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Wait for You

Wait for You

Titel: Wait for You Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. Lynn
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beschreiben konnte. Ehrlich, das gesamte Mienenspiel war eine Meisterleistung, und irgendwie war ich neidisch darauf, wie gut sie das konnte.
    Ich schaute zu Henry, und er zwinkerte mir zu, was ich mit einem Lächeln belohnte. Irgendwie war mir schwindelig. Die Haut an meinem Hals kribbelte, und ich drehte mich wieder zu Cam. Er starrte mich an. Ich wollte ihn anlächeln, aber da wandte er den Blick bereits ab und sah zu Henry.
    Cam murmelte etwas, und Steph schoss auf die Beine, stürmte Richtung Bad und riss die Tür auf. Danach stand Cam auf, kam auf mich zu, und plötzlich war mir ganz schummrig zumute. Ein breites dämliches Lächeln erschien auf meinem Gesicht. Es war so lange her, dass wir uns unterhalten hatten, und ich vermisste ihn sehr.
    Cam war… er war etwas Besonderes… für mich. Ich wollte in der Zeit zurückreisen bis Thanksgiving und diesmal nicht überreagieren. Ich wünschte mir, ich wäre im Astronomiekurs geblieben und Cam nicht aus dem Weg gegangen. Ich wollte nicht das Mädchen sein, das solch unglaublich dämliche Dinge tat. Ich wollte, dass Cam mich anlächelte, wie er es früher getan hatte.
    Im Moment lächelte er nicht, das war mal sicher. »Kommst du eine Sekunde mit?«
    Ich wäre ihm überallhin gefolgt.
    Ich sprang auf, nur um zu schwanken, als der Raum scheinbar zur Seite kippte. »Hoppla.«
    Er biss die Zähne zusammen, als er meinen Arm packte. »Kannst du laufen?«
    »Ja. Natürlich.« Ich machte den ersten Schritt, nur um in Cam zu taumeln. Seinen ungläubigen Blick kommentierte ich mit einem Kichern. »Mir geht es gut.«
    Cam warf Ollie einen finsteren Blick zu, als er mich in die hell erleuchtete Küche führte und an die Arbeitsfläche lehnte. Er stand zwischen mir und der Tür, die Arme über der Brust verschränkt. »Was machst du, Avery?«, fragte er leise.
    Ich hob meine Flasche. »Ich trinke. Was machst du?«
    Er kniff die eisblauen Augen zusammen. »Das meine ich nicht, und das weißt du auch. Was machst du?«
    Verdammt. Wie unfreundlich. Ich versuchte, Cam denselben zickigen Blick zu schenken, den Steph so perfekt beherrschte, und verzog mein Gesicht, bis es wahrscheinlich aussah, als hätte ich gerade einen Krampf. Also kapitulierte ich mit einem Seufzen. »Ich mache gar nichts, Cam.«
    »Ach nein?« Er zog die Augenbrauen hoch. »Du bist betrunken.«
    »Bin ich nicht!«
    Das kommentierte er mit einem ausdruckslosen Blick. »Die berühmten letzten Worte des Betrunkenen, bevor er auf die Fresse fällt.«
    »Das ist nicht passiert… noch nicht.«
    Cam schüttelte den Kopf, dann packte er meinen Arm und führte mich zurück ins Wohnzimmer. Ich dachte, er würde mich vielleicht neben sich setzen oder irgendwas – für eine kurze Auszeit –, aber stattdessen ging er zur Wohnungstür, öffnete sie und führte mich in den kühlen Flur.
    »Ähm…« Das hatte ich nicht erwartet.
    »Du musst nach Hause gehen, Avery.« Er ließ meinen Arm los und deutete auf meine Tür, als wisse ich nicht mehr, wo ich wohnte.
    Meine Kinnlade fiel nach unten, und ich drückte die Bierflasche an meine Brust. »Meinst du das ernst?«
    »Ja. Ich meine das verdammt ernst. Du bist betrunken, und so einen Scheiß will ich mir hier nicht mit ansehen.«
    »Was für einen Scheiß?« Verwirrt trat ich einen Schritt zurück. »Es tut mir leid. Ollie hat mich eingeladen…«
    »Ja, und dafür kriegt er später noch eins über den Deckel.« Mit harter Miene fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. »Geh einfach nach Hause, Avery. Wir reden später.«
    Meine Kehle brannte. Tausende Gedanken rasten durch meinen Kopf, während ich ihn anstarrte. »Du bist wütend auf mich…«
    »Ich bin nicht wütend auf dich, Avery.«
    Das wirkte aber ganz anders. Ich trat von einem Fuß auf den anderen. »Ich will nicht nach Hause gehen. Da ist niemand, und ich…« Meine Worte verklangen, während das Brennen in meiner Kehle schlimmer wurde.
    Cam atmete tief durch und schloss die Augen. »Ich komme später vorbei und dann reden wir, okay? Aber geh jetzt nach Hause. Bitte, geh einfach nach Hause.«

Kapitel 24
Ich öffnete den Mund, aber es gab nichts, was ich sagen konnte. Cam hatte mich tatsächlich aus seiner Wohnung geschmissen. Er flehte mich an, nach Hause zu gehen. Das Brennen hatte sich inzwischen auch in meiner Lunge ausgebreitet, und heiße Tränen drängten hinter meine Lider.
    »Okay«, murmelte ich.
    »Avery…«
    »Es ist total okay.« Ich wandte mich ab und stolperte den Flur entlang zu meiner Tür.

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