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Wage den Schritt ins Glueck

Wage den Schritt ins Glueck

Titel: Wage den Schritt ins Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chantelle Shaw
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meine Vergebung anzubieten“, erklärte er locker.
    Das klang so pompös und arrogant, dass Eden ihren Becher abstellte, bevor sie ihn umkippte – oder Rafe den Tee ins Gesicht schüttete. Schweigend stand er da und beobachtete sie. Was erwartete er jetzt von ihr? Dass sie sich ihm in überströmender Dankbarkeit zu Füßen warf? Kalte Wut ergriff Eden.
    „Wie großherzig von dir“, erwiderte sie kühl. Seinen verblüfften Gesichtsausdruck hätte sie komisch gefunden, wenn ihr nicht zum Weinen gewesen wäre. „Aber nein, danke.“
    „Wie meinst du das? Mir ist klar geworden, dass das, was zwischen uns war, es wert ist, dafür zu kämpfen. Ich bin bereit, wegen der Sache mit Gianni die Augen zuzudrücken und unserer Beziehung eine zweite Chance zu geben.“
    „Das ist dir vier Jahre zu spät klar geworden!“ Im Zorn erreicht man nichts, hatten ihre Eltern sie gelehrt. Nach der Devise handelte Eden früher, doch ihre Erfahrungen in Afrika hatten sie verändert. Inzwischen scheute sie sich nicht mehr, ihre Gefühle auszudrücken.
    „Ich brauche deine Vergebung nicht, Rafe. Da ich mir keiner Schuld bewusst bin, kannst du endlos warten, bis ich mich für irgendetwas entschuldige. Wenn jemand um Entschuldigung bitten muss, bist du es.“ Sie stand auf und sah ihn kampflustig an. „Der Treulose hier bist du“, schleuderte sie ihm entgegen und drückte den Zeigefinger auf seine Brust. „Und jetzt verschwinde! Geh zu deiner Mitzy oder Misty oder wie immer deine neueste Pressesprecherin heißt, und lass mich in Ruhe!“
    Sekundenlang stand Rafe wie von Donner gerührt da. Noch nie hatte Eden ihn zusammengestaucht, geschweige denn angeschrien. Dann glättete seine Stirn sich, er lächelte sogar. „Ich habe die Beziehung zu Misa beendet“, sagte er leise. „Du hast also keinen Grund, eifersüchtig zu sein, cara mia.“
    Eden atmete tief durch. „Da wird deine Frau sicher sehr erleichtert sein“, erwiderte sie eisig. „Mir ist es gleichgültig. Und eifersüchtig bin ich schon gar nicht. Eher würde ich meine Seele dem Teufel verkaufen, als mit dir noch einmal etwas anzufangen.“
    Sie musste fort, ehe sie in Tränen ausbrach oder – was noch viel demütigender wäre – sich ihm an den Hals warf und um die zweite Chance bat, die Rafe anbot. Wie ein Racheengel rührte er sich kaum, seine markanten Züge waren angespannt. Eden dachte daran, wie er sie früher geküsst hatte. Wie konnte sie die zweite Chance ausschlagen, wieder Rafes Berührungen zu spüren? Er war der Mann ihres Lebens, aber er liebte sie nicht, hatte sie nie geliebt. Sie würde ihre Selbstachtung verlieren, wenn sie wieder mit ihm schlief.
    „Wie meinst du das, meine Frau? Madre santa! Ich habe keine Frau!“ Rafe packte sie am Arm, als sie an ihm vorbeigehen wollte.
    „Und was ist mit Valentina de Domenici, der Dame, die du heiraten wolltest? Ich weiß Bescheid, Rafe. Ich wusste, dass dein Vater vor Jahren eine Heirat zwischen euch plante und dass du mich nach der Hochzeit nebenbei als Geliebte behalten wolltest.“ Verzweifelt versuchte sie, sich aus seinem Griff zu befreien. „Lass mich los, Rafe! Du tust mir weh!“
    „Du weißt überhaupt nichts, Eden!“, fuhr er sie an. „Was soll der Unsinn … dein trauriger Versuch, die Schuld auf andere abzuwälzen? Ich habe beobachtet, wie du mit Gianni geflirtet hast, aber ich hätte nicht gedacht, dass du es soweit treibst.“
    „Rafe, mein Arm …“
    Er blickte auf die Stelle, an der seine Finger in ihre Haut drückten, und gab Eden frei. „Ich hätte auf meinen Vater hören sollen“, erklärte er finster. „Er hat mich vor dir gewarnt.“
    „Das kann ich mir vorstellen. Er mochte mich nie, hielt mich für nicht gut genug für dich.“
    „Das ist doch lächerlich!“
    Resigniert seufzte Eden. Während des Jahres mit Rafe hatte Fabrizio Santini kaum Notiz von ihr genommen. Wenn er ihr am Rand der Rennpisten begegnet war, wo die Nerven bloß lagen und die Atmosphäre zum Zerreißen gespannt war, bemerkte kaum jemand, wie verächtlich er sich ihr gegenüber verhielt. Später, nach Giannis Unfall, hatte Fabrizio ihr im Krankenhaus brutal klargemacht, dass sie in der Familie Santini nicht willkommen sei. Sie sei Rafes Geliebte gewesen, doch ihre Zeit sei abgelaufen. Rafe sei längst anderweitig gebunden.
    Auf einmal fühlte Eden sich schrecklich müde. Diese Dinge lagen lange zurück. Wenn sie Rafe immer noch liebte, war das ihr Problem. „Es hat keinen Sinn, die Vergangenheit

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