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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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Gregor ein führender Exponent der Cluny-Reform, den Kreuzzug. Auslöser war ein Hilferuf des byzantinischen Kaisers, der sich von den Seldschuken bedroht sah. Kaiser Alexios I. Komnenos machte sich Hoffnungen auf die Rückeroberung des durch die Schlacht von Mantzikert 1071 verlorenen Kleinasiens/Anatoliens. Dafür bat Byzanz um die Hilfe der »Franken«, wie in der Kreuzzugszeit alle abendländischen Ritter pauschal genannt wurden.
    Urban hielt seine Kreuzzugspredigt am 27. November 1095 vor den Toren von Clermont-Ferrand. Alles war sorgfältig vorbereitet: Urban schilderte dramatisch die Leiden der Christen im von Muslimen besetzten Jerusalem und die Zerstörung der Grabeskirche 1009. Wie verabredet, fiel der Bischof des benachbarten Le Puy auf die Knie und bat, ziehen zu dürfen. An diesem Tag fiel auch schon die oft wiederholte Losung der Kreuzzüge. Die Volksmassen reagierten fanatisiert: » Deus lo vult !« » Dieu le veut !« »Gott will es!«. Von nun an erfasste der Wille, »das Kreuz zu nehmen«, um Jerusalem zu befreien, 200 Jahre lang die europäische Ritterschaft bis hinauf zu Kaisern und Königen.
    Mit dem von Papst und Kirche sorgfältig geplanten Kreuzzugsprojekt wurden viele politische Ziele gleichzeitig verfolgt. In Spanien ging es um die Eindämmung der islamischen Expansion. Urban verfolgte den Plan einer Wiedervereinigung mit der Ostkirche in Konstantinopel. Aus römischer Sicht sollten die Kreuzzüge das politisch zersplitterte Europa auf ein großes gemeinsames Ziel einschwören, natürlich unter der Führung des Papsttums. Nicht zuletzt gaben die Kreuzzüge dem vagabundierenden europäischen Jungadel – die zweiten, dritten Rittersöhne, die nicht geerbt hatten und überall die Gegend unsicher machten – eine sinnvolle Aufgabe.
    1098
    ZISTERZIENSER     Einigen strengen Mönchen war selbst die cluniazensische Reform zu »üppig« geraten, denn auch Cluny war inzwischen nicht nur in geistlicher und politischer Hinsicht machtvoll, sondern auch sehr reich. Sie gründeten 1098 in einer abgelegenen Gegend von Burgund in Citeaux ein neues Kloster, wo sie strikt nach der Ordensregel des heiligen Benedikt beten und arbeiten wollten. Von Citeaux ist der Ordensname »Zisterzienser« abgeleitet.
    Europaweite Bedeutung erlangte die neue Frömmigkeit durch Bernhard von Clairvaux (1090–1153), der Citeaux im Jahre 1112 beitrat und zwei Jahre später erster Abt des Tochterklosters Clairvaux in der Champagne wurde. Clairvaux wurde der eigentliche Ausgangspunkt des Zisterzienserordens. Die Mönche duldeten beispielsweise in ihrer Architektur, für die es genaue Vorschriften gab, keinerlei »Verzierungen«.
    Bernhard war eine der geistig und politisch einflussreichsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Er predigte außerordentlich erfolgreich den Zweiten Kreuzzug und förderte den Gedanken der christlichen Ritterschaft, der Ordensritter. Scharenweise nahm der Adel Frankreichs, Flanderns und aus dem Rheinland das Kreuz.
    Auch für das eigentliche Mönchsleben im Kloster hatten die Zisterzienser enormen Zulauf, gerade aus dem Adel. Sie waren führend bei der zivilisatorischen Erschließung Europas, siedelten vorzugsweise in abgeschiedenen Gegenden und entwickelten ihre Klöster zu agrarischen und handwerklichen Musterbetrieben. Benediktinerklöster waren große Wirtschaftseinheiten, aber erst recht die Zisterzienserklöster. Sie sind in ihrer »weltlichen« Tätigkeit fast schon Prototypen moderner Unternehmen, sogar mit »internationalen« Verbindungen. Bekannteste Beispiele in Deutschland sind das Kloster Eberbach im Rheingau (heute Staatsweingut des Landes Hessen) oder das Kloster Maulbronn.
    1099–1291
    KREUZFAHRERSTAATEN     Sehr zur Überraschung von Kaiser Alexios tauchten die Kreuzfahrer schon im Jahr nach der Predigt von Papst Urban unter der Führung etlicher westeuropäischer Grafen 1096 vor Konstantinopel auf. Wegen innenpolitischer Probleme waren die Seldschuken nur bedingt abwehrbereit. Deshalb gelang den Kreuzfahrern 1099 tatsächlich die Eroberung von Jerusalem. Sie errichteten in der Levante vier Kreuzfahrerstaaten, darunter das »Königreich Jerusalem«.
    Da die Kreuzfahrerstaaten ab 1144 durch Ägypten in Bedrängnis gerieten, predigte insbesondere Bernhard von Clairvaux den Zweiten – erfolglosen – Kreuzzug.
    Seit 1171 war der kurdischstämmige Salah ad-Din oder Saladin (1138–1193) Sultan von Ägypten und vereinigte es 1174 mit Syrien. Damit waren die Kreuzfahrerstaaten

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