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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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gehalten zu haben schien, aber dann merkte sie, daß daran sein gepflegter Bart schuld war, der sich kaum verändert hatte, während die anderen unterdessen schwarze Bartstoppeln hatten, die nicht gerade vorteilhaft aussahen.
    Als ein strahlend schöner Tag heraufkam, konnten sie sich alle kaum noch vorstellen, was letzte Nacht tatsächlich passiert war – und daß in diesem Augenblick der neue Planet Japan Australien und die anderen Inseln im Pazifik terrorisierte. Aber sie sahen einen gewaltigen Erdrutsch, der die Straße kaum zweihundert Meter nördlich von ihnen blockierte, während Doc auf die Trümmer der Plattform und des kleinen Hauses wies, die gegen den Stacheldrahtzaun von Vandenberg zwei geschwemmt worden waren.
    »Trotzdem steht fest, daß der Mensch nachträglich an seinen eigenen Erlebnissen zu zweifeln beginnt«, sagte Doc. »Wie steht es mit einem weiteren Augenzeugenbericht, den wir alle unterzeichnen können, Doddsy?«
    »Ich mache Tagebuchaufzeichnungen mit wasserfester Tinte«, antwortete der kleine Mann sofort. »Sie alle können meine Notizen jederzeit nachlesen.« Er hielt sein Buch hoch, als wolle er diese Feststellung ausdrücklich bekräftigen. »Falls jemand die Ereignisse anders in Erinnerung hat, notiere ich seine Version gern – unter der Voraussetzung, daß er die Abweichung mit seiner Unterschrift bestätigt.«
    Wojtowicz warf einen Blick auf die Zeichnungen in dem Notizbuch und sagte: »He, Doddsy, der Wanderer hat aber nicht ganz so ausgesehen!«
    »Ich habe einige Details weggelassen und nur den Gesamteindruck wiedergegeben«, antwortete der kleine Mann ruhig. »Andererseits habe ich die Zeichnungen nach der Natur angefertigt. Aber wenn Sie den neuen Planeten anders in Erinnerung haben, können Sie ihn selbst zeichnen und die abweichende Darstellung unterschreiben.«
    »Nein, nein, ich bin wirklich kein Künstler«, wehrte Wojtowicz grinsend ab.
    »Heute abend können Sie sich davon überzeugen, wer recht hat, Wojtowicz«, warf Doc ein.
    »Reden wir lieber nicht davon!« sagte der andere.
    Der Ladestock hielt sich von den anderen fern; er saß auf dem breiten Brückengeländer und starrte trübselig aufs Meer hinaus, wo der Wanderer untergegangen war.
    »Sie hat ihn gewählt«, murmelte er erstaunt vor sich hin. »Ich habe geglaubt und bin doch übergangen worden. Er ist jetzt an Bord der Untertasse.«
    »Mach dir nichts daraus Charlie«, sagte Wanda und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Vielleicht war es gar nicht die Kaiserin selbst, sondern nur eine Zofe, die ihren Auftrag nicht richtig verstanden hatte.«
    »Das war wirklich komisch, als die Untertasse plötzlich über uns erschien – ich wäre fast erschrocken«, erzählte Wojtowicz den anderen. »Wißt ihr eigentlich bestimmt, daß Paul darin verschwunden ist? Ich sage das nicht, um euch zu ärgern, aber schließlich könnte er ins Meer abgetrieben worden sein, wie es uns fast passiert ist.«
    Doc, Rama Joan und Hunter versicherten ihm, daß sie die Szene mit eigenen Augen beobachtet hatten. »Ich glaube allerdings, daß sie mehr an der Katze als an Paul interessiert war«, fügte Rama Joan hinzu.
    »Warum?« fragte der kleine Mann. »Und weshalb ›sie‹?«
    Rama Joan zuckte mit den Schultern. »Schwer zu sagen, Mister Dodd. Wahrscheinlich nur deshalb, weil das Lebewesen wie eine Katze aussah.«
    »Richtig«, stimmte Doc zu.
    »Glauben Sie, daß die Untertasse wirklich einen trägheitslosen Antrieb besessen hat – wie die Bergenholms von E. E. Smith oder so ähnlich?« fragte Harry McHeath Doc.
    »Vermutlich, denn sonst hätte sie nicht so rasch ihre Richtung ändern können. In solchen Situationen sind SF-Romane unsere einzige Stütze. Andererseits ...«
    Während sich die anderen unterhielten, benützte Margo die Gelegenheit, um hinter den nächsten Büschen zu verschwinden. Sie kletterte über eine niedrige Böschung am Ufer des ausgetrockneten Flußbettes und stand dann auf einer mit Felsbrocken übersäten Terrasse etwa fünf Meter über dem Strand.
    Sie sah sich vorsichtig um und stellte fest, daß ihr niemand gefolgt war. Erst dann holte sie die Pistole, die aus der Untertasse gefallen war, unter ihrer Jacke hervor. Jetzt hatte sie zum erstenmal Gelegenheit, ihren Fund eingehend zu betrachten. Die Pistole bestand aus einem grauen Metall – dem Gewicht nach Aluminium oder Magnesium – und wies keine erkennbare Öffnung auf, aus der eine Kugel oder ein anderes Geschoß hätte kommen können. Der Griff mit

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