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War ich gut Schatz

Titel: War ich gut Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Russo Andrea
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nicht.«
    Â»Es war auf jeden Fall wunderschön. Massieren konnte er ja schon immer gut, auch wenn ich die letzte Zeit überhaupt nicht mehr in diesen Genuss gekommen bin. Bis auf vorgestern, da hat er es mit warmem Mandelöl gemacht.
Und danach hat er mich mit einem schönen Obstteller und geschmolzener Schokolade verwöhnt. Die schmeckte zwar etwas angebrannt, war aber trotzdem total lecker. Die große Überraschung kam dann am nächsten Morgen. Als ich aufgewacht bin, war er nicht mehr da. Er war schon zum Fußballspiel unterwegs. Vorher hat er Frühstück für mich gemacht, Kaffee gekocht, Brötchen gekauft, die Spülmaschine ausgeräumt, und er hat sogar Blumen auf den Tisch gestellt.«
    Â»Er hat Brötchen für dich geholt? Ihr habt doch gar keinen Bäcker in der Nähe, der sonntags auf hat! Dann ist er extra zur Tanke oder zum Bahnhof gefahren? Und Blumen hat er auch geholt? Der ? Da ist was faul, ganz sicher! Ich lach mich schlapp. Du überlegst, ob du ihn verlassen sollst, und er hat längst’ne andere Perle am Start. Der hat definitiv ein schlechtes Gewissen, ist doch meistens so.«
    Â»Quatsch, wenn er ein schlechtes Gewissen hat, dann wegen Mittwoch und seinem Gelage bei uns zu Hause«, werfe ich überzeugt ein.
    Â»Nie im Leben! Der hat doch noch nie ein schlechtes Gewissen gehabt wegen so was. Warum ausgerechnet diesmal? Es sei denn, er hat doch was mit diesem komischen Typen gehabt, mit dem du ihn auf der Couch beim Kuscheln erwischt hast. Was hältst du davon, Katharina? Sag doch auch mal was!«
    Katharina ist die Ruhigste von uns dreien und denkt immer nach, bevor sie etwas sagt. Deswegen wundert es mich auch nicht, als sie antwortet:
    Â»Wartet einen Moment, ja? Ich muss das erst einmal alles
sacken lassen. Ist schon irgendwie sehr ungewöhnlich. Aber auf Männer steht Daniel auf gar keinen Fall, so viel ist schon mal sicher! Vielleicht hat er spitzgekriegt, dass es dir diesmal ernst ist und du wirklich gehen willst? Und jetzt tut er alles, um dich zu halten? Hm … ich hab die Karten dabei. Soll ich, Anna?«
    Dass Katharina ihre Karten dabei hat, war ja klar. Katharina geht nie ohne die Dinger vor die Tür. Ihre Frage war eine rein rhetorische Frage, natürlich soll sie. Sam hält es für absoluten Schwachsinn. Sie meint, Katharina hätte einfach zu viel Zeit und das luxuriöse Leben als Politikerehefrau würde ihr langsam die Sinne vernebeln. Ich vermute allerdings, dass Sam insgeheim ein wenig eifersüchtig ist auf Katharina. Sam und ich, wir kennen uns eben schon eine Ewigkeit, Katharina habe ich erst während des Studiums kennengelernt. Ich habe Literatur und Medienpraxis studiert, Katharina Literatur und angewandte Philosophie. Sam hat meine neue Freundin anfangs gar nicht gepasst, aber das würde sie niemals zugeben.
    Auf jeden Fall glaubt Sam weder an Horoskope noch an Handlesen und schon gar nicht ans Kartenlegen. Und ich eigentlich auch nicht, vor allem, weil meine Mutter uns schon seit frühester Kindheit mit irgendwelchen astrologischen Weisheiten nervt. Aber irgendwie fasziniert es mich trotzdem immer wieder. Vor allem, weil die Dinge doch alle eintreffen, die Katharina voraussagt. Nur eben immer etwas anders als ursprünglich angenommen …
    Dass Daniel mich betrügt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dann hätte er sich nämlich längst
verplappert! Bestimmt hätte er mich dann schon mal Susi, Tina, Olga, oder wie die Dame auch immer heißen würde, genannt. Ein Typ kommt dabei überhaupt nicht infrage, obwohl die Fotos in meinem Handy wirklich süß sind. Sein Kuschelpartner heißt übrigens Sascha und studiert auch Sport. Das hat Daniel mir heute etwas zögernd erklärt, nachdem ich ihm die Aufnahmen direkt vor die Nase gehalten habe. Es schien ihm tatsächlich ein bisschen peinlich zu sein, dass ich ihn in dieser Schmusestellung erwischt habe. Trotzdem, Daniel steht auf Frauen, da bin ich mir ganz sicher!
    Ich ignoriere Sams theatralisches Augenrollen und nicke Katharina aufmunternd zu.
    Â»Okay. Dann denk dir eine Frage aus«, sagt sie. »Du weißt ja, wie das funktioniert. Du musst dich ganz fest auf diese eine Sache konzentrieren.«
    Ich denke an Daniel. Warum hat er gestern Dinge getan, die er früher nie getan hat? Brötchen hat er nur ganz am Anfang unserer Beziehung geholt, als wir noch knackig verliebt waren. Und

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