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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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seine Unaufmerksamkeit und drückte auf den roten Knopf an seinem Gürtel.
    Garrick spürte die Bewegung von Quecksilber, roch explosive Chemikalien und wusste, dass es nur eine Möglichkeit gab, dem Tod vielleicht noch zu entrinnen. Er presste mit der Hand Felix Smarts Luftröhre zusammen und stürzte sich zusammen mit ihm in den kleinen pulsierenden Lichtkreis in der Mitte des Bettes.
    Es schien kaum möglich und widersprach aller Erfahrung, dass zwei ausgewachsene Männer in diese winzige Öffnung passten, doch das Wurmloch war reine Physik und tat, was es tun sollte: Es dematerialisierte die beiden kämpfenden Männer, und zwar genau in dem Moment, als die Anzugbombe explodierte.
    Charles Smart, der Pate der Zeitreise, hatte in seiner berühmten Columbia-Vorlesung spekuliert, wenn sich im Quantenstrom eine spontane Energieverschiebung ereignete, könnte dies eine spektakuläre Wirkung auf die Zeitreisenden haben und – zumindest theoretisch – ein Wesen erschaffen, das über all die Kräfte und Fähigkeiten verfügte, die die Evolution dem Menschen bisher noch nicht verliehen hatte. Oder, wie er sich ausgedrückt hatte: Clark Kent könnte tatsächlich Superman werden .
    Die Welt könnte Superhelden erleben.
    Oder Superschurken.
    Bedford Square, Bloomsbury, London. Heute
    Chevie Savano steckte Charles Smarts Timekey in die seltsam geformte Buchse eines der antiken Computer im Kapselraum.
    Auf dem Bildschirm erschien die Nachricht: A UFWÄRMEN .
    Aufwärmen? Was soll das denn? Das ist doch kein Kopierer .
    Alt-Tech war einer von Felix’ Lieblingsausdrücken. Alternative Technologie. In Wirklichkeit war das alter Schrott, der nicht mehr vernünftig funktionierte.
    Womöglich verlangte dieses Ungetüm als Nächstes noch Benzin.
    Nach einer ganzen Weile flackerte endlich ein Menü auf dem kleinen Bildschirm auf. Das Teil war eins von der Sorte, an denen Computeropas früher Pac-Man gespielt hatten. Das Betriebssystem kannte sie nicht: eine Reihe von Menüs und Untermenüs, die aussahen wie ein Familienstammbaum.
    Tja, ich schätze, selbst Apple und Microsoft haben keine Macht über die Vergangenheit , dachte sie schmunzelnd.
    Anscheinend war alles auf diesem Timekey gespeichert. Die gesamte Projektgeschichte, einschließlich früherer Reisen, Personalakten, Kapselorten und natürlich Professor Smarts Videotagebuch.
    Chevie klickte die Aufzeichnungen der Warnmeldekamera an – die Maus war tatsächlich aus Holz – und scrollte hinunter zu den letzten paar Minuten.
    Das Bild war körnig, und Farben waren in der Dunkelheit kaum auszumachen, aber sie konnte deutlich sehen, wie sich der Junge, Riley, anschlich. Die Augen und Zähne leuchteten in seinem geschwärzten Gesicht, und auch das Messer in seiner Hand war zu erkennen, allerdings nur die Spitze der Klinge.
    Plötzlich leuchtete der Bildschirm grün, und Rileys Gesicht wurde von unten angestrahlt wie das eines Gruselgeschichtenerzählers an Halloween. Immerhin sah der Junge ziemlich schuldbewusst aus, wie er da mitten in der Nacht in das Haus eines alten Mannes schlich, bewaffnet mit einem langen spitzen Messer. Als Riley näher kam, schaltete die Warnleuchte von Grün auf Rot, dann sprang das Bild um, als Professor Smart sich aufrichtete.
    Es gab einen kurzen Wortwechsel, der nicht zu verstehen war, dann stieß Riley zu, und alles färbte sich orange. Ende der Geschichte. Quod erat demonstrandum . Der Fall ist erledigt, die Akte geschlossen.
    Oder?
    Chevie ging noch einmal zurück zu dem Moment, als Riley zustach, und klickte auf Stopp. Irgendetwas war seltsam. Mit Messerkämpfen kannte sie sich aus, und die Haltung des Jungen passte nicht so recht dazu. Er lehnte sich nach hinten, obwohl er sich nach vorne bewegte. Das war nicht gerade einfach. Und der Ausdruck auf seinem Gesicht war pures Entsetzen.
    Entweder ist der Kleine schizophren, oder jemand hat ein wenig nachgeholfen . Doch in dem dunklen Zimmer war sonst niemand. Jedenfalls niemand, den sie sehen konnte.
    Am liebsten hätte Chevie mit der Faust auf den Computer gehauen. Verfluchte Schrottkiste! Ich kann nicht mal das Bild bearbeiten .
    Doch dann hatte sie eine Idee. Vielleicht konnte sie auf diesem Steinzeitgerät keine Bildbearbeitung machen, aber wenn es ihr gelang, das Ganze zu überspielen …
    Sie zog ihr Handy aus dem Hosenbund und machte eine HD-Aufnahme vom Bildschirm. Allein dadurch wirkte das Bild schon ein wenig schärfer, aber es war immer noch dunkel und verschwommen.
    Dunkel und

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