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Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)

Titel: Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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vollkommen durchnässt«, sagte Cam, und seine Stimme klang tiefer als gewöhnlich.
    Mein Mund war trocken, und ich schluckte schwer. »Du auch.«
    Er spreizte die Finger, bis sein Daumen auf meiner Wange lag. »Ich nehme an, wir müssen an einem anderen Abend noch mal wiederkommen.«
    »Ja«, flüsterte ich und kämpfte gegen den Drang, die Augen zu schließen und mich seiner Berührung hinzugeben.
    »Vielleicht hätten wir auf die Wettervorhersage achten sollen«, meinte Cam und brachte mich damit zum Lächeln.
    Dann verlagerte er sein Gewicht ein winziges bisschen. Diese kleine Bewegung sorgte irgendwie dafür, dass wir noch näher aneinander standen, Hüfte an Hüfte. Ein Schauder überlief meine gesamte Wirbelsäule. Ich spürte unsere beiden Körper. Es war überwältigend. Ich reagierte ganz instinktiv auf Cam, auf eine Weise, die mir vollkommen fremd war.
    Mein Körper wusste, was zu tun war, was er wollte , obwohl mein Hirn so viele Warnmeldungen ausspuckte, als müsse ich ein hektargroßes Minenfeld durchqueren.
    Ich warf mich nach hinten, ließ von ihm ab. Mein Atem kam stoßweise, während ich immer weiter zurückwich, bis ich mit dem Rücken gegen eine Wand knallte. Meine Kleidung war durchnässt und kalt, aber mir war zu heiß. Innerlich verbrannte ich regelrecht. Als ich sprach, klang meine Stimme seltsam. »Ich denke, wir… wir sollten es gut sein lassen.«
    Cam lehnte sich leicht breitbeinig nach hinten und legte den Hinterkopf gegen die gegenüberliegende Wand. Alles an ihm wirkte angespannt. »Ja, das sollten wir.«
    Mindestens eine Minute bewegte sich keiner von uns. Dann gingen wir schweigend die Treppe nach unten und zu Cams Truck. Was auch immer zwischen uns gewesen war, es äußerte sich jetzt in angespanntem Schweigen. Als wir schließlich wieder an unserem Wohnhaus angekommen waren, hatte Sorge von mir Besitz ergriffen und die kurzen Momente im Treppenhaus des Observatoriums ausradiert, in denen ich scheinbar nur gefühlt und nicht gedacht hatte.
    Mit verspannten Muskeln kletterte ich aus Cams Truck und rannte unter das Vordach. Cam blieb an meiner Seite und schüttelte den Regen aus seinem Haar. Ich umklammerte meinen Schlüssel und blieb am Fuß der Treppe stehen. Ich musste etwas sagen. Ich musste dafür sorgen, dass all das einfach verschwand, weil ich nicht wollte, dass unsere Freundschaft belastet wurde oder sich veränderte.
    In diesem Moment verstand ich etwas, und mein Magen machte einen schrecklichen, schmerzhaften Sprung.
    Ich wollte Cam nicht verlieren.
    Im letzten Monat, in den letzten Wochen, hatte er Eingang in mein Leben gefunden, war ein wichtiger Teil davon geworden. Wenn sich das ändern würde…
    Doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte – weil ich keine Ahnung hatte, was da im Treppenhaus zwischen uns geschehen war. Mein Herz raste wie verrückt, als Cam erst einen Schritt nach oben machte, um dann anzuhalten und sich zu mir umzudrehen.
    »Geh mit mir aus«, bat er, während er sich mit der Hand durch die nassen Haare fuhr, um sie sich aus dem Gesicht zu streichen.
    »Nein«, flüsterte ich.
    Und dann erschien das Grübchen auf seiner Wange, und ich stieß den Atem aus, den ich angehalten hatte. Cam stieg die Treppe nach oben. »Es gibt ja noch morgen.«
    Ich folgte ihm. »Morgen wird sich auch nichts ändern.«
    »Das werden wir sehen.«
    »Da gibt es nichts zu sehen. Du verschwendest deine Zeit.«
    »Solange es um dich geht, verschwende ich meine Zeit nie«, antwortete er.
    Nachdem er mir den Rücken zuwandte, konnte er mein Lächeln nicht sehen. Ich entspannte mich. Mir wurde warm. Alles war wieder normal, und mit Cam würde alles in Ordnung kommen.

Kapitel 10
Fünfundzwanzig Mails von meinem Cousin, die erste Ende August, die letzte am 14.Oktober.
    Das war absolut irre. Ich hatte bis nach den Halbsemesterbewertungen gewartet, um mich dem unnötigen Mistdreck zu stellen, der mich sicherlich erwartete, sobald ich diese Mails öffnete. Was für einen Sinn hatte es, die E -Mails zu lesen? Verschiedene Tage, derselbe Dreck.
    Doch ich lehnte mich in meinem Bürostuhl zurück und atmete tief durch.
    Ich hatte mir vorgenommen, sie am Montag zu lesen. Hatte ich nicht. Hatte mir selbst erklärt, ich würde sie Dienstag lesen. Nö, kein bisschen. Jetzt war es Mittwoch und ekelhafte sechs Uhr morgens, und ich starrte bereits seit einer halben Stunde auf meinen Posteingang.
    David war in Blaines Alter gewesen, als alles den Bach runtergegangen war. Er war siebzehn

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