Wandel des Herzens (German Edition)
einem Fremden? „Ich denke schon, ja.“
„Aber dieser Mann, dieser angebliche Semel ist bereit das alles für dich aufzugeben?“
„Er gibt überhaupt nichts auf.“
„Er gibt seine Blutlinie auf… seine Zukunft. Ich würde das schon als alles bezeichnen.“
Ich starrte ihn an und er starrte zurück.
„Jin.“
Mit viel Mühe zog ich meine Augen von meinem Vater zurück zu Crane. Er deutete auf den Fremden in unserer Mitte.
„Wer ist der Junge?“
Als ich meine Augen wieder auf den Mann richtete der die Küche zuerst betreten hatte, korrigierte ich meinen ersten Eindruck und musste meinem Freund zustimmen. Er war ein Junge, kein Mann, und hochgeschätzt war er vielleicht 16. „Ich kenne dich nicht“, sagte ich flach.
Er hüstelte um die Nervosität zu überspielen die ich von ihm wahrnahm. „Ich bin dein Cousin, Danny. Ich lebe mit deiner Familie seitdem…“
„Ist schon gut“, sagte ich weich und fühlte einen scharfen Schmerz in meinem Herzen. Ich wusste sofort dass ich vor meinem Ersatz stand. Mein Vater hatte einen neuen Sohn gebraucht und hatte einen gefunden. „Und lernst du all die Gebräuche und Gesetze des Stammes?“
Er sah verwirrt aus. „Ja, das tue ich.“
Ich nickte und holte kurz Luft bevor ich zu meinem Vater zurück sah.
„Wir müssen zurückgehen“, kündigte er an. „Ich kam nur um nach Danny zu sehen weil er davongelaufen war. Er kennt noch nicht alle Regeln des Besuchs.“
Aber mein Vater hätte ihm das erklärt, hätte ihn belehrt, hätte sichergestellt dass der Junge ihn nicht blamieren würde. Und das hieß, dass mein Vater etwas anderes vorhatte. „Ja“, stimmte ich schnell zu, und drehte mich von ihm weg, zurück zum Waschbecken. „Ihr geht besser bevor ihr vermisst werdet.“
„Guten Morgen“, rief eine Stimme als sich die Tür die von der Küche zur Durchfahrt hinführte öffnete, und Peter Church kam herein. „Jin, ich… oh.“ Er war überrascht jemanden außer mir dort vorzufinden und während er lächelte als er Crane sah, runzelte er seine Stirn und ließ mich wissen, dass mein Vater und mein Cousin in beunruhigten.
„Guten Morgen“, begrüßte ich den Vater meines Gefährten und zog seine Aufmerksamkeit auf mich.
„Jin“, sagte er sanft und kam weiter in den Raum wobei er einen Beutel mit grünen Äpfeln auf den Tresen stellte. „Die sind für dich und Eva um später Kuchen zu backen. Es tut mir leid, aber wer sind diese Leute?“ Er klang irritiert.
Und plötzlich war ich wirklich glücklich ihn zu sehen. Ich stieß einen Atemzug aus und fühlte mich wieder mehr wie ich selbst. „Das sind mein Vater und mein Cousin Danny aus Chicago.“
Er nickte und kam auf mich zu, so dass mein Blickfeld von ihm eingenommen wurde und er mich von den anderen abschirmte. „Jin, du weißt dass ihre Anwesenheit hier ein schwerer Affront gegen deinen Semel ist. Sie sollten nicht in deiner Gegenwart sein ohne…“
„Nein, ich weiß“, bremste ich ihn. „Mein Vater folgte nur Danny hier rein. Sie wollten gerade wieder gehen.“
„Gut“, sagte er und drehte sich herum um meinen Vater anzusehen. „Das ist ein sehr unangemessenes Verhalten, aber da unsere Reah ihr Sohn ist, bin ich sicher dass mein Sohn, unser Semel, diesen Übertritt verzeihen wird.“
Die Warnung war klar zu verstehen als die beiden Männer sich anstarrten.
Mein Vater nickte schließlich als Peter seine Hand ausstreckte und durch den Raum ging. „Ich bin Peter Church, Logans Vater. Es ist ein Vergnügen den Vater des Gefährten meines Sohnes kennenzulernen.“
„Mitch Rayne“, sagte mein Vater und schüttelte seine Hand. „Darf ich fragen warum Ihr eurem Sohn erlaubt habt einen männlichen Gefährten zu nehmen? Das bedeutet das Ende eures Hauses.“
Peter nickte und gab die Hand meines Vaters frei. „Ich gestehe, dass ich anfänglich Angst hatte, sehr viel Angst, und dann wurde mir bewusst dass ich heute lebe und nicht vor 100 Jahren. Ich lebe in einer Zeit von Adoptionen und Leihmüttern und noch viel wichtiger, ich bin ein Mann der immer nur das Beste für seine Kinder wollte. Mein Sohn wurde mit einem wahren Gefährten gesegnet, einer Reah, und wurde dadurch zu Semel-Re. Ich habe in meinem Leben nur zwei andere Semel getroffen die ihre Reah gefunden haben, und beide hatten sie die größten und stärksten Stämme die ich jemals gesehen habe. Ein Semel der seine Reah findet ist jedem anderen überlegen. Ich hatte das für einen kurzen Moment vergessen.“
„Also ist
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