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Waffenschwestern

Waffenschwestern

Titel: Waffenschwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Moon
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sondern unter gesenkten Lidern zu dem anderen Tisch hinüberzusehen. Die drei Männer dort machten jetzt Sinn …
    ihre wegwerfende Einschätzung von Esmay, die ständigen
    Kontrollblicke durch den Raum. Es waren die Leibwächter einer Person, die nur die Besten nahm – oder üblicherweise nur die Besten zugeteilt bekam.
    Auf wen passten sie auf? Sicher nicht auf die junge Frau …
    denn falls das so wäre, hätten sie in irgendeiner Form versagt gehabt, andernfalls wäre ihr Schützling nicht verletzt worden.
    Auf den Lieutenant Commander? Wohl kaum … es sei denn, er war gar kein Lieutenant Commander.
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    Esmay blickte erneut zu der jungen Frau hinüber und
    entdeckte erstaunt auf beiden Gesichtern einen so ähnlichen Ausdruck, dass er einfach auf irgendein Ver-wandtschaftsverhältnis hinweisen musste. Esmays Blick war auf einem Planeten geschult worden, auf dem Familien wichtig waren und wo man von ihr erwartet hatte, auch die entfernteste Suiza-Kusine zu erkennen, und so las sie jetzt die Ähnlichkeit in Knochenstruktur und Proportion, aber auch Besonderheiten des Verhaltens wie die plötzlich hochgezogenen Augenbrauen, die sowohl der ältere Mann wie die jüngere Frau in diesem Augenblick zeigten.
    »Brun …« Das Wort war für Esmay deutlich vernehmbar,
    zum Teil deshalb, weil der Tonfall so sehr dem bittenden Ton ähnelte, den sie vom eigenen Vater kannte. Das ungewöhnliche Wort machte sie nachdenklich. Brun. War das nicht…? Esmays Kiefer schlössen sich um den Apfelkuchen. Falls das dort drüben das junge Mädchen war, das beim Xavier-Zwischenfall eine Rolle gespielt hatte, dann war ihr Vater der gegenwärtige Sprecher des Großen Rates… der mächtigste Mann der
    Regierenden Familias. Was machten die wohl hier?
    Da die Spekulationen die verfügbaren Daten schon hinter sich gelassen hatten, mampfte sie den Kuchen gleichmäßig zu Ende und ignorierte gewissenhaft den Streit, der in gedämpfterem Tonfall an dem anderen Tisch seinen Fortgang nahm. Sie
    versuchte, sich an all die Bröckchen von Gerüchten zu erinnern, die sie über Thornbuckles ungestüme jüngste Tochter gehört hatte … eine verdorbene Schönheit, eine hitzköpfige Idiotin, die sich ohne Ausbildung mitten ins Dickicht einer Intrige gestürzt hatte, eine Idiotin, die nach einer Schlacht sturzbetrunken und nackt in der Kapsel eines Asteroidenschürfers gelandet war.
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    Aber Esmay hatte auch das Gerücht gehört, das Mädchen wäre auf irgendeine obskure Art Admiral Vida Serranos Günstling -
    aufgrund der Dienste, die sie den Familias … und ganz
    besonders Admiral Serranos Nichte Heris geleistet hatte.
    »Entschuldigen Sie«, sagte jemand. Esmay schluckte den
    letzten Bissen Kuchen herunter und blickte auf. Sie hatte sich so angestrengt darauf konzentriert, nicht zu bemerken, was sie auch nichts anging, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie jemand zu ihr an den Tisch gekommen war.
    Es war einer der Leibwächter. Er trug keine Rangabzeichen am Trainingsanzug, aber nach dem Gesicht zu urteilen, war er älter als sie.
    »Ja?«
    »Sie sind Lieutenant Suiza, nicht wahr?«
    Ungeachtet der Therapie verspannte sich ihr Leib. »Ja, das stimmt.«
    »Lieutenant Commander … Smith … würde Sie gern kennen
    lernen.«
    »Lieutenant Commander Smith?«
    Er deutete mit dem Kopf zum anderen Tisch. »Smith«, sagte er entschieden. »Und seine Tochter.«
    Einen Augenblick lang wünschte sich Esmay, sie hätte den Hunger bis zur nächsten planmäßigen Hauptmahlzeit ertragen.
    Sie hatte keine Lust, in das verwickelt zu werden, was immer hier ablief, ob es nun um eine Meinungsverschiedenheit
    zwischen Vater und Tochter ging oder irgendeine Intrige gegen die Familias.
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    »Natürlich«, sagte sie und stand auf.
    Der ältere Mann und die junge Frau verfolgten ihre
    Annäherung mit, wie Esmay fand, der falschen Art von
    Interesse. Der Mann hatte die Art Gesicht, das normalerweise vielleicht nett gewirkt hätte, jetzt jedoch zu einer Maske der Besorgnis erstarrt war. Die junge Frau wirkte verärgert und ängstlich zugleich.
    »Commander Smith«, grüßte ihn Esmay. »Ich bin Lieutenant Suiza.«
    »Setzen Sie sich«, sagte der Mann. Obwohl die Uniform
    seiner hochgewachsenen, schlaksigen Gestalt perfekt saß, war Esmay doch überzeugt, dass sie nicht zu seiner Geisteshaltung passte… sie hätte Sterne auf der Schulter gebraucht, jede Menge davon.
    »Das ist eine unerwartete Ehre«, fuhr der Mann fort. »Ich hatte natürlich schon durch Admiral Serrano

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