Wandel des Herzens (German Edition)
„Du…“
„Verschwinde hier!“, donnerte Logan.
Christoph rannte ohne ein weiteres Wort an einen von uns aus der Tür.
„Ich bin nicht dein Gefährte“, sagte ich schnell und drehte mich wieder zur Kaminumrandung um.
„So wahr mir Gott helfe bist du das.“
Ich holte tief Luft und versuchte ruhiger zu werden.
„Du kannst nicht vor mir davonlaufen. Das werde ich nicht zulassen.“
Ich drehte mich nicht um. „Ich laufe nicht davon.“
„Sie mich an.“
Aber das konnte ich nicht. Wenn ich ihn ansah dann wurde mir schwindlig. „Ich muss gehen.“
„Ich dachte du läufst nicht davon.“
Ich hatte keine Ahnung mehr was ich sagte.
„Dreh dich um“, befahl er, und mir wurde bewusst wie dicht er plötzlich hinter mir stand.
Ich tat was er mir gesagt hatte.
„Ich möchte dein Gesicht sehen.“
Ich hob meine Augen zu seinen, sah und hörte sein scharfes Luftholen als ich auch schon von seinem brennenden Blick verschlungen wurde. Seine topasfarbigen Augen verschränkten sich mit meinen, seine Stirn war gerunzelt und die Muskeln in seinem gemeißelten Kiefer arbeiteten. Unter seinem Blick hätte ich sofort in Flammen aufgehen müssen, so heiß war er.
„Hat Domin dir wehgetan als du ihn vorhin getroffen hast?“
„Nein.“
„Dann hat er Glück gehabt.“ Er atmete langsam aus, sein Atem warm als er über mein Gesicht strich.
„Hör zu, ich sollte wirklich…“
„Sag mir wo dein Stamm ist.“
„Ich habe keinen.“
„Warum nicht?“
„Wen kümmert es? Ich muss einfach nur los. Wenn dieser Typ Domin sich bei mir rumtreibt…“
„Was?“
„Du solltest das mal sehen“, sagte ich und fuhr mir mit den Fingern durch die Haare. „Ich habe die Spuren und die Haare total übersehen. Er hätte genausogut ein großes Neonschild aufstellen können ‚Domins Territorium’. Er ist verrückt und weil ich in letzter Zeit so viel gearbeitet habe, habe ich…“, ich verstummte, mein Gedanke verloren als er den letzten Schritt auf mich zu trat und auf mich herab sah. „Ich kann nicht hier bleiben. Ich muss gehen.“
„Warum?“, fragte er und hob seine Hand in meine Richtung. „Hilf mir zu verstehen warum du dich von einem heiligen Bund abwendest.“
„Weil ich nichts zu tun haben möchte mit Stämmen und Semels oder dergleichen. Ich möchte einfach nur ein normaler Typ sein der ohne diesen ganzen Mist leben kann.“
„Du bist eine Reah“, sagte er sanft, seine Finger berührten fast meine Wange aber stoppten kurz davor und warteten. „Darf ich?“
„Was?“
„Ich möchte dich berühren.“
Ich war noch niemals zuvor gefragt worden. Jeder andere fasste mich einfach an, grabbelte an mir rum oder versuchte irgendwie anders mich zu überwältigen. Bisher hatte es noch niemanden gekümmert ob es für mich okay war dass sie mich anfassen. Ich wusste es wäre clever nein zu sagen; es wäre ein schlauer Schachzug von hier zu verschwinden und so weit wie möglich von Logan Church wegzulaufen. Es war einfach nicht möglich dass ich Mitglied seines Stammes wurde. Ich würde darum betteln dass er mich in sein Bett nehmen würde.
„Jin?“
Ich fühlte mich als hätte ich mein Herz verschluckt. „Du darfst mich berühren.“
Sein Lächeln war so leicht, nur ein leichtes Heben seiner vollen Lippen und ein Leuchten in seinen Augen. Seine Finger waren federleicht auf meiner Haut, berührten meine Wange kaum. Ich sah das leichte Zittern das durch seinen Körper lief. Ein so kleiner Kontakt und es war so überwältigend für ihn. Nicht dass ich selber unberührt war. Ich wollte mich in die Liebkosung hineinschmiegen, in die Wärme seiner Hand und ihm sagen, dass er alles mit mir tun könnte was er wollte.
„Du weißt, dadurch dass du eine Reah bist, wird es ein ‚normal’ für dich niemals geben.“
Meine Sicht wurde unscharf als eine Welle von Emotionen durch mich hindurch rollte. Dieser Mann war mein Gefährte, daran konnte es keinen Zweifel geben. Sein Geruch, der Klang seiner Stimme, die Hitze in seinen Augen – es war alles zu viel. Ich hatte mir mal sagen lassen dass ich es sofort wissen würde wenn ich den Semel treffen würde der mein Gefährte war. Ich würde es fühlen, eine ganz instinktive Reaktion. Ich stand vor Logan Church und fühlte mich wie ein Sklave des Tieres in mir, meine einzigen Gedanken ursprünglich und körperlich, das überwältigende Verlangen ihn zu bitten mich zu markieren, mich zu nehmen – ich wusste dass ich meinen Gefährten gefunden hatte. Es gab
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