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Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg 4. Spreeland.: Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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eines leisen Anklangs an Bürgers »Pfarrerstochter zu Taubenhain« zähl ich doch beispielsweise folgende Strophe zu den gelungensten Schilderungen einer herbstlichen Landschaftsstimmung:
    Es sauste der Herbstwind durch Felder und Busch,
Der Regen die Blätter vom Schlehdorn wusch,
Es flohen die Schwalben von dannen,
Es zogen die Störche weit über das Meer,
Da ward es im Lande öd und leer,
Und die traurigen Tage begannen.
    Am vorzüglichsten war er da, wo er in klassischer Einfachheit und in nie zu bekrittelnder Echtheit die märkische Natur beschrieb und den Ton schlichter Gemütlichkeit traf, ohne in Trivialität oder Sentimentalität zu verfallen . Unter seinen früheren Sachen finden sich nicht wenige, die diesen Charakter tragen, und wer sich der Arbeit unterziehen wollte, die Spreu vom Weizen zu sondern, der würd imstande sein, dem Publikum ein Büchelchen zu bieten, das die gäng und gäben Ansichten über den Dorfpoeten von Werneuchen sehr wesentlich modifizieren würde. Ich gebe nur eine solche Stelle, und zwar aus dem schon früher erwähnten Gedichte »An das Dorf Fahrland«, jenes Dorf, in dem er geboren war.
    Ach, ich kenne dich noch, als hätt ich dich gestern verlassen,
Kenne das hangende Pfarrhaus noch mit verwittertem Rohrdach,
Kenne die Balken des Giebels, wo längst der Regen den Kalk schon
Losgewaschen, die Tür, mit großen Nägeln beschlagen,
Kenne das Gärtchen vorn mit dem spitzen Staket und die Laube,
Schräg mit Latten benagelt und rings vom Samen der dicken
Ulme des Nachbars umstreut, den gierig die Hühner sich pickten.
    Und weiter dann:
    Oh, wie warst du so schön, wenn die Fliegen der Stub im September
Starben und rot die Ebreschen am Hause des Jägers sich färbten;
Wenn die Reiher zur Flucht im einsam schwirrenden Seerohr,
Ahnend den Sturm, sich versammelten – wenn er am Gitter der Pfarre
Heulend die braunen Kastanien aus platzenden Schalen zur Erde
Warf und die schüchternen Krammetsvögel vom Felde zu Busch trieb;
Froher alsdann als der Sperling im Dach, dem von hinten die Federn
Übers Köpfchen der Sturmwind blies, unterhielt ich so gerne
In dem roten Kamine die Glut mit knisternden Spänen.
    Dies genüge. Wer den Sinn für Naturbeschreibung hat, wird in diesen wenigen Zeilen Züge von ganz ungewöhnlicher Feinheit finden (zum Beispiel die Schilderung des Sperlings in der zweit- und drittletzten Zeile) und nicht länger Lust haben, den Schmidt von Werneuchen zu den bloßen Reimschmieden zu werfen.
    Übrigens muß er zu seiner Zeit, trotz aller Gegnerschaft auch zahlreiche Freunde und Verehrer gehabt haben; selbst die Goetheschen Spottverse, die wohl nicht geschrieben worden wären, wenn nicht der Dichter, gegen den sie sich richteten, einer gewissen Popularität genossen hätte, deuten durch ihr bloßes Vorhandensein darauf hin. Deutlicher spricht dafür die äußere Ausstattung, in der seine Gedichte damals vor das Publikum traten: beneidenswert schöner Druck und die beiden ersten Sammlungen von der Hand Chodowieckis und seiner besten Schüler illustriert. Solche kostspielige Ausstattung wagten die Verleger wohl nur, wo das Ansehen des Poeten, oder wenigstens seine lokale Popularität, einen sichern Absatz in Aussicht stellte.
    Diese lokale Popularität hatte er zweifellos, und wer das Wesen der Märker, insonderheit auch der Berliner, näher kennt, wird sich darüber nicht wundern. Die Märker lieben es, hinter ironischen Neckereien ihre Liebe zu verstecken, und während sie nicht müde werden, über die eigene Heimat, über die »Streusandbüchse« und die kahlen Plateaus, die »nichts als Gegend« sind, die spöttischsten und übertriebensten Bemerkungen zu machen, horchen sie doch mit innerlicher Befriedigung auf, wenn jemand den Mut hat, für »Sumpf und Sand« und für die Schönheit des märkischen Föhrenwalds in die Schranken zu treten. Und dies hat Schmidt von Werneuchen ehrlich getan. Er tat es zuerst und tat es immer wieder . Sein ganzes Dichten, Kleines und Großes, Gelungenes und Mißlungenes, einigt sich in dem einen Punkte, daß es überall die Liebe zur Heimat atmet und diese Liebe wecken will.
    Und deshalb ein Hoch auf den alten Schmidt von Werneuchen!
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    ._.
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Malchow
    Eine Weihnachtswanderung
    Staub wird zu Staub
Und Ruhm und Name der Zeiten Raub.
 
Der Deutsche lügt, wenn er höflich ist.

     
    Der Herbst färbte schon die Blätter, und die Störche mochten sich eben auf die Lehmhütten der Fellahs niedergelassen haben, als mir ein gelbes Buch

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