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Warm Bodies

Warm Bodies

Titel: Warm Bodies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isaac Marion
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langsam zu der Decke und setzt sich neben mich. Sie zieht die Knie an die Brust, und wir schauen beide zum Horizont. Wir können die Berge sehen. Sie sind so blau wie das Meer. Sie sind herrlich.
    »Diese Seuche …«, sagt Julie ganz leise. »Dieser Fluch … ich habe eine Ahnung, wo er herkommt.«
    Die Wolken hoch droben sind dünn und rosa, zu zart strukturierten Wirbeln verweht. Ein kalter Wind peitscht über das Dach und lässt uns die Augen zusammenkneifen.
    »Ich glaube nicht, dass die Seuche von einem Fluch oder einem Virus oder Nuklearstrahlen stammt. Ich glaube, sie kommt von tiefer drinnen. Ich glaube, dass wir sie mitgebracht haben.«
    Wir sitzen Schulter an Schulter, dicht aneinandergepresst. Sie fühlt sich kalt an. Als würde sich ihre Wärme zurückziehen, sich tief in ihr verkriechen, um dem alles erkaltenden Wind zu entfliehen.
    »Ich glaube, dass wir uns über die Jahrhunderte fertiggemacht haben. Uns selbst begraben haben unter Gier und Hass und was immer für Sünden wir finden konnten, bis unsere Seelen schließlich bis auf den Grund des Universums gesunken sind. Und dann haben sie ein Loch gescharrt, zu einem … dunklen Ort.«
    Irgendwo in den Regenrinnen höre ich Tauben gurren. Stare jagen und schwirren am Himmel, ziemlich unberührt vom Ende unserer Zivilisation.
    »Wir haben es freigelassen. Wir haben uns durch den Meeresgrund gebohrt, und das Öl ist gesprudelt, hat uns schwarz angemalt, hat unsere innere Krankheit für jeden sichtbar gemacht. Und jetzt sind wir hier, in dieser vertrockneten Leiche von Welt, verrotten im Stehen, bis es nichts mehr gibt als Knochen und summende Fliegen.«
    Das Dach unter uns beginnt zu beben. Mit einem tiefen, knirschenden Grollen fängt die Stahlfläche an, sich zu bewegen, um die Menschen darunter abzuschirmen. Als sich das Dach mit einem Krachen schließt, hallen Fußtritte auf der Leiter. Nora zieht Grigios Pistole aus der Tasche und eilt zur Luke.
    »Was sollen wir tun, R?« Julie sieht mich an. Ihre Stimme zittert, ihre Augen schwimmen, doch sie lässt den Tränen keinen freien Lauf. »Ist es dumm, wenn man glaubt, etwas tun zu können? Du hast mich wieder hoffen lassen, aber jetzt, jetzt glaube ich, dass wir sterben werden. Was sollen wir nur tun?«
    Ich sehe ihr ins Gesicht. Ich sehe es nicht einfach an, ich sehe in es hinein. Sehe jede Pore, jede Sommersprosse, jedes hauchdünne Härchen. Und dann die Schichten darunter. Das Fleisch und die Knochen, das Blut und das Hirn, bis hinab zu der unergründlichen Energie, die in ihrem innersten Kern wirbelt, ihre Lebenskraft, ihre Seele, die hitzige Kraft ihres Willens, die mehr aus ihr macht als Fleisch, die durch jede Zelle strömt und Millionen von ihnen zusammenschweißt, um sie zu formen. Wer ist sie? Wer ist dieses Mädchen? Was ist sie? Sie ist alles. Ihr Körper enthält die Geschichte des Lebens, erinnert als Biochemie. Ihr Geist enthält die Geschichte des Universums, erinnert als Schmerz,als Freude und Trauer, Hass und Hoffnung und schlechte Gewohnheit, jeder Gedanke Gottes, Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft, erinnert, gefühlt und erhofft zugleich.
    »Was sollen wir tun?«, fleht sie. Sie bringt mich ganz durcheinander mit ihren Augen, den gewaltigen Ozeanen in ihren Pupillen. »Was bleibt uns denn noch?«
    Ich habe keine Antwort für sie. Doch ich sehe in ihr Gesicht, sehe ihre blassen Wangen, ihre roten Lippen, die so voller Leben und so zart wie die eines Kindes sind, und ich begreife, dass ich sie liebe. Und wenn sie alles ist, ist das vielleicht Antwort genug.
    Ich ziehe Julie an mich und küsse sie.
    Ich presse ihre Lippen an meine. Ich ziehe ihren Körper an meinen. Sie schlingt die Arme um meinen Hals und drückt mich fest. Wir küssen uns mit offenen Augen, starren einander in die Pupillen und in die Tiefe darin. Unsere Zungen kosten einander, unser Speichel fließt, und Julie beißt mir auf die Lippe. Ich spüre, wie der Tod sich in mir rührt, das Anti-Leben auf ihre glühenden Zellen zuwogt, um sie zu verdunkeln. Aber als es die Schwelle erreicht, halte ich es auf. Ich halte es zurück und schlage es nieder, und ich spüre, dass Julie das gleiche macht. Wir halten dieses um sich tretende Monster in einem unbarmherzigen Griff zwischen uns, wir stürzen uns entschlossen und wütend darauf, und etwas passiert. Es verändert sich. Es krümmt und windet und verkehrt sich. Es wird etwas ganz anderes. Etwas Neues.
    Ein Aufruhr ekstatischer Todesqualen durchzuckt mich, und wir fallen,

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