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Wandel

Wandel

Titel: Wandel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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trat einen halben Schritt zurück. „Ich weiß nicht. Kannstdu denn?“
    In ihren Augen blitzte kurz heftige Wut auf. „Du glaubst, ich hätte die Grenze überschritten und mich ganz gewandelt?“
    „Ich gehe ungern unnötige Risiken ein, das glaube ich. Hat für mich irgendwie seinen Reiz verloren.“
    Susan presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen, nickte dann aber kommentarlos und trat über die Schwelle meiner Wohnung, diese Barriere aus magischer Energie, die jedes Heim sicherte. Einem Vampir wäre das ohne meine ausdrückliche Einladung nicht möglich gewesen.
    „Gut.“ Ich nickte und trat ganz zurück, damit Susan in die Wohnung gehen und ich die Tür schließen konnte. Oben auf der Treppe, die in meine Kellerwohnung führte, hatte sich ein Mann gemütlich niedergelassen. Er trug eine Leinenhose sowie eine blaue Jeansjacke und lehnte sich so zurück, dass man unter der Jacke die Konturen eines Pistolenhalfters sehen konnte. Der Mann hieß Martin und war Susans Verbündeter. „Du“, sagte ich. „Welche Freude.“
    Martins Lippen verzogen sich zu einer Grimasse, die man mit viel Wohlwollen und einigem Augenzudrücken als schwaches Lächeln hätte auslegen können. „Ganz meinerseits.“
    Ich knallte ihm die Tür vor der Nase zu und schob zu allem Überfluss auch noch so laut ich konnte den Riegel vor – einfach nur so, aus purer Gemeinheit.
    Susan sah mir zu, ein feines Lächeln im Gesicht, und schüttelte ein wenig den Kopf. Sie hatte gerade angefangen, sich in der Wohnung umzusehen, als aus der dunklen Miniküche ein Grollen ertönte, das sie erstarren ließ. Mouse hatte sich nicht erhoben, und sein Knurren ließ sich keineswegs mit den wilden Lauten vergleichen, die ich schon von ihm gehört hatte, wenn die Lage brenzlig wurde, aber es handelte sich hier eindeutig um eine, wenn auch noch höfliche, Warnung.
    Susan blieb eine Weile wie erstarrt stehen, den Blick unverwandt auf die Küche gerichtet. „Du hast dir einen Hund zugelegt?“, fragte sie schließlich.
    „Umgekehrt wird eher ein Schuh draus: Wenn sich hier jemand jemanden zugelegt hat, dann der Hund mich.“
    Susan nickte, als wäre damit schon alles gesagt, wobei sie den Blick durch meine kleine Wohnung schweifen ließ. „Ein bisschen umdekoriert hast du aber.“
    „Zombies“, sagte ich, „und Werwölfe. Haben mir die Bude ein paarmal auseinandergenommen.“
    „Ich habe sowieso nie verstanden, warum du immer noch in diesem übelriechenden, erbärmlichen Loch haust.“
    „Übelriechend? Erbärmlich? Pass auf, was du sagst, du sprichst von meinem Heim“, sagte ich. „Kann ich dir etwas anbieten? Cola, Bier?“
    „Wasser?“
    „Das natürlich auch. Setz dich doch.“
    Susan bewegte sich völlig lautlos zu einem der beiden Lehnsessel, die ich rechts und links vom Kamin postiert hatte, um sich mit kerzengeradem Rücken auf der Sesselkante niederzulassen. Ich goss ihr ein Glas Eiswasser ein, holte mir eine Cola aus dem Kühlschrank und trug beides zur Sitzgruppe hinüber, wo ich auf dem zweiten Sessel Platz nahm, so dass wir einander, wenn auch ein bisschen schräg, gegenüber saßen. Ich riss den Verschluss von meiner Coladose.
    „Willst du Martin wirklich da draußen vor der Tür hocken lassen?“, erkundigte sich Susan leicht belustigt.
    „Na klar“, sagte ich. Seelenruhig trank ich einen Schluck Cola.
    Sie nickte nachdenklich, während sie ihr Glas mit den Lippen berührte. Gut möglich, dass sie auch einen winzigen Schluck Wasser trank.
    Ich wartete, bis ich es nicht mehr aushielt, also vielleicht zwei oder drei Sekunden lang. Dann musste ich das aufgeladene Schweigen brechen. „Also?“, erkundigte ich mich betont beiläufig. „Was gibt es Neues?“
    Susan musterte mich einen Moment lang mit schwer zu deutendem Blick, ehe sich ihre Lippen wieder in einen dünnen Strich verwandelten. „Das wird nicht leicht für uns beide, also bringen wir es hinter uns. Wir haben keine Zeit, lange um den heißen Brei herumzureden.“
    „Gut. Unser Kind?“, fragte ich. „Von dir und mir?“
    „Ja.“
    „Woher weißt du das?“
    Ihr Gesicht zeigte keine Regung. „Es hat niemand anderen gegeben, Harry. Seit jener Nacht mit dir nicht mehr, und davor sowieso mehr als zwei Jahre lang nicht.“
    Wenn sie log, war ihr das nicht anzumerken. Das musste ich einen Augenblick lang sacken lassen, also trank ich einen Schluck Cola. „Du hättest es mir sagen müssen. Meiner Meinung nach hättest du es mir sagen müssen.“
    Ich sagte

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