Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
Brombeerkralle tauchten Seite an Seite aus dem dunklen Schatten eines Baums auf.
    »Birkenfall?«, rief Löwenglut leise. »Alles in Ordnung?«
    Zu seiner Erleichterung rappelte sich der junge Kater auf und schüttelte seine Schnurrhaare. »Ich hatte sämtliche Krieger des SternenClans in meinem Kopf«, miaute er. »Dieses Monster ist so was von wild!«
    Das Dornengesträuch, in dem Löwenglut gelandet war, wuchs an einer weiteren Lücke im Zweibeinerzaun. Sein Magen verkrampfte sich, als er darin ein großes Monster entdeckte. Doch als ihm klar wurde, dass dieses Monster schlief, beruhigten sich sein Atem und sein Herzschlag wieder.
    Auf der anderen Seite der Lücke war ein glänzendes Zweibeinerding umgefallen und hatte einen Haufen Müll ausgespuckt. Bei dem Geruch nach Krähenfraß verzog Löwenglut die Nase. Plötzlich bewegte sich der Haufen, Haselschweif tauchte daraus hervor und schüttelte sich den Unrat aus dem Pelz.
    »Ich habe das Ding umgeworfen«, beschwerte sie sich, »und jetzt bin ich voll von diesem ekligen Zeug.«
    Löwenglut tappte herbei, um Haselschweif zu helfen. In ihrem Pelz hingen Fetzen von etwas, das wie eine Pflanze roch, aber kalt und schleimig war, wie Kräuter, die gepflückt und zum Verrotten im Regen liegen gelassen wurden. Vorsichtig streckte er eine Pfote aus und schnippte die Brocken weg. Auch Distelblatt und Brombeerkralle sprangen herbei und halfen.
    »Das schmeckt widerlich.« Haselschweif leckte sich die Schulter und wischte sich mit der Zunge über die Lippen, um den ekelhaften Geschmack loszuwerden. »Lieber würde ich Fuchsdreck fressen.«
    Farnpelz kam herbei und hielt nach weiteren Monstern Ausschau. Sein Fell war immer noch gesträubt. Während Löwenglut Haselschweif half, ihren Pelz zu säubern, bemerkte er, dass Brombeerkralles Pelz ebenfalls noch aufgeplustert war.
    Als er das Selbstvertrauen des älteren Kriegers so erschüttert sah, fühlte sich Löwenglut gleich mutiger. »Beim Zweibeinerort im Alten Wald kann es keine Hunde gegeben haben«, murmelte er Distelblatt ins Ohr. »Selbst Brombeerkralle war überrascht.«
    »Ich frage mich, was uns wohl noch alles überraschen wird«, erwiderte Distelblatt.
    In der Zwischenzeit hatte auch Birkenfall den Donnerweg überquert und schnüffelte in dem Haufen Unrat herum, der aus dem glänzenden Zweibeinerding gefallen war. »He, seht euch das an!«, miaute er. »Brombeerkralle, können wir das fressen?«
    Löwenglut war sich erst nicht sicher, was sein Clan-Gefährte da aus dem Müllhaufen zerrte. Es war glatt und bleich und roch ein bisschen nach Frischbeute, obwohl er so eine Art Beute noch nie gesehen hatte. Es stank außerdem nach Zweibeinern, und Löwenglut wusste, dass er es nicht fressen wollte, doch gleichzeitig knurrte sein Magen bei dem Gedanken an Nahrung.
    Brombeerkralle schnupperte vorsichtig an dem Ding und knabberte daran. »Es schmeckt ein bisschen wie Amsel«, berichtete er. »Ich glaube nicht, dass es uns schadet, wenn wir es fressen, und wir brauchen Nahrung.«
    »Offenbar glaubt er nicht, dass wir hier viel Beute finden«, flüsterte Distelblatt Löwenglut ins Ohr.
    Brombeerkralle zerteilte die Zweibeinerbeute in gerechte Teile für alle Katzen. Birkenfall durchsuchte den Müll noch einmal, fand aber nichts mehr.
    »Nicht übel«, murmelte Löwenglut Distelblatt zu, das Maul voll von dem eigenartigen Zeug, »wenn man nicht auf den Zweibeinergeruch achtet.«
    Distelblatt kauerte über ihrem Anteil und fraß ihn mit raschen, säuberlichen Bissen auf. »Bäh! Eine fette Wühlmaus wäre mir lieber gewesen.«
    Nun, da der Hunger nicht mehr gar so schlimm an ihm nagte, fühlte Löwenglut sich gestärkt, doch als Brombeerkralle sie tiefer in den Zweibeinerort hineinführte, kam er sich vor wie in einer Falle. Auf allen Seiten ragten die roten Steinnester auf, näher als die Wände des Felsenkessels und höher als die Bäume im Wald, und seine Pfoten schmerzten von dem harten Gestein. Wie können hier bloß Katzen wohnen?
    Der orangefarbene Schein der Steinbäume warf riesige, zitternde Katzenschatten neben ihnen an die Wand, während sie den Donnerweg entlangschlichen. Auf einmal blieb Distelblatt stocksteif stehen und berührte Brombeerkralle mit dem Schwanz an der Schulter. »Vor uns ist was«, zischte sie.
    Löwenglut erstarrte, als Brombeerkralle den Schwanz hob, damit die Patrouille stehen blieb. Er erwartete das Brüllen eines weiteren Monsters, doch nichts durchbrach die Stille außer dem leisen Trappeln

Weitere Kostenlose Bücher