Wage den Schritt ins Glueck
ich in den letzten vier Jahren.“
Ohne ein weiteres Wort ging Eden davon. Neville Monkton blickte auf, als sie sich im Ballsaal zu ihm gesellte. Stirnrunzelnd betrachtete er ihr bleiches Gesicht.
„Alles in Ordnung, Eden? Ich wollte gerade einen Suchtrupp nach dir ausschicken.“
„Entschuldige … ich habe fürchterliche Kopfschmerzen und nehme mir ein Taxi.“
„Unsinn. Ich fahre dich nach Hause. Eigentlich wollte ich sowieso gehen.“
„Ich hatte einen guten Tag, Eden“, berichtete Nev zufrieden, während er den schmalen Weg zum Haus ihrer Eltern fuhr. „Du kennst doch Dower House am anderen Ende des Dorfes? Vor einem Jahr haben zwei Baufirmen es gekauft und vollständig renoviert. Seit zwei Monaten versuche ich schon, es zu vermieten. Und heute höre ich, dass jemand es genommen hat.“
Eden lächelte schwach und versuchte, sich interessiert zu geben, obwohl ihre Kopfschmerzen unerträglich wurden. Bald würde sie ein Aspirin nehmen. „Wer hat es gemietet? Eine Familie? Groß genug ist es ja.“
Nev schüttelte den Kopf. „Ein Firmenkonsortium. Anscheinend wollen sie dort leitende Geschäftsbesucher unterbringen. Aber bei der Miete, die sie zahlen, könnten sie meinetwegen auch einen Zirkus einquartieren. – Wie ist eigentlich dein Interview mit Rafe Santini gelaufen?“, fragte er und hielt vor dem Haus. „Du warst lange mit ihm auf der Terrasse. War das Gespräch ergiebig?“
„Ich habe nichts Neues erfahren“, erwiderte Eden ruhig und stieg aus. Das einzig Wichtige konnte sie Nev nicht verraten: dass sie längst nicht über Rafe hinweg war. Ihn wiederzusehen hatte sie aus dem Gleichgewicht geworfen, und sie musste sich davor hüten, ihm erneut zu verfallen.
3. KAPITEL
Seufzend blickte Eden dem davonfahrenden Möbelwagen nach, dann kehrte sie ins leere Haus zurück. Die letzten beiden Tage waren hektisch gewesen, sie hatte die Möbel und sonstigen Besitztümer ihrer Eltern gepackt, alles war endlich unterwegs nach Schottland.
Jetzt galt es nur noch, ihre wenigen eigenen Sachen zu packen und in die Mietwohnung zu ziehen, die Nev ihr besorgt hatte. Nachdem ihre Eltern beschlossen hatten, sich in Edinburgh nach einem Wohnsitz umzusehen, um in der Nähe der Großmutter zu sein, hatte Eden viel zu tun. Immerhin hatte sie einen Käufer für das Haus in Wellworth gefunden. Der neue Eigentümer wollte schon Anfang Juli einziehen, was bedeutete, dass ihr für den eigenen Umzug nur wenige Tage blieben.
Die Wohnung lag in einem Neubau am Dorfrand und war nicht ganz das, was sie sich vorgestellt hatte, doch die Mieten in dem hübschen Ort in Oxfordshire waren teuer, und bei ihrem derzeitigen Gehalt konnte sie sich etwas anderes nicht leisten. Natürlich hätte Eden auch wieder nach London gehen und sich nach einer besser bezahlten Stelle bei einer überregionalen Zeitung umsehen können. Aber nach den drei Jahren in Afrika fühlte sie sich seelisch und körperlich ausgebrannt.
In der idyllischen kleinen Pfarrgemeinde Wellworth hatte sie den größten Teil ihres Lebens verbracht. Nach einer behüteten Kindheit war sie auf einen Mann wie Rafe Santini nicht vorbereitet gewesen. Wie ein Wirbelsturm brach er damals in ihr Leben ein, er hatte sie mit seinem Charme einfach überwältigt.
Überglücklich machte es sie, als Rafe am Tag der offenen Tür überraschend in der Klinik erschien, in der ihr Bruder behandelt wurde. Vor dem international berühmten Rennfahrerhelden erstarrte sie vor Ehrfurcht fast. Und nicht einmal in ihren kühnsten Träumen hätte sie erwartet, dass er sie zum Essen einladen würde.
Während Eden in den Umzugskartons nach der Teekanne suchte, um sich Tee aufzubrühen, stiegen Erinnerungen an die Zeit mit Rafe in ihr auf … wie er sie das erste Mal geliebt und so sanft und einfühlsam reagiert hatte, als er merkte, dass sie noch Jungfrau war, wie er ihr zufrieden erklärt hatte, nun sei sie sein Mädchen und gehöre zu ihm.
Verflixt! Warum musste er unverhofft wieder auftauchen und sie bis in die Träume verfolgen? Eden nahm den Teebecher auf und stürmte aus der Küche … und stieß mit etwas Hartem, Warmem zusammen.
„Rafe! Was willst du hier?“ Schockiert sah sie ihn an. Schlimm genug, dass er ständig in ihren Gedanken herumgeisterte, nun stand er auch noch wenige Zentimeter entfernt vor ihr. „Wie bist du hereingekommen?“
„Die Haustür war offen. Du solltest vorsichtiger sein, cara mia. Jeder kann hier hereinspazieren.“
„Das hat Jeder gerade getan. Was
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