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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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den Achseln. »Ich spiele die Sache runter.«
    »Was haben sie dazu gesagt, dass ihr Sohn im Knast sitzt?«
    »Sie mussten mich schon mal während meiner HighSchool-Zeit aus dem Knast holen. Weil ich beim Trinken erwischt worden war. Im Unterschied zu damals hat mich mein Dad diesmal gelobt, weil ich für meine Überzeugung eingestanden bin. Natürlich habe ich ihm nicht erzählt, mit welchen Ausdrücken ich das getan habe.«
    DeeDee lächelte. »Du hast wirklich Glück, dass sie so verständnisvoll sind.«
    »Ich weiß.« Duncan wusste sehr wohl, wie glücklich er sich schätzen konnte. DeeDee hatte ein eher gespanntes Verhältnis zu ihren Eltern. In der Hoffnung, sie von diesem unangenehmen Thema abzulenken, sagte er: »Habe ich dir schon erzählt, dass Dad jetzt auf Hightech setzt? Er verfasst seine Predigten auf dem Computer. Er hat die ganze Bibel als Software und kann mit einem Tastendruck auf jede beliebige Stelle zugreifen. Allerdings sind nicht alle glücklich darüber. Ein Oldtimer in seiner Gemeinde ist überzeugt, dass das Internet vom Antichristen regiert wird.«
    Sie lachte. »Vielleicht hat er recht.«
    »Vielleicht.« Er griff nach seinem Bier und nahm noch einen Schluck.
    »Nicht dass du mich gefragt hättest, aber ich hätte gern eine Cola Light, bitte.«
    »Entschuldige.« Er öffnete den Kühlschrank und fasste hinein. Dann riss er mit einem Aufschrei die Hand zurück. »Uh!«
    »Was denn?«
    »Ich muss in Zukunft wirklich daran denken, die Alarmanlage einzuschalten.«
    DeeDee schubste ihn beiseite und beugte sich in den Kühlschrank. Genau wie Duncan zuckte sie mit angewidertem Gesicht zurück. »Was ist das?«
    »Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das ist Freddy Morris’ Zunge.«

2
    Duncan wollte die abgeschnittene – und inzwischen mehrere Monate alte – Zunge am nächsten Morgen in die Gerichtsmedizin bringen. Einstweilen steckte er sie in einen Beweismittelbeutel und legte sie in den Kühlschrank zurück.
    DeeDee traute ihren Augen nicht. »Du lässt sie doch nicht da drin, oder? Bei deinem Essen?«
    »Ich möchte nicht, dass sie mir das Haus verstinkt.«
    »Lässt du dein Haus auf Fingerabdrücke untersuchen?«
    »Das würde nur Schmutz machen und nichts bringen.«
    Wer auch in seinem Haus gewesen war, ob nun Savich
oder einer seiner vielen Laufburschen – Duncan tippte auf Letzteres –, war bestimmt so schlau gewesen, keine Fingerabdrücke zu hinterlassen. Dabei verstörte Duncan die Erkenntnis, dass jemand in sein Haus eingedrungen war, viel mehr als der Fund des ekligen, verschrumpelten Gewebeteiles. Für sich allein genommen war die hinterlegte Zunge nur ein geschmackloser Schabernack. Savichs Art, »Ätschbätsch« zu sagen. Er wollte Duncan die Niederlage unter die Nase reiben.
    Die Botschaft, die damit ausgedrückt wurde, war allerdings nicht zum Lachen. Duncan hatte die unterschwellige Drohung in Savichs Abschiedsworten wohl vernommen, aber dies hier war nicht die Vergeltung, die Savich damit angekündigt hatte. Dies war nur ein Vorspiel, ein Vorgeschmack auf das, was noch folgen würde. Es verkündete aller Welt, dass Duncan verletzlich war und dass Savich es ernst meinte. Indem er in Duncans Heim eingedrungen war, hatte er ihren Krieg auf eine neue Ebene gehoben. Und nur einer von beiden würde überleben.
    Obwohl Duncan in DeeDees Anwesenheit seine innere Unruhe nach besten Kräften überspielte, hütete er sich davor, Savich und seine Brutalität zu unterschätzen. Wenn er seine Attacke auf Duncan starten würde, dann wäre er gnadenlos.
    Er hatte gehofft, der Vorfall würde ihn von der Verpflichtung befreien, DeeDee auf den Empfang zu begleiten. Bestimmt würde sie jetzt nicht mehr verlangen, dass er mitkam. Doch sie beharrte darauf, und letztendlich gab er sich geschlagen. Er zog einen dunklen Anzug an und fuhr mit ihr zu einem der großen Hotels am Fluss, wo der Empfang gegeben wurde.
    Sobald er den Saal betreten hatte, ließ er den Blick über die Gäste schweifen und blieb wie angewurzelt stehen. »Ich glaube es einfach nicht!«, schnaufte er.
    DeeDee folgte seinem Blick und stöhnte auf. »Ich wusste nicht, dass er auch kommt, Duncan, ehrlich.«
    Richter Cato Laird plauderte, makellos gekleidet und so kühl wie der Drink in seiner Hand, gerade mit Chief Taylor.
    »Hiermit entbinde ich dich offiziell von deinen Verpflichtungen«, sagte DeeDee. »Ich werde dir nicht widersprechen, falls du jetzt gehen möchtest.«
    Duncans Blick lag wie gebannt auf dem

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