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Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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aber, rein auf seinen militärischen Gehalt hin angesehen, hatte deutlich gezeigt, welches Widerstandes eine Stadt fähig ist, wenn sie den guten Willen hat, jeden fußbreit Erde zu verteidigen.
     
     
    Der Straßenkampf in Iserlohn
     
    17. Mai 1849
     
    Am 11. Mai verließ unser Füsilierbataillon Dresden und vereinigte sich mit den andern Bataillonen des Regiments, um den inzwischen an einigen Orten Westfalens ausgebrochenen Aufstand niederzuschlagen. Das führte am 17. Mai zu dem Straßenkampfe von Iserlohn. Unsere Bataillone stürmten von drei Seiten her gegen die Stadt, nahmen die Barrikaden im ersten Anlauf und drangen in den Straßen, trotz lebhaften Feuers aus den angrenzenden Häusern, ohne Aufenthalt vor. Eine der Barrikaden, die von der 4. Kompanie erstürmt wurde, war aus Postwagen erbaut, andere waren mit Geschützen versehen. An die Spitze der 12. Kompanie hatte sich der Kommandeur des Füsilierbataillons, Oberstleutnant Schrötter, gestellt; seiner Truppe weit vorauf traf ihn eine Kugel und tödlich getroffen sank er aus dem Sattel. Diesen Schuß hatten die Aufständischen teuer zu bezahlen. Das Haus ward erstürmt und von drei Seiten her der Marktplatz erreicht. Die Feder sträubt sich, die Zahl der Opfer anzugeben. Auf seiten des Regiments waren nur zwei Tote, darunter Oberstleutnant Schrötter. 51
     
     
    Der Feldzug in Pfalz und Baden
     
    Inzwischen hatten sich die badischen und auch zum Teil die bayrischen Truppen (soweit sie in der Rheinpfalz standen) dem Aufstande angeschlossen. An die Stelle ihrer Offiziere, die mit kaum nennenswerten Ausnahmen ihrem Eide treu blieben, traten vielfach Revolutionärs vom Fach. Mieroslwaski übernahm die Oberleitung.
    Drei Korps setzten sich zur Bekämpfung der Aufständischen in Marsch. Das erste dieser Korps wurde vom General von Hirschfeld, das zweite vom General Graf Gröben, das dritte, aus deutschen Kontingenten gemischte, vom Generalleutnant von Peucker kommandiert. Den Oberbefehl über die Armee übernahm der damalige Prinz von Preußen.
    Unsere Vierundzwanziger kamen zum Hirschfeldschen Korps. Es war mehr ein Marschieren als ein Bataillieren, und zuletzt, als die Murglinie seitens der Aufständischen erreicht war, setzten sie sich, um einen letzten entschlossenen Widerstand zu versuchen. Dies führte am 29. und 30. Juni zu den ziemlich blutigen Gefechten bei Kuppenheim, von denen das eine diesseits, das andere jenseits der Murg geschlagen wurde. An dem Gefechte diesseits der Murg (29.) nahmen unsere Musketierbataillone, an dem Gefechte jenseits der Murg (30.) unsere Füsiliere teil. Besonders zeichnete sich am 29. das 2. Bataillon aus. »Das Erscheinen des 2. Bataillons 24. Regiment war entscheidend. Die Freudigkeit, mit der es ins Gefecht ging, ist über alles Lob erhaben, und bald war auch das verlorengegangene Terrain 52 und noch mehr gewonnen. Der Feind zog eilig über die Murg nach Kuppenheim ab.«
    Die verschiedenen Gefechte, die am 30. Juni stattfanden, entschieden über das Schicksal der Insurgentenarmee. Ein Teil warf sich nach Rastatt hinein, das sich bis zum 23. Juli hielt. Der Rest zerstob in alle Winde.
    Damit war der Feldzug abgeschlossen, unsere Vierundzwanziger aber wurden dem Okkupationskorps zugeteilt, das bis November 1850 in Baden verblieb.
     
    Die Verluste in allen Kämpfen des Jahres 1849 (Dresden, Iserlohn, Baden) stellten sich für unser Regiment wie folgt:
     
    Dresden: 6 Tote, 13 Verwundete.
    Iserlohn: 2 Tote, 4 Verwundete.
    Baden: 3 Tote, 18 Verwundete.
     
    Damals hatten diese Zahlen ein Gewicht; jetzt blicken sie uns bescheiden an. Bei Vionville gab es Sekunden, die mehr kosteten als alle diese Kämpfe zusammengenommen.
     
    Das 24. Regiment im Kriege gegen Dänemark
     
    1864
     
    Eine Epoche der »Mobilmachungen« folgte den Kämpfen von 1848 und 1849. Wer diese Mobilmachungen erlebt hat, weiß, daß es nichts Verstimmenderes und Lähmenderes gibt. Wer mobilisiert, muß auch schlagen. So wenigstens die Regel. Eine so große Rat- und Freudlosigkeit war über unser Volk gekommen, daß, als der Tod Friedrichs VII. und die sofort ausgesprochene Inkorporation Schleswigs in Dänemark zu neuen Mobilisierungen führte, niemand an den Ernst der Situation glauben wollte. »Es wird wieder nichts« hieß es. Nebenher ging die Befürchtung, daß alles, was etwa doch geschähe, zu Nutz und Frommen Dänemarks geschehen würde. Es kam jedoch anders. Eine Epoche glänzender Kriege nahm ihren Anfang.
    Anno 1864 kam unser Regiment zur

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