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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Riley zu finden, ohne zu ahnen, dass er bereits zum zweiten Mal ganz in ihrer Nähe war.
    Mittlerweile schwärmen meine Spione durch die ganze Stadt , dachte er. Alle gierig auf die Belohnung, die ich für Informationen über den Jungen mit den ungleichen Augen und das Indianermädchen ausgesetzt habe.
    Obwohl es ihn ein wenig verstimmte, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, Charismo zu befragen, war Garrick insgesamt mit dem Verlauf des Morgens recht zufrieden.
    Wieder ein Feind, der aus dem Weg geräumt ist , dachte er und pfiff die ersten Takte von »Another Brick in Yonder Wall«.
    Jetzt bleiben nur noch zwei.

Das Old Nichol
    Old Nichol, Bethnal Green, London. 1898
    Chevie versuchte, eine Droschke herbeizuwinken, aber sie war von ihrer Schornsteinkletterei so schmutzig, dass kein Fahrer anhalten wollte, bis sie sich mitten auf die Straße stellte und mit Malarkeys Goldbörse winkte. Als die Kutsche sich in Bewegung setzte, sank sie neben Riley auf den Sitz und fragte sich, wohin um alles in der Welt sie gehen sollten, um sich wenigstens mal ein bisschen ausruhen zu können. Ihre Rippen schmerzten von den diversen Kratzern, die das viktorianische London ihr verpasst hatte, und sie merkte, dass sich irgendwann im Verlauf dieses bizarren Abenteuers ein Klingeln in ihrem linken Ohr eingenistet hatte.
    Riley erholte sich allmählich, aber er war keineswegs in der Verfassung für eine weite Reise. Sie mussten einen Ort finden, wo sie erst einmal untertauchen konnten, bis sie eine Idee hatte, wie es weitergehen sollte.
    Es wäre unverantwortlich, Garrick mit all dem Wissen, das er besaß und das er ganz sicher nicht dazu nutzen würde, Kriege und Hungersnöte zu verhindern, frei in London herumlaufen zu lassen. Kurz gesagt: Sie mussten Garrick stoppen. Aber wie? Sie hatte keine Ahnung. Das hier war Rileys Welt, und bei einem Problem von dieser Größenordnung mussten sie die Köpfe zusammenstecken. Und um das tun zu können, brauchten sie ein Versteck, bis sie fit genug waren, den Kampf aufzunehmen.
    Chevie gab Riley einen leichten Klaps auf die Wange.
    »Komm schon, Riley. Wach auf, Partner. Es muss doch einen Ort geben, wohin uns dieser Irre nicht folgt. Wo würde Garrick auf keinen Fall hingehen?«
    Sie musste die Frage mehrmals wiederholen, bis sie den Nebel in Rileys Kopf durchdrang, doch sobald er die Frage verstanden hatte, wusste er die Antwort: das Old Nichol. Bei dem Gedanken daran wurde er blass, und seine Hände begannen zu zittern.
    »Es gibt einen Ort«, sagte er und hustete bellend. »Einen Ort, an den Garrick nie wieder einen Fuß setzen will. Er hat gesagt, eher würde er sich seine Künstlerhände mit einem Hammer zertrümmern, als je wieder ins Armenviertel von Old Nichol zu gehen.«
    Chevie setzte sich kerzengerade auf und strich den Ruß von ihrem Hemd. »Wunderbar. Dann nichts wie ins Old Nichol.«
    Riley war nicht so begeistert, denn wenn sogar der Teufel Angst vor einem Ort hat, ist der Anreiz nicht besonders groß, sich selbst dorthin zu begeben. Er sah hinaus auf die Straße und rief sich ins Gedächtnis, wie Garrick das Old Nichol beschrieben hatte.
    »Garrick hat mir erzählt, da ist die Luft so voller Schwefel, dass die Ratten und kleinen Hunde schneeweiß werden und ersticken.«
    Chevie ließ sich wieder gegen die Lehne sinken. »Ratten, die weiß werden, klingt nicht gut«, gab sie zu.
    »Hinter jedem Mietshaus ist ein riesiger Haufen, wo die Leute ihre Abfälle hinkippen. Die einzigen Wesen, denen es in Old Nichol gut geht, sind die, die von Innereien leben – Sie wissen schon, Eingeweide von Tieren.«
    Chevie spürte, wie sich ihr der Magen umdrehte. Eingeweide zu essen, erschien ihr nicht unbedingt wie eine erstrebenswerte Beschäftigung.
    Riley fiel noch etwas ein. »Das Old Nichol ist für alle der schleichende Tod. Garrick hat mir von einem Muskelmann erzählt, der Pech hatte und sich dort einquartieren musste. Innerhalb von sechs Monaten war er nur noch Haut und Knochen und starb an Blutvergiftung, weil er sich wund gelegen hatte. Sie haben ihn in einem Mehlsack beerdigt.«
    »Komm, jetzt mach mal halblang«, sagte Chevie. »Wir wollen da ja nicht heiraten und Kinder kriegen. Du brauchst nur ein paar Stunden Schlaf, um das Gift aus dem Körper zu kriegen, und dann überlegen wir uns, wie wir Garrick ausschalten.«
    »Es dauert nur ein paar Sekunden, sich Keuchhusten einzufangen.«
    Das war eine ernüchternde Feststellung, die Chevie beinahe von ihrem Plan abgebracht hätte,

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