Wahre Helden
feuchtesten Explosion, die Ponder je erlebt hatte.
»Ah«, sagte Leonard und stand ebenfalls auf. »Ich schätze, wir sind fast so weit. Nur noch eine Prise mehr Holzkohle und Algenextrakt, um dem Rückstoß vorzubeugen.«
Ponder nahm den Hut ab. Was er jetzt brauchte, fand er, war ein Bad. Und anschließend noch eins.
»Ich bin nicht unbedingt ein Raketenzauberer«, sagte er und wischte sich Drachenteile vom Gesicht.
Doch eine Stunde später raste eine weitere Flamme über die Wellen hinweg, dünn und weiß, mit einem blauen Kern. Und diesmal... Diesmal lächelte der Drache nur.
I ch sterbe lieber, als meinen Namen zu schreiben«, sagte der Junge Willie.
»Und ich würde lieber einem Drachen gegenübertreten«, sagte Caleb. »Ich meine einen richtigen Drachen, nicht die lächerlichen kleinen Feuerspeier von heute.«
»Wenn man mit seinem Namen unterschrieben hat, ist man erledigt«, meinte Cohen.
»Zu viele Buchstaben«, kommentierte Kriecher. »Und sie sehen alle unterschiedlich aus. Ich male immer ein X.«
Am Ende des grünen Tals hatte die Horde angehalten, um auf einem Felsvorsprung zu rasten.
Auf dem Boden lag viel Schnee, aber die Luft war fast mild. Ein gewisses Prickeln deutete auf die Nähe eines starken magischen Feldes hin.
»Beim Lesen sieht die Sache ganz anders aus«, sagte Cohen. »Ich habe nichts gegen Leute, die ein wenig lesen. Denkt nur daran, dass man zufälligerweise eine Karte findet, auf der ein großes Kreuz aufgemalt ist. Wer zu lesen versteht, kann durchaus etwas damit anfangen.«
»Meinst du Kriechers Karte?«, fragte der Junge Willie.
»Ja. Sie könnte sehr wohl ihm gehören.«
»Ich kann lesen und schreiben«, sagte der Finstere Fred. »Entschuldigt. Gehört zu meinem Job. So wie die Etikette. Man muss höflich sein, wenn man die Leute über die Planke schickt, damit sie von den Haien gefressen werden. Das macht alles unheilvoller.«.
»Niemand macht dir einen Vorwurf, Fred«, entgegnete Cohen.
»Obwohl ich gar keine richtigen Haie hatte«, fuhr der Finstere Fred fort. »Ich hätte gleich Verdacht schöpfen sollen, als Johnny Keine Hände von Haien sprach, denen noch nicht alle Flossen gewachsen seien. Die Biester schwammen nur herum, quiekten vergnügt und wollten mit Fischen gefüttert werden. Wenn ich jemanden in ein Folterbecken werfe, so soll er zerfleischt werden und keine Gelegenheit haben, sein inneres Selbst zu finden und mit dem Kosmos eins zu werden.«
»Haie wären besser als diese Fische«, sagte Caleb der Brecher und schnitt eine Grimasse.
»Nein, Haie schmecken wie Pisse«, widersprach Cohen. Er schnupperte. »Was ist das denn?« »Das nenne ich wahre Kochkunst«, sagte Kriecher.
Sie folgten dem Geruch durch ein Labyrinth aus Felsen zu einer Höhle. Zum großen Erstaunen des Bänkelsängers zogen alle ihre Schwerter, als sie sich der Taverne näherten.
»Der Kochkunst kann man nicht trauen«, versuchte Cohen das Verhalten der Horde zu erklären. »Aber ihr habt gerade gegen wahnsinnige Riesenfische gekämpft!«, erwiderte der Bänkelsänger. »Nein, die Mönche waren wahnsinnig. Was die Fische betrifft... Nun, bei Fischen kann man nie sicher sein. Mit wahnsinnigen Priestern kennen wir uns aus, aber jemand, der an einem Ort wie diesem gut kocht .. . Das ist ein Rätsel.«
»Und?«
»Rätsel können einen umbringen.«
»Aber du bist nicht tot.«
Cohens Schwert fuhr durch die Luft. Der Bänkelsänger glaubte, ein leises Zischen zu hören.
»Ich löse Rätsel«, sagte Cohen.
»Oh. Mit deinem Schwert. So wie Carelinus den ephebianischen Knoten?«
»Ich weiß nichts von irgendwelchen Knoten, Junge.«
In einem freien Bereich zwischen den Felsen kochte ein Eintopf über dem Feuer, und eine ältere Frau arbeitete an ihren Stickereien. Mit solch einer Szene hatte der Bänkelsänger hier nicht gerechnet. Er bemerkte, dass die Alte Kleidung trug, wie man sie eigentlich bei einer jüngeren Frau erwartete, und ihr Stickmustertuch verkündete die Botschaft: FRISS KALTEN STAHL, SCHWEINEHUND.
»Na so was«, sagte Cohen und schob sein Schwert in die Scheide zurück. »Die rosarote
Wolle hat mir bereits einen Hinweis gegeben . .. Wie geht's, Vena?«
»Siehst gut aus, Cohen«, erwiderte die Frau so ruhig, als hätte sie mit dem Eintreffen der Horde gerechnet. »Möchtet ihr Eintopf ?«
»Ja«, sagte Kriecher und lächelte. »Der Barde soll ihn zuerst probieren.«
»Schäm dich, Kriecher«, sagte die Frau und legte ihre Stickarbeit beiseite.
»Bei unserer
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