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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett , Paul Kidby
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wahr?«, erwiderte Cohen kummervoll. »Aber weißt du, es ist langweilig. Alle schleichen respektvoll um einen herum, niemand kämpft, und von den weichen Betten bekommt man Rückenschmerzen. Und was nützt viel Geld, wenn man sich davon nur Spielzeug kaufen kann? Sie saugt einem das ganze Leben aus, die Zivilisation.«
    »Sie hat den Alten Vincent umgebracht«, sagte der Junge Willie. »Er ist an einer Konkubine erstickt.«
    Stille folgte. Nur der Schnee zischte im Feuer, als alle angestrengt überlegten.
    »Ich glaube, du meinst Kukumber beziehungsweise eine Gurke«, sagte der Bänkelsänger.
    »Ja, genau, Kukumber«, bestätigte der Junge Willie. »Konnte nie gut mit langen Worten umgehen.«
    »Ein sehr wichtiger Unterschied, wenn's um Salat geht«, sagte Cohen. Er wandte sich wieder dem Finsteren Fred zu. »So sollten Helden nicht sterben: verweichlicht, dick, bei einem üppigen Bankett. Ein richtiger Held findet im Kampf den Tod.«
    »Ihr habt ihn nie gefunden«, erwiderte der Finstere Fred. »Obwohl ihr lange danach gesucht habt.«
    »Wir hatten stets mit den falschen Feinden zu tun«, sagte Cohen.
    »Diesmal statten wir den Göttern einen Besuch ab.« Er klopfte an das Fass, auf dem er saß, und die anderen Mitglieder der Horde zuckten unwillkürlich zusammen. »Wir haben hier etwas, das ihnen gehört«, fügte er hinzu.
    Er sah sich in der Gruppe um und bemerkte kaum wahrnehmbares Nicken.
    »Warum kommst du nicht mit uns, Finsterer Fred?«, fragte er. »Du kannst deine finsteren Schergen mitnehmen.«
    Der Finstere Fred straffte die Gestalt. »He, ich bin ein Finsterer Fürst! Wie sähe es aus, wenn ich mich einer Gruppe Helden anschlösse?«
    »Es sähe nach nichts aus«, sagte Cohen scharf. »Und soll ich dir den Grund dafür verraten? Wir sind die Letzten. Wir und du. Alle anderen scheren sich nicht darum. Es gibt keine Helden mehr, Finsterer Fred. Und auch keine Bösewichter.«
    »Oh, Bösewichter gibt es immer«, widersprach der Finstere Fred.
    »Nein. Sicher gibt es hinterhältige, verschlagene Mistkerle. Aber ihre Waffen sind Gesetze, und niemand von ihnen nennt sich Finsterer Fred.«
    »Männer, die den Kodex nicht kennen«, sagte der Junge Willie. Alle nickten. Auch wenn man sich nicht an die Gesetze hielt - den Kodex musste man achten.
    »Männer mit Papieren«, sagte Caleb.
    Wieder nickten die Angehörigen der Horde. Sie lasen nicht viel. Papier war ein Feind, und das galt auch für die Männer, die damit umgingen. Papier kroch umher und übernahm die Welt.
    »Wir haben dich immer gemocht, Fred«, sagte Cohen. »Du hast dich an die Regeln gehalten. Wie war's, wenn du... mit uns kommst?«
    Der Finstere Fred wirkte verlegen. »Oh, ich würde gern«, sagte er. »Aber ich bin der Finstere Fred.
    Man kann mir auf keinen Fall trauen. Bei der ersten Gelegenheit würde ich euch alle betrügen und hinterrücks niederstechen, oder es zumindest versuchen. Mir bleibt keine Wahl, versteht ihr?
    Wenn's allein nach mir ginge, sähe die Sache natürlich anders aus. Aber ich muss an meinen Ruf denken. Ich bin der Finstere Fred. Bittet mich nicht, euch zu begleiten.«
    »Wohl gesprochen«, sagte Cohen. »Mir gefällt jemand, dem ich nicht trauen kann. Man weiß, woran man bei einem nicht vertrauenswürdigen Mann ist. Probleme machen diejenigen, bei denen man nie ganz sicher sein kann. Komm mit uns, Fred. Du bist einer von uns. Und deine Jungs können ebenfalls mitkommen. Sind neu, wie ich sehe...« Cohen wölbte die Brauen.
    »Nun, äh, du weißt ja, wie das mit den richtig dummen Schergen ist«, sagte der Finstere Fred.
    »Dies ist Schleimer...«
    »... nork nork«, sagte Schleimer.
    »Ah, einer der alten Dummen Echsenmänner«, stellte Cohen fest. »Freut mich, dass noch einer übrig geblieben ist. He, sogar zwei. Und das ist...?«
    »...nork nork.«
    »Er heißt ebenfalls Schleimer«, sagte der Finstere Fred und klopfte dem zweiten Echsenmann auf die Schulter, aber vorsichtig, wegen der Dornen. »Dem durchschnittlichen Echsenmann fiel es schon immer schwer, sich an mehr als einen Namen zu erinnern. Dort drüben haben wir...« Er nickte einem Geschöpf zu, das gewisse Ähnlichkeit mit einem Zwerg hatte und ihm einen flehentlichen Blick zuwarf.
    »Du bist Achselhöhle«, sagte der Finstere Fred.
    »Achselhöhle«, bestätigte Achselhöhle dankbar.
    »... nork nork«, sagte einer der beiden Schleimer, nur für den Fall, dass die Bemerkung für ihn bestimmt gewesen war.
    »Ausgezeichnet, Fred«, meinte Cohen. »Es ist

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