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Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Titel: Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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verstehst du? Ich habe einfach nur überlebt. Ich habe nicht ge lebt. Schau dir doch an, was ich aus uns gemacht habe. Und ja, ich war es! Ich habe dich wieder weggestoßen.«
    Seine Miene wurde sanfter. »Aber du erzählst es mir jetzt.«
    »Ich habe mich von dem, was mir vor fünf Jahren geschehen ist, beeinflussen lassen! Als wir fast Sex gehabt hätten? Da hatte ich keine Angst vor dir oder davor, dass es wehtun könnte. Darum ging es nicht. Ich hatte Angst, dass das, was Blaine getan hatte, alles ruinieren würde oder dass ich es selbst ruinieren würde. Ich bin ein Feigling – ich war ein Feigling.« Ich sprang auf die Beine und schlang die Arme um den Bauch. »Aber es ist zu spät, oder? Ich hatte dir schon vor Monaten die Wahrheit sagen müssen, damit du Bescheid wusstest, auf was du dich einlässt. Es tut mir leid.«
    »Avery…«
    Meine Kehle brannte, und mir stiegen Tränen in die Augen. »Es tut mir so leid, Cam. Ich weiß, dass es nichts ändert, dass ich es dir jetzt erzählt habe, aber ich wollte dir unbedingt sagen, dass du nichts falsch gemacht hast. Du warst perfekt – einfach perfekt für mich –, und ich liebe dich.« Wieder brach meine Stimme. »Und ich weiß, dass du mich jetzt nicht mehr mit denselben Augen sehen kannst. Das verstehe ich.«
    Cams Arme waren nach unten gesunken. Er wirkte wie betäubt. »Avery«, unterbrach er mich mit sanfter Stimme, dann stand er plötzlich vor mir und umfasste sanft meine Wangen. »Was hast du gesagt?«
    »Dass du mich nicht mehr mit denselben Augen sehen kannst?«
    »Nicht das. Davor.«
    Ich schniefte. »Ich liebe dich?«
    »Du liebst mich?« Sein Blick war forschend.
    »Ja, aber…«
    »Stopp.« Er schüttelte den Kopf. »Du glaubst, ich sehe dich jetzt mit anderen Augen? Ich habe dir gesagt, dass ich immer vermutet habe, dass etwas geschehen ist…«
    »Aber du hast gehofft, dass dem nicht so wäre!« Ich versuchte, mich ihm zu entziehen, aber Cam schloss seine Finger um meine Oberarme, um meine Flucht zu verhindern. »Vorher hast du mich mit Hoffnung betrachtet, und das ist jetzt nicht mehr möglich.«
    »Glaubst du das wirklich? Hast du mir deswegen die ganze Zeit nichts erzählt?«
    »Alle haben mich anders angesehen, sobald sie es wussten.«
    »Ich bin nicht alle, Avery! Nicht für dich, nicht mit dir.« Unsere Blicke trafen sich. »Du glaubst, ich hätte keine Hoffnung mehr? Hoffnung, dass du letztendlich darüber hinwegkommen wirst? Dass es dich in fünf weiteren Jahren nicht mehr verfolgen wird?«
    Ich hatte keine Ahnung, was ich sagen sollte, aber mein Herz raste, als er seine Hände nach unten gleiten ließ, bis sie meine berührten. Er hob sie an seine Brust, direkt über sein Herz. »Ich habe Hoffnung«, sagte er, ohne auch nur für eine Sekunde den Blick abzuwenden. »Ich habe Hoffnung, weil ich dich liebe – ich war immer in dich verliebt, Avery. Wahrscheinlich schon, bevor ich es selbst verstanden habe.«
    »Du hast mich geliebt?«
    Cam drückte seine Stirn an meine, und seine Brust hob sich schwer unter meinen Händen. »Ich liebe dich.«
    Mein Herz raste. »Du liebst mich?«
    »Ja, Süße.«
    Diese Worte hatten Kraft, und es war die Kraft der Wahrheit. Irgendetwas in mir brach auf, als gebe das Fundament einer Mauer endlich unter dem Gewicht nach. Ein Wirbelsturm der Gefühle erhob sich und suchte einen Weg nach draußen. Ich konnte es nicht aufhalten. Ich versuchte es nicht einmal. Tränen rannen über meine Wangen, so heftig, dass ich Cams Gesicht nicht mehr erkennen konnte.
    Er erzeugte ein raues Geräusch, dann zog er mich an seine Brust und schlang die Arme um mich. Er hielt mich fest und flüsterte mir sinnlose, beruhigende Worte zu. Irgendwann hob er mich in seine Arme und trug mich in sein Schlafzimmer. Er legte mich sanft aufs Bett, kletterte neben mich und hielt mich im Arm. Sobald die Tränen anfingen zu fließen, hörten sie nicht mehr auf. Ich wurde von tiefen, heftigen Schluchzern geschüttelt, die es mir schwer machten, zu sprechen oder auch nur zu atmen. Doch gleichzeitig hatten die Tränen etwas Belebendes – als sei jede einzelne Träne ein Symbol dafür, dass ich die Vergangenheit endlich losließ.
    Ich weinte um Molly und alles, was sie durchmachen musste. Ich weinte um Cam und das, was er mit mir hatte durchstehen müssen. Ich weinte, weil er mich am Ende immer noch liebte. Doch am meisten weinte ich um alles, was ich verloren hatte, und um alles, was ich jetzt gewinnen konnte.

Kapitel 31
Cam, der neben mir

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