Wage den Schritt ins Glueck
lächelte, während eine Bewegung auf der Terrasse sie aufmerken ließ.
„Rafe? Bist du da?“
„Er telefoniert in seinem Büro.“ Fabrizio Santini kam durch die Terrassentür herein. Edens Lächeln erstarb, als sieden verächtlichen Ausdruck in seinen Augen sah.
„Ich verstehe“, sagte sie ruhig.
Fabrizio lachte rau. „Ich frage mich, ob Sie es tun, Eden. Wie lange wollen Sie diesmal die Hure meines Sohnes spielen?“
„Ich muss mir das nicht anhören.“ Sie sprang auf und ging zur Tür. Vor vier Jahren hatte die offen zur Schau getragene Abneigung des Mannes sie eingeschüchtert. Eden wagte früher nicht, sich zu verteidigen. Zum Glück war inzwischen vieles anders. „Ich weiß nicht, was Sie gegen mich haben. Aber schon aus Achtung vor Rafe sollten Sie Ihre Gefühle und Beleidigungen besser für sich behalten.“
Eden wollte an Fabrizio vorbeigehen, doch er packte sie am Handgelenk und hielt sie fest. „Ich denke nicht daran zuzusehen, wie mein Sohn sich wegen eines billigen kleinen Nichts zum Narren macht“, erklärte er schneidend. „Vor vier Jahren hatte ich geglaubt, Sie endlich los zu sein. Jetzt wiederhole ich es: Rafael wird Sie niemals heiraten.“
Reine Zeitverschwendung, an die Gefühle des Sizilianers zu appellieren. Für ebenso unsinnig hielt Eden die Idee, Rafe klarmachen zu wollen, wie sehr Fabrizio sie hasste. Sie erkannte, dass Fabrizio nicht ruhen würde, bis er sie erneut aus Rafes Leben vertrieben hatte. Er ging gerissen genug vor und würde dabei alles so drehen, dass sein Sohn nicht misstrauisch wurde. Rafe vergötterte und achtete seinen Vater. Ihre Familienbande waren stark. Und obwohl Rafe ihr jetzt glaubte und nicht mehr Gianni, durfte Eden ihn nicht vor eine Wahl zwischen ihr und seinem Vater stellen.
Dass sein Sohn sie heiratete, schien Fabrizio am meisten zu fürchten. Deshalb musste sie dem Mann zeigen, wie wenig er von ihr zu befürchten hatte und dass sie gar nicht daran dachte, Rafe zu heiraten. Wenn Fabrizio das begriff, ließ er sie vielleicht in Ruhe und wartete, bis die Beziehung ein natürliches Ende fand.
„Ich habe gar nicht die Absicht, Ihren Sohn zu heiraten“,erwiderte sie kühl.
Ungläubig sah er sie an. „Es fällt mir schwer zu glauben, dass Sie Ihre Krallen nicht auf das Santini-Vermögen legen wollen.“
Gleichgültig zuckte Eden die Schultern. „Der Preis ist mir zu hoch. Ich will nicht in einem Goldfischglas leben und alles, was ich tue, in der Sensationspresse wiederfinden. Sehr viel lieber wäre mir ein englisches Landhaus mit einigen Hektar erstklassigem Grund und Boden, das ich notfalls zu Geld machen kann.“
Mit seinen kleinen dunklen Augen sah Fabrizio sie an, als würde er sie durchschauen. „Und Sie denken, Rafael wird Ihnen dieses Haus kaufen?“
„Ich arbeite daran.“ Eden war entschlossen, sich nicht einschüchtern zu lassen.
„Vielleicht sollte ich meinen Sohn warnen, dass seine englische Rose ein geldgieriges kleines Biest ist, das den höchsten Bieter bedient.“
Obwohl ihr übel wurde, warf Eden stolz den Kopf zurück und hielt Fabrizios Blick stand. „Vielleicht weiß er es schon“, erwiderte sie kühl. „Von mir haben Sie nichts zu befürchten, Signor Santini. Meine Beziehung zu Ihrem Sohn beschränkt sich auf die grundlegenden Bedürfnisse. Rafe befriedigt seinen Appetit, und ich erwarte Bezahlung. Romantische Vorstellungen habe ich längst über Bord geworfen – genauer gesagt vor vier Jahren.“
Zum ersten Mal wirkte Fabrizio Santini wirklich sprachlos. Seinen Gesichtsausdruck hätte Eden komisch gefunden, wäre sie nicht im Begriff gewesen, in Tränen auszubrechen.
„Es ist also eine rein sexuelle Beziehung.“ Abschätzend betrachtete er sie von Kopf bis Fuß und schüttelte den Kopf. „Sie überzeugen mich nicht. Vor vier Jahren haben Sie meinen Sohn geliebt. Wieso hat sich das geändert?“
„Ich habe mich eben geändert, Signore. Ich bin endlich erwachsen geworden.“
Eden flüchtete, ehe sie die Fassung verlieren und den Eindruck zerstören konnte, eiskalt berechnend zu sein. Das Duschwasser spülte ihre Tränen fort, doch Fabrizios Verachtung ließ sich nicht abwaschen.
Womit hatte sie sich seinen Hass zugezogen? Die Antwort war einfach: Er wollte, dass der letzte Sohn, der ihm geblieben war, ihm Enkel von adligem, italienischem Geblüt schenkte. Darum sah er Eden als Bedrohung an.
Nachdem die Befürchtung, Rafe könnte sie heiraten, nun vom Tisch war, würde Fabrizio hoffentlich Ruhe
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