Wandel des Herzens (German Edition)

tatsächlich ein Wunder dass wir uns gefunden hatten, und ich musste anfangen es auch als solches zu behandeln.
    „Ich bin die Reah“, atmete ich als Logan meine Schulter drückte und um mich herum trat, um den anderen gegenüberzutreten ohne dass ich dazwischenstand. „Ich bin der Gefährte des Semel meines Stammes.“
    Alle Augen waren auf mich gerichtet als ich mich umschaute.
    Logan stöhnte leise. „Ist dir das wirklich erst in dieser Sekunde bewusst geworden?“ Er sah mich finster an.
    „Irgendwie schon, ja.“ Ich grinste ihn an und ließ mich von seiner gerunzelten Stirn nicht stören.
    Er verdrehte seine Augen bevor er sich wieder umdrehte um meinen Vater anzusehen. „Sie, Sir, sind die Abscheulichkeit. Ein Vater liebt seinen Sohn, egal was geschieht. So gehört es sich.“
    Mein Vater wollte etwas zu seiner Verteidigung sagen, aber Logans erhobene Hand ließ keine weitere Erwiderung zu. Die Zeit zu sprechen war für meinen Vater vorbei. „Und für dich, Semel“, Logans goldene Augen bewegten sich zu Archer Pyke, „nimm deinen Sylvan und geh. Kehre nicht ohne Einladung zurück. Ich habe keine Verwendung für die Familie oder den ehemaligen Stamm meines Gefährten, denn sie sind blind für das Geschenk das er ist.“
    „Semel-Re…“, begann Archer.
    „Und kommt ja nicht auf die Idee irgendwelche Allianzen zu schmieden in der Hoffnung mir damit zu schaden und damit indirekt meine Reah zu verletzen. Ich habe meine Botschafter zu Ethan Locke in New York geschickt, und wenn er Aset Simone akzeptiert, dann werden er und ich einen Bund schließen. Und Martine Soto in Miami ist ein langjähriger Freund. Ich warne dich nur, denn falls du ihm eine Allianz vorschlagen würdest um mir zu schaden… naja, er ist ziemlich gefährlich und seine Vorstellung von Folter ist irgendwie… antiquiert.“
    Ich sah wie Archer blass wurde.
    „Justin Chow ist der Semel eines der größten Stämme den ich kenne, mit mehr als 200 Angehörigen und er lebt in San Francisco. Solltest du mit ihm sprechen wollen, dann richte ihm meine besten Grüße aus. Wir sind bereits seit über 15 Jahren Freunde. Er kommt jeden Sommer hierher.“
    „Ich verstehe was du mir sagen willst“, sagte Archer ihm.
    „Ich lebe auf diesem Berg in diesem kleinen Ort und behellige niemanden, aber halte mich nicht für einen Mann ohne Freunde oder Verbindungen oder Möglichkeiten. Wenn du oder dein Sylvan irgendeinen weiteren Kontakt mit meinem Gefährten ohne meine ausdrückliche Erlaubnis habt, dann werde ich dich töten. Und falls ich nicht kann, dann werde ich stattdessen meinen Sheseru schicken.“
    Alle Augen wendeten sich Yuri zu und ich sah ihn mit ihren Augen. Er war furchteinflößend und sogar größer als Logan, und in ihm war die Fähigkeit zwischen dem zu trennen was getan werden musste, und dem was er war. Er fühlte keine Schuld und kein Mitleid.
    „Habe ich mich deutlich ausgedrückt?“
    „Ja“, sagte Archer leise und ehrerbietig.
    „Du kannst nicht…“, begann mein Vater wieder.
    „Der Mann ist mein Gefährte!“, explodierte Logan, sein Ärger kochte endgültig über. „Jin Rayne ist die Reah des Stammes von Mafdet! Ich werde ihn jedem vorstellen, jedem Semel, und beim Festessen im Tal werden wir uns in sechs Monaten alle treffen.“ Er zeigte auf Archer. „Du wirst dort sein, genauso wie jeder andere Semel, und wenn du deine Yareah vorstellst werde ich applaudieren. Wenn ich meine Reah vorstelle dann wirst du den Unterschied hören. Der Applaus wird ohrenbetäubend sein. Es werden Hunderte von Semel dort sein, Archer, und ich kann dir versprechen dass ich der einzige dort sein werde mit einer Reah an seiner Seite. Vielleicht verstehst du im Moment noch nicht wirklich wie selten eine Reah ist, aber das wirst du. Das wirst du ganz sicher.“
    „„Ich entschuldige mich noch mal, Logan. Mein Sylvan und ich wollten nicht despektierlich sein gegen dich oder dein Haus. Hier sind unerfreuliche Umstände am Werk und ich bedanke mich für deine Geduld in dieser Angelegenheit.“ Archer war kurz davor ihm die Füße zu küssen.
    Logan nickte kurz. „Und jetzt ist meine Geduld zu Ende. Wenn du und dein Sylvan meine Reah und mich beim Fest trefft werdet ihr Abstand halten.“
    „Ja“, sagte Archer schwach.
    „Und nun geht. Alle von euch, verschwindet von meinem Land. Mein Sheseru wird euch zu eurem Wagen bringen. Mikhail, bitte begleite sie zum Flughafen. Ruf Christoph an und stell sicher dass er weiß dass du in meinem