Warm Bodies

Rücken, habe die Arme im Nacken verschränkt und sehe hinauf zu einem makellosen Sommerhimmel. »Ja?«
    Julie rührt sich auf der roten Decke und rutscht ein bisschen näher zu mir. »Glaubst du, dass wir jemals wieder Flugzeuge da oben sehen werden?«
    Ich denke einen Augenblick lang nach. Ich betrachte die kleinen Moleküle, die in meiner Augenflüssigkeit schwimmen. »Ja.«
    »Wirklich?«
    »Vielleicht nicht wir. Aber ich glaube, dass die Kinder welche sehen werden.«
    »Was glaubst du, wie weit wir es bringen können?«
    »Was bringen?«
    »Alles neu aufzubauen. Selbst wenn wir die Seuche vollständig besiegen können … glaubst du, dass wir es wieder so hinkriegen, wie es mal war?«
    Ein einsamer Star schießt durch das Himmelsblau, und ich stelle mir einen weißen Kondensstreifen vor, den er hinter sich herzieht, die schwungvolle Signatur unter einem Liebesbrief. »Ich hoffe nicht.«
    Wir schweigen eine Weile. Wir liegen im Gras. Hinter unswartet geduldig der verbeulte Mercedes, und solange sein Motor noch heiß ist, zischt er und tickt und flüstert mit uns. Mercey hat Julie ihn genannt. Was ist an dieser Frau neben mir, dass sie sogar einem Auto Leben schenken kann?
    »R«, sagt sie.
    »Ja.«
    »Erinnerst du dich jetzt an deinen Namen?«
    Hier auf der Böschung am Rande des zerbröselten Freeways sind die Käfer und Vögel im Gras für den Verkehrslärm zuständig. Ich lausche ihrer nostalgischen Sinfonie und schüttele den Kopf.
    »Nein.«
    »Du könntest dir selbst einen geben. Einfach einen aussuchen. Welchen du willst.«
    Ich denke darüber nach. Im Geist blätterte ich durch Namenslisten. Komplexe Etymologien, Sprachen, uralte Bedeutungen, über Generationen weitergegeben, Tradition. Aber ich bin etwas Neues. Eine frische Leinwand. Ich kann mir aussuchen, auf welche Geschichte ich meine Zukunft gründe, und ich suche mir eine ganz neue aus.
    »Mein Name ist R«, sage ich mit einem leichten Schulterzucken.
    Sie dreht den Kopf, um mich anzusehen. Ich kann ihren sonnengelben Blick auf meinem Gesicht spüren, als würde sie versuchen, sich in mein Ohr zu bohren und mein Hirn zu erkunden. »Du willst dein altes Leben nicht zurück?«
    »Nein.« Ich setze mich auf, schlinge die Arme um die Knie und schaue ins Tal. »Ich will dieses.«
    Julie lächelt. Sie lehnt sich an mich und sieht, was ich sehe.
    Der Flughafen breitet sich vor uns aus wie eine Herausforderung. Es gab keine globale Umwandlung, als die Skelette kapituliert haben. Einige von uns sind auf dem Weg zurück ins Leben, andere sind immer noch tot. Einige hängen noch immer hier am Flughafen oder in anderen Städten, Ländern, Kontinenten fest, irren umher und warten. Doch ein Flughafen scheint ein guter Ausgangspunkt, um ein Problem zu lösen, das den ganzen Globus umspannt.
    Wir haben große Pläne. O ja. Wir stochern im Dunkeln, aber wenigstens bewegen wir uns. Alle arbeiten jetzt; Julie und ich machen nur einen Moment Pause, um die Aussicht zu genießen, denn es ist ein wunderschöner Tag. Der Himmel ist blau. Das Gras ist grün. Die Sonne wärmt unsere Haut. Wir lächeln, denn so retten wir die Welt. Wir werden nicht zulassen, dass aus der Erde eine Gruft wird, ein sich im Universum drehendes Massengrab. Wir werden uns wieder ausgraben. Wir werden den Fluch bekämpfen und brechen. Wir werden weinen und bluten und begehren und lieben, und wir werden den Tod heilen. Wir werden die Heilung sein . Weil wir es wollen .

Dank
    Danke Cori Stern, dass sie meine Story auf dem Grund des Internetsumpfs entdeckt und mich gezwungen hat, dieses Buch zu schreiben; es hat mein Leben verändert. Danke Laurie Webb und Bruna Papandrea, dass sie ihm in die Welt hinaus geholfen haben. Danke Joe Regal, meinem großartigen Agenten, dass er geholfen hat, es zu dem zu machen, was es ist. Danke Nathan Marion, dass er meine Kunst all die Jahre hindurch unterstützt und auch dann an sie und an mich geglaubt hat, als beides verrückt schien.

Über den Autor
     
     
    Isaac Marion, geboren 1981 im Nordwesten des Bundesstaates Washington. Lebt in Seattle als Grafiker und Autor. Nach der Veröffentlichung einiger Kurzgeschichten ist »Warm Bodies« Marions erster Roman. Die Filmrechte wurden sofort an Hollywood verkauft.
     
     
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