Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
auf der Hawaii-Insel Oahu, als die Japaner bei einem Luftangriff teilweise mit Kamikaze-Einsätzen am Morgen des 7. Dezember 1941 den Stützpunkt vollkommen zerstörten und fünf Schlachtschiffe sowie eine Vielzahl anderer Schiffe und Flugzeuge beschädigten. Über 2000 Amerikaner fanden bei diesem Überraschungsangriff den Tod.
Am 8. Dezember erklärte Präsident Roosevelt Japan den Krieg. Wiederumeinen Tag später erklärte Hitler als Verbündeter Japans seinerseits den USA den Krieg. Aus dem deutschen und japanischen Eroberungskrieg war ein Weltkrieg geworden.
1941–1945
ASIEN DEN ASIATEN Der Krieg im Pazifik verlief militärisch gesehen unabhängig vom Geschehen in Europa, war aber nicht weniger verlustreich. Unter der propagandistischen Parole »Asien den Asiaten« hatte die nationalistische Militärdiktatur Japans nach dem Überfall auf Pearl Harbor 1941 im Herbst innerhalb von vier Monaten den gesamten pazifischen Raum unter ihre Kontrolle gebracht, ein riesiges Gebiet mit 450 Millionen Menschen. Seit der Schlacht um die Midway-Inseln östlich von Hawaii Anfang Juni 1942 gelang es dann den USA, die Japaner zurückzudrängen. In Midway verloren die Japaner einen bedeutenden Teil ihrer Flotte; in der Schlacht von Leyte auf den Philippinen Ende Oktober 1944 ging ihre restliche Seestreitkraft unter. Die Kamikaze-Flieger brachten den Japanern nicht die erhofften Erfolge bei der Zerstörung amerikanischer Schiffe, aber der Begriff veranschaulicht, wie verlustreich und verbissen auf beiden Seiten zweieinhalb Jahre lang um jede einzelne Insel gerungen wurde.
1945
HIROSHIMA Am 6. August und am 9. August 1945 detonierten über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki die ersten Atombomben der Weltgeschichte. Schlagartig wurde durch jeweils einen einzigen militärischen Einsatz eine ganze Stadt zerstört und auf Jahrzehnte hin verstrahlt. Einschließlich der Spätfolgen fanden über 200000 Menschen den Tod. Der Krieg hatte eine neue Dimension gewonnen.
Nach der deutschen Kapitulation am 7. Mai 1945 in Reims für die Westfront und am 8. Mai in Berlin-Karlshorst gegenüber der Sowjetunion nahm der Oberkommandierende der amerikanischen Streitkräfte, der amerikanische Feldmarschall Douglas MacArthur, am 2. September 1945 die Kapitulation Japans auf dem US-Schiff Missouri entgegen. Am 9. September kapitulierte auch die japanische China-Armee mit einer Million Mann gegenüber dem chinesischen Kuomintang-Führer Tschiang Kai-schek.
DIE FOLGEN DES ZWEITEN WELTKRIEGES
Der nach dem Ersten Weltkrieg in Genf eingerichtete Völkerbund war eine Art Vorläuferorganisation der UNO und existierte bis 1946. Die Idee war, etwaige politische Konflikte durch neutrale Vermittlung zu lösen. Seine wichtigste völkerrechtliche Funktion war die Vergabe und Kontrolle sogenannter Mandate. Damit war die administrative Herrschaftsausübung in den ehemaligen Kolonien des Deutschen Reiches und in großen Teilen des ehemaligen Osmanischen Reiches im Nahen Osten gemeint. Das im Nachhinein wichtigste Mandat war das britische Mandat für Palästina, das bis 1920 osmanisch war, dann unter britische Oberhoheit geriet und nach dem Zweiten Weltkrieg in »Transjordanien« und Israel aufgeteilt wurde. Die benachbarten Mandate Libanon und Syrien gingen an Frankreich, der heutige Irak ebenfalls an die Briten.
1947/1948
ISRAEL In der nach ihm benannten Balfour-Deklaration hatte der damalige britische Außenminister Arthur James Balfour 1917 im Namen seiner Regierung empfohlen, »die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das jüdische Volk« mit Wohlwollen zu betrachten und sich für deren Erreichung einzusetzen. Nach 1880 und nochmals zwischen 1904 und 1914 waren als Folge der Judenpogrome in Russland vorwiegend osteuropäische Juden in das dünn besiedelte Palästina gekommen. Bedeutendste jüdische Stadtneugründung aus dieser Zeit ist Tel Aviv (1909). Gleich nach der Übernahme des Völkerbund-Mandats teilten die Briten das Gebiet in zwei Bezirke, der Jordan war die Grenze. Östlich davon entstand Transjordanien, der spätere Staat Jordanien. Die Juden durften nur in Westpalästina siedeln. Während der Zwanziger- und erst recht der Dreißigerjahre strömten durch die Nazi-Verfolgung immer mehr jüdische Immigranten in das westpalästinische Gebiet. Im Westjordanland lebte eine arabische Mehrheit (heute eine Minderheit: 20 Prozent). Die Spannungen wuchsen, antijüdischer und antibritischer Aufruhr musste
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