War alles nur ein Spiel, Danielle
erkannte Danielle, dass Louise recht hatte. Sie liebte Flynn. Bei dem Gedanken wurde ihr fast schwindelig. Sie war froh, dass sie saß.
Ich liebe Flynn Donovan.
Je mehr sie darüber nachdachte, desto weniger verstand sie, dass sie die ganze Zeit so blind gewesen war. Vielleicht hatte sie es aber auch nicht wissen wollen. Denn wenn sie Flynn liebte, musste sie dazu stehen – mit allen Konsequenzen. Das würde ihr Leben verändern.
War sie bereit, einem Mann noch einmal ihr Vertrauen zu schenken, bereit für eine neue Ehe?, fragte sie sich. Wenn Flynn dann auch lernen würde, sie zu lieben … Ja, das wäre perfekt. Aber wenn es anders kommen würde? Sie wusste nicht, ob sie das ertragen konnte.
Danielle schwirrte der Kopf vor lauter Fragen. Konnte sie einen Mann heiraten, der sich nur sexuell zu ihr hingezogen fühlte? Würde er, wie er sagte, zwanzig Jahre lang und mehr an ihr Gefallen finden? Würde Sex überhaupt genügen als Basis für eine Ehe? Sie wusste keine Antwort auf all diese Fragen.
Mit einem Mal überkam sie ein warmer Schauer, und ihr Puls beschleunigte sich. Als sie aufschaute, entdeckte sie Flynn in der Terrassentür. Er sah wieder so fantastisch gut aus, fand sie. „Flynn!“
Im nächsten Moment stürmte er auf sie zu, um sie zur Begrüßung zu küssen. Es wurde ein sehr langer heißer Kuss. Danielle konnte gar nicht genug davon bekommen und schmolz regelrecht dahin.
„Du freust dich also, mich zu sehen“, stellte Flynn mit Genugtuung fest.
Danielle wollte sich nicht anmerken lassen, wie verliebt sie war. Sie spielte auf Zeit. „Es war so langweilig. Du bist eine nette Abwechslung.“
Er verzog den Mund zu einem amüsierten Lächeln. „Dann bin ich ja wenigstens zu etwas gut.“
Mit dem Handrücken wischte sie sich über die feuchten Lippen. „Hast du denn das Problem in Brisbane so schnell in den Griff bekommen?“
„Nein, ich muss gleich morgen früh wieder hinfliegen.“
„Warum bist du denn nicht dageblieben?“
„Weil ich dich sehen wollte.“
Danielles Herz fing wild an zu klopfen. Jetzt nur die Nerven behalten. Sie atmete tief ein und aus. „Wie lieb, dass du dich so um mich sorgst! Aber mir geht es gut.“
Flynn schaute ihr fest in die Augen. „Sag mal ehrlich, fühlst du dich immer noch von mir bevormundet?“
In diesem Moment erkannte sie, dass er sie nie bevormunden oder kontrollieren wollte, wie es Robert immer getan hatte. Flynn war einfach nur sehr besorgt um sie. Kein Wunder, dass sie sich in ihn verliebt hatte. „Nein, ich fühle mich jetzt nicht mehr von dir bevormundet.“
„Da bin ich aber froh.“ Er drehte sich zum Swimmingpool um. „Ich könnte ein kühles Bad vertragen“, erklärte er und lockerte schon seine Krawatte. „Hast du Lust, mit mir zu schwimmen?“
Das klang verlockend. Dennoch lehnte Danielle ab, weil sie befürchtete, sie könnte es ausplaudern, wenn Flynn sie im Wasser umarmte. Sie wusste nicht, ob sie ihm überhaupt gestehen sollte, dass sie ihn liebte. Auf jeden Fall nicht gleich heute.
Inzwischen hatte er angefangen, sich auszuziehen. „Was soll das?“, fragte sie stirnrunzelnd.
„Du weißt doch, ich möchte schwimmen.“
„Aber wenn Louise …“
„Sie ist in der Küche und macht mir etwas zu essen.“ Er lächelte. „Keine Angst, ich lasse meine Unterhose an.“
Danielle beobachtete verstohlen, wie er sich weiter auszog.
Mittlerweile hatte sich die Gartenbeleuchtung automatisch eingeschaltet. Die Farne und Palmen wirkten noch üppiger, als Flynn auf dem gewundenen Pfad zum Pool schlenderte. Er trug nur noch einen eng anliegenden schwarzen Slip, sodass Danielle nicht allzu viel Fantasie brauchte, um sich ihn als nackten griechischen Gott vorzustellen.
Am Beckenrand blieb Flynn kurz stehen und warf einen Blick in das kristallklare Wasser. Die Unterwasserstrahler zauberten Lichtreflexe auf seinen atemberaubend männlichen Körper. Danielle war von diesem Anblick fasziniert.
Im nächsten Moment sah sie ihn schon springen. Als er wieder auftauchte, durchquerte er den Pool mit langen kraftvollen Zügen. Dabei machte er den Eindruck, als könnte ihn nichts und niemand aufhalten. Es ist wie in seinem Leben, dachte Danielle, er erreicht immer sein Ziel und bekommt, was er will.
Er wollte Danielle. Das sagte er ihr nicht nur mit Worten, sondern auch mit Blicken und Taten. Nachdem sie wusste, dass sie ihn liebte, machte der Gedanke ihr keine Angst mehr. Eigentlich war es wunderbar, dass der Mann, den sie liebte, sie so
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