Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
streng geometrische Anlage großer Städte mit Wasserversorgung und Kanalisation. Die Ausgrabungsstätten von Harappa und Mohenjo-Daro gelten als die bekanntesten.
Die flächenmäßige Ausdehnung der Indus-Kultur war größer als die von Ägypten und Mesopotamien zusammen. Die Herkunft ihrer Träger ist nicht bekannt. Möglicherweise entstand sie sehr rasch aus der eingesessenen Bevölkerung. Um 1800 v. Chr. setzte ein Niedergang ein, der zum vollständigen Verlöschen führte. Obwohl ein gewisser Handelsaustausch mit den sumerischen Stadtstaaten bestand, erhielten sich in Mesopotamien und erst recht in der jüngeren Antike keinerlei Hinweise oder Erinnerungen an die Indus-Kultur.
2600 v. Chr.
AMERIKA – CARAL Die heute als älteste Stadt Amerikas bezeichnete Siedlung in Peru wurde 1996 entdeckt. In Caral gibt es rätselhafte Monolithen aus Granit sowie sechs Pyramiden in etwa aus der Zeit der ägyptischen Bauwerke um 2600 v. Chr. Die höchste von ihnen ist sogar höher als die Cheops-Pyramide. Die Bewohner von Caral hatten topografische, mathematische und astronomische Kenntnisse. Die Besiedlung der Stadt dauerte rund 1000 Jahre, wobei ein Höhepunkt in die letzte Phase ab 1800 v. Chr. fällt, als die dort bis dahin unbekannte Keramikkunst aufkam.
METALL VERÄNDERT DIE WELT
ca. 2600 bis 1200 v. Chr.
BRONZEZEIT IN DER ÄGÄIS
Die ältesten Siedlungsschichten des berühmten Hügels von Hisarlik in der Westtürkei, den man für Troja hält, stammen aus der Zeit kurz nach 3000 v. Chr. (»Troja I«). Da es damals noch keine Griechen in Griechenland gab, siedelten dort, wie im ganzen Ägäis-Raum, sogenannte altmediterrane Völker, die keine Indoeuropäer waren. Es waren Ackerbauern und natürlich auch Seefahrer, denn ihre Kultur stand im Austausch mit der gleichzeitigen minoischen Kultur auf Kreta. Beispielsweise ähnelten sich die Wandmalereien. In der Ägäis spricht man von »Kykladen-Kultur«. Erst durch die Zuwanderung frühgriechischer Stämme wurden die altmediterranen Völker überlagert. Zu den Frühgriechen gehörten auch die Troer, nach denen fortan die Landschaft Troas an den Dardanellen benannt ist.
ab ca. 2600 v. Chr.
KYKLADEN-KULTUR In etwa zur Gilgamesch-Zeit, also ab 2600 v. Chr., blühte in den küstennahen Landschaften auf der heute türkischen wie griechischen Seite der Ägäis und insbesondere auf den Kykladen-Inseln die bronzezeitliche Kykladen-Kultur auf, die auch Helladische Kultur genannt wird. Zu den Kykladen zählen die beliebten Ferieninseln Naxos, Paros, Mykonos, die wie ein Ring (griechisch: kyklos ) rund um die »heilige« Insel Delos liegen. Beeindruckend schlichte, aber dennoch ausdrucksstarke Menschenfiguren, die »Idole«, sind das typische und verbreitetste Kunstwerk der Kykladen-Kultur. Es sind kleine Figürchen, keine großen Statuen. Aber sie wirken wegen ihrer Schlichtheit gleichwohl monumental. Mit der Zuwanderung frühgriechischer Stämme auch auf die Inseln ab 1600 v. Chr. endete die Anfertigung solcher Idole schlagartig. Durch Herodot sind einige Namen dieser altmediterranen Völker aus dem Umfeld der Kykladen-Kulturen überliefert: Pelasger, Leleger oder Karer. Sie sind teilweise bis heute als Landschaftsnamen greifbar, zum Beispiel »Karien« in der Westtürkei. Möglicherweise sind auch die Etrusker, die später vermutlich von hier nach Italien auswanderten, solch ein altmediterranes Volk.
vor 2500 v. Chr.
ALTMEDITERRANE SPRACHEN Die Griechen nahmen viele Wörter aus den altmediterranen Sprachen auf. Etwa die Pflanzennamen Kümmel, Minze, Narzisse und Zypresse . Auch Athen , Korinth , Larisa , Theben sowie Olymp und Parnass und viele andere Ortsnamen sowohl auf dem Festland wie auf den Inseln wie in Ionien (Westtürkei) sind keineswegs griechische Wörter.Aus welchen der altmediterranen Idiome sie stammen, verliert sich allerdings im Dunkel der Frühgeschichte. Man kann sie zu Gruppen zusammenfassen wie Parnassos, Halikarnassos, Knossos , Kolossos, Narzissos, Zypressos oder Mykene, Priene , Athene, Irene (»Frieden«). Fremdwörter waren für die Griechen métallon (»Metall«), síderos (»Eisen«) und týrannos (»Tyrann«), was ursprünglich »Burgherr« bedeutete. Auch die Namen vieler bekannter Sagengestalten sind nicht originär griechisch, sondern wurden von den Einheimischen übernommen: Achilleus, Odysseus, Theseus, Nereus, Aiakos (Ajax) und Frauennamen wie Sapphó . Als ob das nicht schon erstaunlich genug wäre, sind
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