Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
sie wirklich. »Alles okay.« Ich trat in meine Wohnung, aber Cam wurde schneller. Er glitt um mich herum, sodass ich nur seinen Bauch sah. Gott sei Dank trug er ein Sweatshirt. Seine Hand erschien in meinem Blickfeld, löste die Tüten aus meinen Fingern und berührte dabei meine Haut. Ich riss den Arm so heftig zurück, dass eine der Tüten auf den Boden knallte. »Scheiße.«
Ich ging in die Hocke und packte meine Haarspülung, bevor sie die Treppe runterrollen konnte. Cam kniete sich hin und sammelte den Rest der verstreuten Einkäufe auf, nämlich Shampoo, Zahnpasta und Tampons. Nett. Leise fluchend zwang ich mich, den Blick zu heben.
Cam hatte die Zähne zusammengebissen, und ich musste schnell den Blick abwenden, weil es nicht gut war, ihn zu sehen.
»Wenn du lachst, ramme ich dir meine Faust in den Bauch«, sagte ich, während ich den Rest meiner Einkäufe einsammelte.
»Das würde ich nie wagen.« In seiner Stimme klang leise Belustigung mit.
Er folgte mir in die Wohnung, schob sich an mir vorbei und stellte die Tüten auf die Arbeitsfläche. Ich tat dasselbe, während mein Herz raste, weil er in meiner Küche stand. »Du musstest mir nicht helfen, aber danke«, sagte ich. Meine Hände zitterten, als ich die Milch aus einer der Tüten zog. Cam stand immer noch in meiner Küche, quer vor der Tür. »Ich muss jetzt…«
»Glaubst du wirklich, du wirst mich so einfach wieder los, nachdem ich jetzt mal hier drin bin?«, fragte er.
Ich stellte die Milch in den Kühlschrank und wandte mich den tiefgefrorenen Sachen zu. »Man kann ja hoffen.«
»Ha. Sehr witzig. Wir müssen reden.«
Ich stapelte die Tiefkühlkost zu einem Turm auf und trug sie zum Gefrierfach. »Müssen wir nicht.«
»Doch, müssen wir.«
»Nein, müssen wir nicht. Und ich bin beschäftigt. Wie du siehst, muss ich meine Einkäufe ausräumen und ich…«
»Okay, ich kann helfen.« Cam schlenderte Richtung Arbeitsfläche. »Und währenddessen können wir uns unterhalten.«
»Ich brauche deine Hilfe nicht.«
»Doch, das glaube ich schon.«
Ich ließ das Gefrierfach offen und wirbelte in der Gegend herum. Kalte Luft blies über meinen Nacken, aber unter der Panik und der Wut darüber, dass ich mich mit ihm auseinandersetzen musste, spürte ich es kaum. »Was soll das bitte heißen?«
»Es bedeutet nicht, was du vielleicht denkst, Avery. Himmel.« Er fuhr sich mit einer Hand durch die unordentlichen Locken. »Ich möchte nur mit dir reden. Mehr wollte ich die ganze Zeit über nicht.«
»Und ich will offensichtlich nicht mir dir reden.« Ich stürmte zur Arbeitsfläche und schnappte mir eine Packung Hamburgerfleisch. Ich schmiss es in den Tiefkühler und schlug die Tür zu. Mehrere Dinge in und auf dem Kühlschrank klapperten. »Und trotzdem bist du noch hier.«
Cam atmete tief durch, und der Muskel an seinem Kiefer fing an zu zucken. »Hör mal, ich habe mitbekommen, dass du nicht gerade zufrieden mit mir bist. Aber du musst mir schon sagen, was ich getan habe, um dich so sauer zu machen, dass du weder mit mir reden noch…«
»Du hast gar nichts getan, Cam! Ich will einfach nicht mit dir reden.« Ich drehte mich auf dem Absatz um, verließ die Küche und stiefelte zur Eingangstür. »Okay?«
»Nein, es ist nicht okay.« Cam folgte mir ins Wohnzimmer, hielt aber hinter der Couch an. »So benimmt man sich nicht, Avery. Man lässt eine Person nicht einfach fallen oder versteckt sich vor ihr. Wenn es…«
»Du willst wissen, wie man sich nicht benimmt?« Die Wahrheit seiner Worte traf mich tief, also attackierte ich blind. »Man ruft Leute auch nicht ununterbrochen an und belästigt sie, wenn sie einen offensichtlich nicht sehen wollen! Wie wäre es damit?«
»Ich belästige dich? So siehst du das also?« Cam lachte hart. »Verarschst du mich? Du siehst es also als Belästigung, dass ich mir Sorgen um dich mache?«
Ich öffnete den Mund, aber der Kloß in meinem Hals war zurück, und ich erstickte fast daran. »Das hätte ich nicht sagen sollen. Du belästigst mich nicht. Ich habe nur…« Meine Worte verklangen, während ich mir mit beiden Händen durch die Haare fuhr. »Ich weiß nicht.«
Cam starrte mich mit zusammengepressten Lippen an. Dann schüttelte er den Kopf. »Es geht um das, was ich gesehen habe, oder?« Er deutete auf meinen Arm, und ich verkrampfte. »Avery, du kannst…«
»Nein«, sagte ich und hob eine Hand. »Darum geht es nicht. Es geht um gar nichts. Ich will das einfach nicht.«
»Was?«
»Das!« Für einen
Weitere Kostenlose Bücher