Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang
in unserem Lager ist!«
»Dann müssen wir ihn bestrafen.« Birkenfalls Schwanz peitschte hin und her. »Wir können nicht zulassen, dass er noch mehr Ärger macht.«
»Er soll Mäusegalle sammeln!« Mohnfrosts Augen leuchteten, als sie sich an ihre Schülerpflichten zurückerinnerte.
»Wir könnten ihn Beute für den Clan jagen lassen«, schlug Farnpelz vor.
»Aber dann könnte er fliehen«, wandte Löwenglut ein.
»Wir dürfen ihn nicht bestrafen, ehe wir uns sicher sind, dass er schuldig ist«, miaute Feuerstern. »Wir können nur abwarten. Blattsee, wirst du nach Zeichen vom SternenClan Ausschau halten? Bestimmt kennen unsere Kriegervorfahren die Wahrheit.« Er fuhr mit den Krallen über den Boden. »Warum haben sie uns nicht schon längst etwas gezeigt?«
Blattsees Gesichtsausdruck verriet nichts. »Der SternenClan wird uns zu gegebener Zeit mitteilen, was er uns sagen will.«
Feuerstern neigte den Kopf und akzeptierte, was seine Heiler-Katze ihm sagte. »Dann wird Sol hier weiter unter Bewachung stehen, bis wir mehr Beweise haben«, entschied er. Mit einem Blick auf Blattsee fügte er hinzu: »Bis der SternenClan beschließt, uns zu helfen.«
In den folgenden Tagen schlich sich im DonnerClan ein beunruhigender Trott ein, der darin bestand, Sol mit Beute zu versorgen, ihm zuzuschauen, wie er die Beine streckte, wenn ihm gestattet wurde, auf die Lichtung zu kommen, und ihn zum Schmutzplatz zu begleiten. Nie legte Sol dabei seine gelassene Art ab, stets behandelte er alle Katzen mit der gleichen Freundlichkeit.
Löwenglut wartete frustriert auf die Gelegenheit, ihn allein zu treffen. Er sehnte sich verzweifelt danach, mit Sol unter vier Augen über die Prophezeiung zu sprechen. Er konnte das Gefühl von Stärke und Macht nicht vergessen, das er empfunden hatte, als er den Hunden gegenübergestanden war. Seitdem war er überzeugt, immer noch einer der drei zu sein. Doch Sol war nie allein, und nur die älteren Krieger wurden eingeteilt, ihn zu bewachen.
Das Wetter blieb sonnig und trocken, auch wenn die Zweige jeden Morgen von Raureif bedeckt waren. Manchmal war es sogar warm genug, um sich bei Sonnenhoch auf den flachen Steinen am Fuß der Felsen zu sonnen. Besonders Mausefell gefiel es, sich dort auszustrecken und das Sonnenlicht aufzusaugen.
»Den Ältesten sollte jederzeit gestattet sein, sich hier zu sonnen«, hatte sie verkündet. »Unsere alten Knochen brauchen das.« Sie seufzte, ihre Ohren zuckten. »Im Alten Wald hatten wir Sonnenfelsen. Alle Clan-Katzen konnten sich dort gemeinsam sonnen, wenn sie wollten.«
Seit Charlys Ankunft hatte sie die Gewohnheit angenommen, mit ihm auf den Steinen zu liegen. Löwenglut wunderte sich über ihre Freundschaft, aber er nahm an, sie unterhielten sich darüber, wie unhöflich junge Katzen heutzutage waren und wie viel besser Beute früher geschmeckt hatte.
Mehrere Tage nach der Rückkehr der Patrouille schlenderte Löwenglut an Sonnenhoch mit Honigfarn und Beerennase ins Lager zurück. Sie hatten den Morgen über mit Eichhornschweif und Farnpelz und den beiden Schülern trainiert. Farnpelz hatte Eispfote als Mentor übernommen, denn Weißflug würde bald ihre Jungen bekommen.
»Sie machen sich wirklich gut«, schnurrte Honigfarn. »Hast du gesehen, wie hoch Eispfote springen kann?«
»Und Fuchspfote kann sehr schnell ausweichen«, stimmte Löwenglut zu. »Eichhornschweif hat sie diesen Trick immer und immer wieder üben lassen und jetzt haben sie ihn beide drauf.«
Beerennase blieb stehen und riss das Maul zu einem Gähnen auf. »Ich würde gerne ein bisschen in der Sonne liegen und mich ausruhen. Ob Mausefell uns wohl die Sonnensteine überlässt?«
»Gute Idee«, miaute Löwenglut.
Er zwängte sich durch den Dornentunnel und stellte fest, dass Mausefell, Charly und Langschweif alle drei auf den flachen Steinen dösten. Beerennase sprang eifrig zu ihnen, Löwenglut folgte mit Honigfarn.
Aber Charly döste doch nicht. »Also, mein Aufrechtgeher«, miaute er gerade, »der sagt zu mir: Charly, sagt er, nur du kannst diese Maus vertreiben und …« Er brach ab und blinzelte, als er die jüngeren Katzen erblickte.
Löwenglut sah, dass Mausefell und Langschweif, denen Charly seine Geschichte erzählte, tief und fest schliefen.
»Hallo, Charly«, begrüßte er die alte Tigerkatze. »Wir haben uns gefragt, ob wir uns eine Weile hier mit euch sonnen dürfen. Wir haben den ganzen Morgen trainiert und sind müde.«
»Die jungen Katzen von heute – kein
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