Wandel des Herzens (German Edition)
mir gehören.“
Ich war erhitzt und meine Augen folgten ihm als er aufstand und zur Tür ging. Ich war so verwirrt. Er machte wilde Ankündigungen und dann verließ er mich. Was sollte das sein? „Warte.“
Er stoppte kurz bevor er die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Was?“
„Wie kannst du solche Sachen sagen und dann einfach gehen?“
„Wie kannst du überhaupt gehen wollen?“, konterte er, sein Ton scharf.
Wir standen dort, starrten uns an und ich hatte das Gefühl dass es keine Luft mehr im Raum gab. Als er ging knallte die Tür ins Schloss. Es war ein Fehler auch nur eine Sekunde länger zu bleiben. Ich hatte seine Erlaubnis zu gehen also musste ich nur Crane finden und auch tatsächlich gehen. Ich griff unsere Jacken und war fast an der Tür als sie aufging und ich plötzlich Christoph Danvers gegenüberstand.
„Mir war so als hätte ich dich gesehen“, sagte er und kam auf mich zu.
„Ich muss gehen.“ Ich versuchte um ihn herumzugehen.
Er hob seine Hände und hielt mich auf. „Was tust du hier, Jin?“
„Ich habe dich und Domin getroffen, also musste ich auch herkommen und Logan treffen.“
„Und ist er dein Gefährte?“
Ich konnte ihm nicht antworten, denn ich war mir selbst nicht sicher. Obwohl ich noch niemals eine Reaktion wie diese gehabt hatte, war ich noch nicht bereit den Mann als meinen Gefährten zu bezeichnen. Ich brauchte Zeit um zu denken, die Dinge zu verarbeiten und ich musste definitiv allein sein um das in Ruhe zu tun.
„Jin?“
Ich zog mich zum Kamin zurück und lehnte meine Stirn gegen die kühle Umrandung aus Marmor. Ich war im gleichen Moment eiskalt und vollkommen überhitzt.
„Hör zu, vielleicht sollte ich dich nach Hause bringen. Das ist vielleicht nicht die beste Zeit für Dich um…“
„Fass ihn nicht an!“
Ich hob meinen Kopf und sah Christoph neben mir, seine Hand in der Luft erstarrt, Logan hinter ihm an der offenen Tür.
„Hast du mich gehört?“
„Logan“, begann Christoph und drehte sich weg von mir.
„Verschwinde hier.“
„Logan, ich bin hier für die Party“, Christoph kicherte und ging auf ihn zu. „Ich kann nicht einfach gehen. Meine Schwester wird immerhin deine Yareah.“
Logans Augen waren leer als er auf Christoph zuging. „Deine Schwester und ich sind Geschichte. Das weißt du auch.“
„Logan, du kannst nicht…“, er keuchte, sein Gesicht plötzlich vollkommen blutleer. „Das wird eine Schande für sie und…“
„Genug!“, schrie Logan und seine Stimme erfüllte den Raum. „Jede Faser in mir möchte dich momentan zerreißen, einfach weil du so dicht neben ihm stehst. Bitte geh dort weg.“
„Logan, du…“
„Hör mir zu! Hör mir zu, statt wegen deiner Schwester rumzuheulen“, sagte Logan und holte Luft. „Er ist mein Gefährte, aber er ist noch nicht gezeichnet. Und ich weiß dass du nichts versuchen wirst… mein Kopf sagt mir das, aber der Rest von mir… alles was ich tun will ist deine Kehle rausreißen.“
„Was sagst du denn da? Logan, du kannst genausowenig einen männlichen Gefährten haben wie ich.“
„Chris“, sagte er, seine Augen verengten sich, wurden dunkler, seine Stimme und seine Haltung waren eine einzige Warnung. „Bitte geh jetzt.“
„Logan, wenn du unbedingt musst, dann hab eine Affäre mit ihm, aber bitte sag diese Zeremonie nicht ab. Du brauchst eine Yareah um deine Blutlinie fortzusetzen. Du kannst nicht nur ihn haben. Das ist verrückt…“
„Geh von meinem Gefährten weg oder ich werde dich ausbluten lassen wo du gerade stehst.“
Logans Stimme war eiskalt, erfüllt von einer wilden, primitiven Drohung. In diesem Moment war alles was er von Christoph wollte, dass dieser von mir weg trat. Wenn er sich nicht bewegen würde hatte ich keinen Zweifel, dass Logan ihn umbringen würde. Ich hatte keine Ahnung wie lange die beiden Männer bereits Freunde waren, aber in diesem Moment würde Logan ihn ohne einen Moment des Zögerns ermorden. Zwischen eine beliebige Katze und ihren Gefährten zu kommen war schon ungeschickt. Zwischen einen Semel und seine Reah zu kommen war praktisch Selbstmord.
Ein Semel und seine Reah… instinktiv hatte ich die Worte gedacht. Plötzlich hatte ich keine Luft mehr in meinen Lungen. Ich fühlte mich schwindlig und etwas benommen, meine Beine waren scheinbar nicht mehr in der Lage mich aufrecht zu halten. Ich hielt mich, mit allem was ich hatte, an der Kaminumrandung fest und zwang mich dazu zu atmen.
„Logan“, begann Christoph.
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