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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Troja VII den »historischen Hintergrund« für Homers Ilias abgibt.
    Ilion lautet der Name der sagenhaften Stadt, gegen die die Griechen in der Ilias in einen zehnjährigen Krieg ziehen. Die erste epische Dichtung des Abendlandes hat ihren Namen von dieser Bezeichnung für »Troja«. Nach der sensationellen Auffindung und Ausgrabung »Trojas« durch Schliemann seit 1871 glaubte man sich gewiss, nun tatsächlich den Ort des Trojanischen Krieges gefunden zu haben. 1873 präsentierte Schliemann stolz den »Schatz des Priamos«. Immerhin scheint wenigstens für den Hisarlik-Hügel der Name Ilion (hethitisch Wilusa ) durch einen Tontafel-Vertrag aus der Zeit um 1300 v. Chr. gesichert zu sein. Möglicherweise war Wilusa ein vom mächtigen Hethiter-Reich abhängiger Vasallenstaat.
    Doch beim weiteren Forschen und Graben stellte sich schnell heraus, dass es mehrere »Troja« gab. Immer wieder war der strategisch zweifellos günstig in Sichtweite der Dardanellen gelegene Siedlungshügel erobert, gebrandschatzt, durch Erdbeben zerstört oder verlassen und immer wieder neu aufgebaut worden.
    Wilusa muss also nicht »Troja« gewesen sein. Denn es gibt auf dem Hisarlik-Hügel nur eine nachweislich mit starken Zerstörungen verbundene Schicht VIIb, die auf ungefähr 1200 v. Chr.datiert wird. Wer jenes »Troja« VIIb zerstört haben könnte, ist damit noch nicht gesagt. War es eine panhellenischeStreitmacht, waren es brandschatzende eisenzeitliche Indogermanen aus Ostmitteleuropa oder wandernde Volksstämme vom Balkan oder räuberische Expeditionen in Wikinger-Manier unbekannter Herkunft? Wer weiß.
    ca. 1100 v. Chr.
    DORISCHE WANDERUNG     Seit etwa 1100 v. Chr.wanderten aus dem nördlichen Balkan erneut griechisch sprechende Stämme nach Griechenland ein. Sie werden etwas pauschal als »Dorer« bezeichnet. Das ist die zweite – und letzte – große griechische Einwanderungswelle in die Ägäis nach jenen Hellenen, die mehr als 500 Jahre zuvor die »mykenische« Palastkultur aufgebaut hatten. Die etwas herben eisenzeitlichen Dorer sahen allerdings nur noch deren rauchende Trümmer.
    Sie verdrängten ortsansässige Frühgriechen aus vielen Regionen auf die Kykladen-Inseln und auf die andere Seite der Ägäis, die Westküste der heutigen Türkei. Durch eine dieser Gruppen erhält diese Küste die Bezeichnung »Ionien«.
    um 900 v. Chr.
    ETRUSKER I     Die Etrusker erschienen um 900 v. Chr.in Italien. Ihre Herkunft ist ungeklärt, obwohl schon die Antike sie als aus Kleinasien stammend bezeichnete. Sie vermittelten eigene sowie Kulturelemente der archaischen Griechen auf italischem Boden, am nachhaltigsten natürlich das (west)griechische Alphabet.
    1000–900 v. Chr.
    ITALIKER     Zeitgleich mit der riesigen indoeuropäischen Wanderung am Beginn der Eisenzeit und der Dorischen Wanderung der Griechen über den Balkan sickerten die Italiker (Latiner, Falisker, Umbrer, Osker, Samniten) auf die Apennin-Halbinsel ein und stießen hier auf eine nicht-indoeuropäische Vorbevölkerung (Ligurer, Sikanen).
    Die Italiker stammten definitiv aus der nordalpinen Urnenfelderkultur, vermutlich aus mitteleuropäischen Siedlungsräumen an Elbe, Oder, Weichsel. Ihre Sprachen, vor allem das später so wichtige Latein, sind germanischen und möglicherweise auch keltischen Sprachen näher verwandt als dem Griechischen. Der Stamm der Latiner drang bis an den Unterlauf des Tiber vor und wurde auf sieben Hügeln über einer sumpfigen Flusssenke sesshaft. Dort wurden sie Nachbarn eines etruskischen Familienclans, der die Gegend beherrschte. Diese neuen Nachbarn waren die Rumlinna. Von ihnen hat Rom seinen Namen.
    900 v. Chr.
    POLIS     Da Griechenland sehr gebirgig ist und keine großen zusammenhängenden Flusssysteme hat, wäre hier eine Reichsbildung schwierig gewesen, und sie hat bekanntlich auch nicht stattgefunden. Die Hellenen bildeten keine politische, sondern nur eine sprachliche und kulturelle Einheit mit den panhellenischen Zentren in Delphi und Olympia.
    Die neu zugewanderten dorischen Griechen knüpften in nichts an die Kultur ihrer mykenischen Vorgänger an. Die Mykener hatten eine Palastkultur, wo der Fürstenpalast eine Art markt- und landbeherrschendes Großunternehmen war. Ganz anders die dorischen Griechen. Sie entwickelten schon kurz nach ihrer Einwanderung eine Art Selbstverwaltung der öffentlichen Angelegenheiten, das Polis-System.
    Es gab Hunderte solcher Landgemeinden, größere oder kleinere, wo die

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