Wait for You: Roman (Wait for You-Serie) (German Edition)
Ich murmelte etwas, bevor ich wieder einschlief. Ich habe keine Ahnung, wie lang das ging, aber schließlich öffnete ich die Augen, und es war, als sei ich aus dem Koma erwacht. Das Licht, das durch die Vorhänge fiel, war viel zu grell, und mein Kopf pulsierte immer noch, aber viel gedämpfter als vorher.
Ich öffnete den Mund, nur um sofort einen Hustenanfall zu erleiden.
Schritte eilten durch den Flur, und plötzlich stand Brit in meiner Schlafzimmertür, ein Glas Wasser in der einen und eine Tasse in der anderen Hand. »Du lebst! Gott sei Dank, ich hatte schon gedacht, ich hätte dich getötet, indem ich dir Medikamente in die Kehle gestopft habe.«
Ich starrte sie dumpf an. »Ich habe Medikamente geschluckt?«
»Jep.« Sie sprang zu mir herüber und setzte sich aufs Bett. »Du hast zweimal etwas geschluckt, und jetzt nimmst du sie noch mal. Und du musst das Wasser hier trinken. Und dann musst du das hier trinken – auch ein Medikament. Meine Mom, die übrigens Krankenschwester ist, hat gesagt, nachdem dein Fieber seit letzter Nacht gesunken ist, sollte alles in Ordnung kommen. Na ja, zumindest solltest du dich besser fühlen.«
»Letzte Nacht?« Ich legte mir die Hand vor den Mund, als ich wieder husten musste, dann nahm ich ihr das Wasser ab. Aber wir mussten erst mal warten, bis der Hustenanfall vorbei war. »Wie viel Uhr… ist es?«
Brit setzte sich mit der dampfenden Tasse in der Hand auf die Bettkante. Ich bildete mir ein, Zitrone zu riechen. »Wie viel Uhr? Herzchen, es wäre besser, du fragst nach dem Tag. Es ist Samstag.«
Fast hätte ich mich an meinem Wasser verschluckt. »Ich war… einen ganzen Tag… neben der Spur?«
»Eineinhalb Tage«, erklärte Brit voller Mitgefühl. »Als ich dir SMS geschrieben und angerufen habe und du nicht reagiert hast, habe ich mir Sorgen gemacht. Da bin ich vorbeigekommen. Es ging dir ziemlich schlecht. Mom meinte, das käme wahrscheinlich daher, dass du völlig ausgetrocknet warst.«
Darüber dachte ich nach, während ich das Wasser trank. Schließlich stellte ich das Glas auf den Nachttisch und nahm Brit die Tasse ab. Wieder erlitt ich einen Hustenanfall, und nur durch ein Wunder goss ich mir die heiße Flüssigkeit nicht über den Körper. »Bist du… die ganze Zeit hiergeblieben?«
»Nicht die ganze Zeit. Ich hatte Hilfe.«
»Danke«, sagte ich. »Vielen Dank. Ich läge immer noch… auf dem Boden, wenn es… dich und Jacob nicht gäbe.«
Sie schüttelte den Kopf.
Plötzlich fiel mir etwas sehr Wichtiges auf. Ich sah an mir selbst herunter. Ich hatte ein langärmliges Pyjama-Oberteil an. Mein BH war noch an Ort und Stelle, und ich trug eine Pyjamahose. Und – oh mein Gott – mein Armband war weg. Ich riss viel zu schnell den Kopf herum, sodass mein Gesicht wehtat. Das Armband lag auf dem Nachttisch. »Hast du…?«
»Ja und nein«, sagte sie, während sie an dem kurzen Pferdeschwanz an ihrem Hinterkopf herumspielte. »Ich habe dabei geholfen, dir die Hose anzuziehen.«
»Wer also…« Mir wurde so bang, dass ich schon glaubte, wieder ins Bad rennen zu müssen. »Oh mein Gott…«
Brit verzog das Gesicht. »Hass mich nicht, Avery. Ich wusste einfach nicht, was ich sonst tun sollte. Ich konnte dich nicht vom Boden heben. Für jemanden, der so klein ist, wiegst du echt eine Menge – und ich bin muskulöser als Jacob. Cam wohnt direkt gegenüber, und es schien mir die schnellste Lösung zu sein.«
Oh mein Gott, diese Info konnte mein geschwächtes Hirn kaum verarbeiten. Wenn es nicht Brit gewesen war, die mir meinen verschwitzten Pulli ausgezogen hatte, dann war es Cam gewesen, was bedeutete, dass er derjenige war, der mein Armband auf den Nachttisch gelegt hatte.
Ich schloss die Augen.
»Hast du das Gefühl, du müsstest noch mal kotzen?«
»Nein«, erklärte ich heiser. »Also… Also war Cam hier?«
»Er hat dich ins Bett getragen und ist bei dir geblieben, während ich zum Laden gelaufen bin«, erklärte Brit und überschlug die Beine. »Als ich zurückkam, hatte er dir ein anderes Oberteil angezogen. Er hat Stein und Bein geschworen, dass er dabei die Augen geschlossen hatte. Er selbst dagegen war die ganze Zeit oben ohne. Und das, obwohl ich jedes Fenster in der Wohnung aufgerissen habe, um den Gestank auszulüften.«
Meinen Gestank. Cam hatte in dem Gestank gesessen.
»Er war die perfekte Krankenschwester. Hat dir einen kühlen Lappen gegen das Gesicht gedrückt, um das Fieber zu senken.« Brit seufzte träumerisch. »Er ist
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