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WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition)

Titel: WARP 1 - Der Quantenzauberer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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    Drei Männer des Aufräumkommandos waren bereits ausgeschaltet. Der vierte beschloss, lieber anzugreifen, als sich einfach abschlachten zu lassen. Der Kerl war ein echter Kraftbolzen, der im ganzen FBI bekannt war, weil er mal bei einer Kneipenprügelei in Las Vegas einen Boxweltmeister k.   o. geschlagen hatte. Er landete einen blitzartigen rechten Cross, der einen Elefanten umgehauen hätte, und legte sich im Geist bereits die nächsten drei Schläge zurecht.
    Doch die brauchte er nicht mehr. Garrick duckte sich unter dem Hieb hinweg, ließ den Mann über seinen Rücken rollen und empfing ihn auf der anderen Seite mit seinem selbst gebastelten Messer. Der Agent war nicht sofort tot, aber es würde nicht lange dauern.
    Nun war nur noch einer übrig, der mit der Wolke aus magischem Licht. Der Mann mit der wahren Macht. Garrick merkte, wie ihm das Wasser im Mund zusammenlief.
    Wie sollte er ihm die Magie stehlen? Wie ging so etwas? Vielleicht mit einem Zauberspruch? Oder brauchte er dafür ein Pentagramm? Alles, was er in der Vergangenheit ausprobiert hatte, um wenigstens einen Funken Magie aus dem Äther zu saugen, erschien ihm nun völlig absurd. Kerzen und Kräuter, Tieropfer. Er war wie ein kleines Kind gewesen, das in der Dunkelheit umhertapste. Doch nun hatte er wahre Macht direkt vor seiner Nase, er musste sie sich nur nehmen.
    Garrick steckte das Messer weg und tauchte seine eisigen Finger in das orangerote Licht, bis sie den Hals des Mannes ertasteten. Die Sehnen wirkten zäh wie ein Henkersseil, doch sie waren weich wie Butter. Er sah, wie seine Finger mit dem Körper des Mannes verschmolzen, und gleichzeitig spürte er, wie sich ihre Seelen verwoben.
    Ich kenne diesen Mann , dachte er überrascht. Und er kennt mich .
    Mit einer Hand riss Garrick dem Fremden die Maske ab, um das Wissen einzufordern, das er nicht in dessen Geist finden konnte. »Sag mir, woher du deine Magie bekommst«, befahl er. »Verrate mir deine Geheimnisse.«
    Der Mann wirkte wie betäubt. Seine Augen waren offen, aber er sah nichts, sein Blick war weich und verschwommen. Diesen Blick kannte Garrick, er hatte ihn bei Soldaten gesehen, die aus der Betäubung aufwachten.
    Ich kenne dich, Albert Garrick , sagte der Mann, obwohl seine Lippen sich nicht bewegten. Ich weiß, was du für einer bist .
    Als Garrick den Gedanken von Felix Smart lauschte, hatte er den Eindruck, er wäre eins mit diesem Mann. Smarts gesamtes Leben wurde ihm, zu einer bitteren Tablette zusammengepresst, in den Rachen gestopft. Erinnerungen explodierten in ihm, eindringlicher als seine eigenen. Er schmeckte Blut und Schweiß, roch Schießpulver und verwesendes Fleisch und spürte seine eigene verborgene Scham und Reue, der er sich nie zu stellen gewagt hatte.
    Das ist die Magie , erkannte er, während sich sein vergangenes Leben wie ein Wurm in seine Eingeweide fraß. Zu sehen, zu wissen .
    »Gib sie mir«, sagte er und verstärkte seinen Griff um den Hals des Mannes. »Ich will alles, hörst du?«
    »Sie haben dich nach Afghanistan geschickt«, stieß der Mann mühsam hervor.
    Garrick war so überrascht, dass er tatsächlich darauf einging.
    »Das wissen nicht viele, Schottenmann. Ich habe für die Königin zur Waffe gegriffen, meinen Teil getötet und bin als Held zurückgekommen.« Dann schüttelte er den Kopf, um den anderen Mann aus seinen Erinnerungen zu vertreiben. »Hör auf mit dem Gefasel und verrate mir deine Geheimnisse.«
    Der Mann schloss die Augen; er wirkte traurig. »Das kann ich nicht. Und da ich weiß, was du vorhast …«
    Garrick sah, wie seine Hand sich einem roten Knopf an seinem Gürtel näherte, und packte ihn am Unterarm.
    In dem Moment schloss sich ein Quantenkreis, und auf allen Ebenen wurden Informationen ausgetauscht. Wissen, Geheimnisse und die Essenz ihres Wesens – alles wirbelte zwischen den beiden im Kampf verbundenen Männern hin und her. Garrick hatte Mühe, in diesem Sturm der Erkenntnis sein Ich nicht zu verlieren. Er sah und verstand alles, von Amöben bis zu Mikrowellen. Er nahm sich selbst als eine Ansammlung flirrender Neutronen wahr und begriff das Konzept. Er sah die Oberfläche des Mondes, eine von Dinosauriern beherrschte Erde, streichholzschachtelgroße Computer, den schottischen Wissenschaftler, das junge Shawnee-Mädchen und den Jungen, Riley.
    Riley , dachte er, doch der Gedanke schlitterte sofort auf einer Woge Quantenschaum davon. Als Garrick den Kopf abwandte, um dem Gedanken nachzusehen, nutzte der Schotte

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