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Wahre Helden

Wahre Helden

Titel: Wahre Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Terry & Kidby Pratchett
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Bild von Ballons und Segeln und Takelage und so. Wahrscheinlich gehört auch ein Anker dazu. Abstruser Kram.«
    »Drüben im Achatenen Reich baut man Drachen, die einen Menschen tragen können«, meinte der Professor.
    »Dann baut er vielleicht einen größeren Drachen.«
    In der Ferne saß Leonard von Quirm im Lampenschein und zeichnete. Gelegentlich reichte er einem wartenden Auszubildenden ein Blatt, der damit unverzüglich forteilte.
    »Hast du gesehen, was er gestern entworfen hat?«, fragte der Dekan. »Er glaubt, dass es vielleicht notwendig wird, den Apparat zu verlassen, um ihn von außen zu reparieren. Deshalb hat er eine Vorrichtung erfunden, die einen herumfliegen lässt, und zwar mit einem auf den Rücken gebundenen Sumpfdrachen! Er meinte, das sei für den Notfall gedacht!«



»Welcher Notfall könnte schlimmer sein als ein auf dem Rücken festgebundener Sumpfdrache?«, erwiderte der Professor für unbestimmte Studien.
    »Genau! Der Mann lebt in einem Elfenbeinturm!«
    »Tatsächlich? Ich dachte, Vetinari hätte ihn in einer Mansarde eingesperrt.«
    »Nun, ich meine, wenn man Jahre auf diese Weise verbringt, engt sich gewissermaßen das Blickfeld ein, meiner bescheidenen Meinung nach. Man hat kaum etwas anderes zu tun, als für jeden Tag einen Strich an die Wand zu kratzen.«
    »Es heißt, er malt gute Bilder«, sagte der Professor.
    »Ach, Bilder«, erwiderte der Dekan und winkte ab.
    »Aber sie sollen so gut sein, dass einem die Augen durchs Zimmer folgen.«
    »Im Ernst? Und wie verhält sich der Rest des Gesichts?«
    »Es bleibt an Ort und Stelle, nehme ich an«, sagte der Professor für unbestimmte Studien. »Das klingt nicht besonders gut, wenn du mich fragst«, meinte der Dekan, als sie ins Tageslicht traten.
    Leonard saß an seinem Schreibtisch, dachte über die Steuerung eines Flugapparats in dünner Luft nach und zeichnete gleichzeitig mit großer Sorgfalt eine Rose.
    D er Finstere Fred schloss die Augen.
    »Das fühlt sich nicht gut an«, sagte er.
    »Ist ganz einfach, wenn man sich daran gewöhnt hat«, erwiderte Cohen. »Es kommt nur darauf an, wie man die Dinge sieht.«
    Der Finstere Fred hob die Lider.
    Er stand auf einer breiten, grünlichen Ebene, die sich sanft nach rechts und links wölbte. Man hätte meinen können, auf einer langen grasbewachsenen Anhöhe unterwegs zu sein, die weit vorn im Dunst verschwand.
    »Es ist nur ein Spaziergang«, sagte der Junge Willie neben dem Unheilsfürsten.
    »Meine Füße sind nicht das Problem«, sagte der Finstere Fred. »Meine Füße protestieren nicht. Im Gegensatz zu meinem Gehirn.«
    »Es hilft, wenn du dir vorstellst, dass sich der Boden hinter dir befindet«, behauptete der Junge Willie.
    »Nein, das hilft keineswegs«, widersprach der Finstere Fred.
    Der Berg zeichnete sich durch eine seltsame Eigenschaft aus: Sobald man den Fuß auf ihn setzte, wurde die Richtung zu einer Angelegenheit der persönlichen Wahl. Anders ausgedrückt: Die Schwerkraft erwies sich als erstaunlich anpassungsfähig, denn sie blieb immer unter den Füßen, ganz gleich, wo diese standen.
    Der Finstere Fred fragte sich, warum nur er darunter litt. Die Horde wirkte völlig gelassen. Selbst der grässliche Rollstuhl des Irren Polterers rollte problemlos in eine Richtung, die Fred bisher für vertikal gehalten hatte. Vermutlich lag es daran, dass Unheilsfürsten intelligenter waren als Helden. Man brauchte mehr funktionierende Hirnzellen, um die Lohnabrechnungen für ein halbes Dutzend Schergen zu bewältigen. Diese Hirnzellen forderten den Finsteren Fred auf, nach vorn zu sehen und zu glauben, dass er über eine breite Anhöhe ging. Auf keinen Fall sollte er sich umdrehen, nein, er durfte nicht einmal daran denken, sich umzudrehen, denn hinter ihm gnh gnh gnh...
    »Ganz ruhig«, sagte der Junge Willie und griff nach dem Arm des Unheilsfürsten. »Hör auf deine Füße. Sie wissen, dass sie festen Boden unter sich haben.«
    Entsetzt stellte der Finstere Fred fest, dass Cohen ausgerechnet diesen Augenblick wählte, um sich umzudrehen.
    »Meine Güte, ist das eine Aussicht!«, sagte er. »Von hier aus kann man alles sehen!«
    »O nein, bitte nicht«, ächzte der Finstere Fred. Er warf sich nach vorn und klammerte sich am Berg fest.

    »Es ist wirklich großartig«, meinte Kriecher. »Zu beobachten, wie die Meere über einem hängen...Was ist mit Fred los?«
    »Er fühlt sich nicht ganz wohl«, sagte Vena.
    Zu Cohens Überraschung schien der Bänkelsänger mit dem Anblick

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