Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
mit massivem Truppeneinsatz niedergeschlagen werden. Zwischen 1937 und 1939 gab es Tausende von toten, verwundeten, geflohenen, inhaftierten ausgewiesenen Arabern. Die Briten waren der Lage nicht mehr gewachsen.
1947 wurde von der UNO ein Plan verabschiedet, der das gesamte Westpalästina in Gebiete mit überwiegend jüdischer und überwiegend arabischer Bevölkerung teilte. Dieser bildete die Grundlage für die Grenzen des neuen Staates Israel und den eigenartigen Grenzverlauf mit der langgestreckten »Taille« in der Mitte.
An dem Abend, als das britische Mandat ablief, am 14. Mai 1948, verkündete David Ben Gurion (1886–1973) die Unabhängigkeit Israels. Er wurde der erste Ministerpräsident des Landes. Die USA erkannten Israel sofort an (elf Minuten später), die Sowjetunion drei Tage darauf. Noch in der gleichen Nacht erklärten alle umliegenden arabischen Staaten Israel den Krieg (bis 1949).
Was danach geschah : Das schwierige Verhältnis zwischen Israelis und Arabern war und ist bis heute extrem komplex und wurde durch mehrere Kriege im Nahen Osten immer komplizierter. Allein nach der Auflösung der Sowjetunion wanderten zwischen 1990 und 2000 noch einmal über eine Million Juden aus Russland ein. Heute leben etwa sechs Millionen Israelis und ungefähr anderthalb Millionen Palästinenser in dem Staat. Es gibt weitere acht Millionen Palästinenser. Fünf Millionen von ihnen leben im Westjordanland und im Gazastreifen sowie in Jordanien und drei Millionen in anderen Ländern der arabischen Welt oder in weiteren Staaten, beispielsweise in Griechenland, aber auch in den USA.
1945
VEREINTE NATIONEN Der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill bemühten sich bereits seit 1941 und unmittelbar unter dem Schock des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion um die Errichtung einer internationalen Weltstaatenorganisation als Nachfolger für den nicht sehr wirksamen Völkerbund. An diesen Plänen beteiligten sich seit 1943 auch die Sowjetunion und China. Die Charta der Vereinten Nationen wurde auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 verabschiedet und am 26. Juni 1945 von 50 Gründungsnationen in San Francisco unterzeichnet. Dieser Tag gilt als Gründungstag der UNO, die ihren Hauptsitz in New York hat. Die Vereinten Nationen sind ein souveränes Völkerrechtssubjekt.
Hauptziele sind die Friedenssicherung, die Einhaltung des Völkerrechts und der Schutz der Menschenrechte. Die UNO verfügt über eigene Truppen (»Blauhelme«).
FLUCHT UND VERTREIBUNG Die bedeutendsten territorialen Veränderungen nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa betrafen Deutschland und Polen. Sie beruhten auf Beschlüssen der Konferenz von Jalta Anfang Februar 1945 und wurden auf der Potsdamer Konferenz im Sommer 1945 definiert. Die Oder-Neiße-Linie wurde Westgrenze Polens, das dafür Gebiete im Osten an die Sowjetunion abtreten musste. Diejenigen (Ost-)Preußen, Pommern und Schlesier, die nicht schon während des Krieges vor der heranrückenden Roten Armee geflohen waren, sollten nach Deutschland umgesiedelt werden. Gewaltsam und nahezu vollständig vertrieben wurden die Deutschen aus der Tschechoslowakei und etlichen deutschen Siedlungsgebieten auf dem Balkan. Sofern sie den Krieg überlebt hatten, verloren die aus Polen und der Tschechoslowakei geflohenen und vertriebenen Deutschen dadurch ihre Existenzgrundlage.
BESATZUNGSZONEN Deutschland, Berlin und auch Österreich wurden in jeweils vier Besatzungszonen aufgeteilt. Deutschland als Ganzes hatte durch die bedingungslose Kapitulation seine Souveränität verloren, das Deutsche Reich aufgehört zu existieren. Diese Souveränität und die damit verbundene Verantwortung nahmen nun die Besatzungsmächte wahr. Deswegen musste beispielsweise der Westteil Berlins während der Berliner Blockade 1948/1949 aus der Luft versorgt werden und die Sowjetunion hätte Ende der Achtzigerjahre die kurz vor dem Zusammenbruch stehende DDR »durchfüttern« müssen. Erst durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag von 1990/1991 (zwischen BRD, DDR und den früheren Besatzungsmächten Frankreich, Großbritannien, USA und – damals noch – Sowjetunion) im Zuge der deutschen Wiedervereinigung wurde das Besatzungsstatut beendet, und Deutschland gewann seine volle Souveränität zurück. Österreich hatte seine Souveränität bereits durch den Staatsvertrag von 1955 wiedererlangt.
1946
EISERNER VORHANG Auf ihrer Konferenz in
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