Wage den Schritt ins Glueck
Pool, bis die Gäste kommen.“
„Als Nächstes tätschelst du mir den Po und rätst mir, meinen hübschen kleinen Kopf nicht anzustrengen“, fuhr Eden auf. „Ich weiß, wann ich nicht erwünscht bin, Rafe! Bist du sicher, dass es dir nicht peinlich ist, wenn ich beim Essen dabei bin? Möchtest du mir lieber eine Schüssel Suppe aufs Zimmer schicken?“
„ Dio santo! Was für eine scharfe Zunge du neuerdings hast“, brauste er ebenfalls auf. „Vor vier Jahren hättest du nie …“
„… gewagt, dir zu widersprechen?“, unterbrach sie ihn übertrieben liebenswürdig.
Rafe seufzte. „Tut mir leid, ich hätte dir früher von der Party erzählen sollen“, erklärte er etwas gefasster. „Es wird nur wenige Stunden dauern, aber du führst dich auf wie ein verzogenes Kind.“
„So?“ Hoch erhobenen Kopfes wollte Eden zum Pool gehen.
Rafe hielt sie einen Augenblick lang zurück. Dann klingelte wieder sein Handy, und er gab sie murrend frei.
Nachdem Eden zwanzig Bahnen zügig geschwommen war, hatte ihr Zorn sich gelegt. Sie musste auf der Sonnenliege eingeschlafen sein, denn als sie erwachte, war es sechs Uhr. Rafes Gäste sollten um sieben erscheinen!
Eilig rannte Eden die Stufen zur Villa hinauf. Ich muss duschen und etwas mit meinem Haar machen, überlegte Eden. Wenn sie schon als Rafes Geliebte herumgezeigt wurde, wollte sie wenigstens gut aussehen.
Als sie durch die Marmorhalle lief, fiel ihr ein, dass sie ihre Handtasche im Salon gelassen hatte. Dort angekommen, blieb Eden verblüfft an der Tür stehen. Plötzlich standen vier Leute vor ihr.
„Entschuldigung.“ Ihr schoss das Blut in die Wangen. Während sie einen Schritt zurückwich, hielt sie sich wenig erfolgreich den Sarong vor, um den winzigen Goldbikini zu bedecken.
Rafe erhob sich, während die anderen drei Männer, Fabrizio und zwei Geschäftsfreunde, sie mit ausdrucksloser Miene musterten. „Eden, ich dachte, du wärst oben, um dich zum Essen umzuziehen.“
„Wie du siehst, bin ich es nicht.“ Lächelnd versuchte sie, ihre Verlegenheit zu überspielen. „Ich bin am Pool eingenickt.“
Fabrizio lehnte sich in seinem Sessel zurück und betrachtete sie, als wäre sie eine Preiskuh auf einer Viehauktion. „ Buonasera , Eden. Rafael erwähnte, Sie würden eine Weile bei ihm in der Villa bleiben.“ Er schwieg und setzte dann hinzu: „Ich hoffe, Sie haben sich von Ihren Verletzungen erholt. Wie ich sehe, haben Sie böse Narben davongetragen.“ Eden ließ sich von dem anteilnehmenden Ton nicht täuschen und bemühte sich, ihr vernarbtes Bein hinter dem anderen zu verbergen. In dem Versuch verlor sie das Gleichgewicht und wäre gestürzt, wenn Rafe sie nicht aufgefangen hätte.
Runde eins geht an dich, Fabrizio, dachte sie grimmig und schüttelte Rafes Hand ab, sobald sie in der Halle außer Sichtweite waren.
„Was sollte das, Eden?“, fragte er scharf. „Ich dachte, du machst dich fertig.“
Sie beherrschte sich nur noch mühsam. „Ich sagte doch, ich bin eingenickt. Letzte Nacht habe ich nicht viel geschlafen, wie du dich sicher erinnerst. Bis deine Gäste kommen, bleibt mir noch eine Stunde. Musste dein Vater mein Bein erwähnen?“
„ Dio mio , manchmal bist du wirklich unmöglich! Er wollte dir seine Anteilnahme aussprechen und wohl davon ablenken, dass du vor den Bankleuten halb nackt durchs Haus läufst“, erklärte Rafe abweisend. „Und jetzt geh dich duschen. Die Zeit wird knapp.“
Es überraschte Eden, dass das Essen nicht so steif und angespannt verlief, wie sie befürchtet hatte. Als sie die gewundene Haupttreppe herunterkam, wartete Rafe unten auf sie und konnte nicht verbergen, wie begehrenswert er Eden fand. Bewundernd betrachtete er ihr langes weißes Halsträgerkleid, das ihre Figur raffiniert umspielte und ihre gebräunten Schultern freigab.
Stolz machte er sie mit seinen Geschäftsfreunden und deren Frauen bekannt. Eden wurde gelöster.
Fabrizio verhielt sich ihr gegenüber erstaunlich höflich. Nachdem er den anderen mit Rücksicht auf Eden sogar vorschlug, Englisch zu sprechen, entspannte Rafe sich. Eden täuschte sich in seinem Vater. Vor vier Jahren musste sie ihn missverstanden haben. Inzwischen war sie jedoch älter und selbstbewusster und würde mit seinem alten Herrn besser auskommen.
Erst spät verabschiedeten Rafes Gäste sich. Erleichtert streifte Eden im Salon ihre Schuhe ab, bevor sie sich aufs Sofa sinken ließ. Der Abend war sehr viel angenehmer verlaufen, als sie gehofft hatte. Sie
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