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Wage den Schritt ins Glueck

Wage den Schritt ins Glueck

Titel: Wage den Schritt ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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zu ihm hingezogen fühle!
    „Falls du Nev meinst, er ist drinnen. Und er ist nicht mein Schoßhund, so gut kenne ich ihn nicht. Er ist ein Freund von mir, das ist alles.“
    „Und der Eigentümer von Monkton Hall“, erinnerte Rafe sie sanft. „Bist du sicher, dass du dort nicht Schlossherrin werden möchtest, Eden?“
    „Die beleidigende Absicht hast du mir schon einmal unterstellt, aber ich wüsste nicht, was dich das angeht“, erwiderte sie streng und trat einen Schritt zurück. Rafe war ihr viel zu nah, sie konnte kaum atmen. Das Mondlicht spiegelte sich in seinen Augen … wider Willen fühlte sie sich erneut magisch in seinen Bann gezogen.
    „Dann verrate mir eins, cara mia“ , seine Stimme jagte ihr Schauer über die Haut, „wenn du nicht nach Wellworth zurückgekehrt bist, um dir einen reichen Mann zu angeln, weshalb sonst? Du hast dir mit deiner Arbeit in Afrika einen Ruf als angesehene Reporterin erworben. Warum solltest du dich also mit einem Job beim Lokalblättchen zufriedengeben?“
    „Ich brauchte eine Atempause“, gestand Eden ruhig, undihr Blick überschattete sich. „Die letzten drei Jahre waren … hart.“ Sie hatten in der Landminenexplosion gegipfelt, bei der ihr fast das linke Bein abgerissen worden wäre. Doch das ging Rafe nichts an. Nachdem er ihre Beziehung so brutal beendet hatte, war Eden nach England zurückgekehrt, um sich in die Arbeit zu stürzen. Glücklicherweise hatte sie eine Stelle als Reporterin bei einer überregionalen Zeitung gefunden. Sie war jung, frei und ledig gewesen und hätte das Leben in London genossen, wenn sie sich nicht so schrecklich nach Rafe gesehnt hätte. Auch die ständigen Berichte in der Regenbogenpresse über seine Liebschaften hatten ihr nicht geholfen. Da war ihr die Reise nach Afrika als ideale Möglichkeit erschienen, ihn aus ihren Gedanken zu streichen. Damals ahnte sie nicht, dass sich mit diesem Schritt ihr ganzes Leben ändern würde.
    Die Armut, die ihr an der Elfenbeinküste begegnete, war schon vor dem Militärschlag entsetzlich gewesen, der das Land in ein grausiges Schlachtfeld verwandelte. Dort hatte Eden tatsächlich an nichts anderes als ans nackte Überleben denken können. Als dann so etwas wie Waffenruhe einkehrte, war sie geblieben, weil die Not der Menschen sie erschütterte. Verzweifelt hatte sie versucht, ihnen aus dem Elend zu helfen, ihr Leben wieder erträglicher zu machen. Selbst jetzt blutete ihr schier das Herz, wenn sie an diese Leute dachte …
    Eden wich etwas zurück, und Rafe kämpfte gegen die Empfindungen an, die in ihm aufwallten. „Ich habe deine Zeitungsartikel und Kommentare gelesen“, sagte er rau und dachte daran, wie hilflos er sich damals fühlte und wie sehr er sich um Eden sorgte. „Wie konntest du dich in solche Gefahr begeben, dein Leben tagtäglich aufs Spiel setzen? Wenn du bei mir gewesen wärst, hätte ich nicht zugelassen, dass du dort hingehst.“
    Auf seinen scharfen Ton war sie nicht vorbereitet, seineAugen funkelten zornig, doch dieser Zorn schien ihm selbst zu gelten. Eden lachte zynisch. „Du warst es doch, der unsere Beziehung beendet hat.“
    „Mit gutem Grund: weil du mit meinem Bruder geschlafen hast!“ Seine Kinnhaltung und das Glitzern in seinen dunklen Augen zeugten von Zorn. „Ich konnte es kaum fassen, als ich ein Jahr später die Zeitungsberichte las, die du aus Westafrika herausgeschmuggelt hattest. Was wolltest du beweisen? Dass du für deine Sünden gebüßt hast? Dass aus dem Flittchen Mutter Theresa wurde?“
    „Scher dich zum Teufel!“ Eden wandte sich ab, ihre Augen brannten. Auf keinen Fall sollte Rafe sie weinen sehen! Seinetwegen hatte sie genug Tränen vergossen, jetzt war sie über ihn hinweg. Er konnte ihr nicht mehr wehtun.
    Rafe öffnete die Fäuste und zwang sich, die Hände flach auf die Terrassenbalustrade zu legen. Am liebsten hätte er Eden geschüttelt. Wie Tausende andere hatte er ihre Berichte aus dem afrikanischen Staat über die grausamen Zusammenstöße zwischen den gegnerischen Gruppen gelesen. Die Gräueltaten, die Einheimische an unschuldigen Stammesgenossen verübten, hatten ihn entsetzt. Noch mehr hatte ihn schockiert, dass Eden als Geisel festgehalten worden war und ihr Leben riskiert hatte, um ihre Berichte außer Landes zu schaffen und die Außenwelt auf die unmenschlichen Verhältnisse in dem Land aufmerksam zu machen. Aber er durfte sich nicht in ihr Leben einmischen. Nachdem er sie in Giannis Armen erwischt hatte, waren alle

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