Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
die Lichtung. Sie hatten noch nie eine Schlange im Felsenkessel gehabt! An der Felswand sah sie Wurzeljunges kauern, das winzige Junge zitterte und seine Augen waren groß vor Angst. Millie eilte herbei und zog sie davon, den Schwanz schützend um das Junge geschlungen.
    Beerennase kauerte neben Honigfarn, die mit ausgestreckten Pfoten auf der Seite lag. Ihr Atem ging schnell und flach und ihre Augen waren voller Panik. Eine dünne Blutspur an ihrer Schulter zeigte, wo die Schlange zugeschlagen hatte.
    Ampferschweif und Farnpelz rannten vom Kriegerbau herbei und schauten entsetzt auf ihre verwundete Tochter, Honigfarns Wurfgefährtin Rußherz folgte dicht hinter ihnen.
    Ampferschweif presste die Schnauze in Farnpelz’ Schulter. »Nein … oh nein …«, flüsterte sie. »Ich kann nicht noch ein Junges verlieren! Bitte, SternenClan …«
    »Wo ist Mohnfrost?«, flüsterte Distelblatt Löwenglut zu. Ampferschweif brauchte jetzt alle ihre Jungen um sich.
    »Unterwegs auf Patrouille. Sie …«
    Er brach ab, als Blattsee sich durch die Katzen drängte. »Macht Platz!«, befahl sie.
    Beerennase schaute sie wütend an. »Ich gehe keinen Schritt von ihr weg«, fauchte er.
    Ohne ihn zu beachten, kauerte sich Blattsee neben Honigfarn nieder und legte ihr eine Pfote auf die Schulter. »Versuch, dich nicht zu bewegen«, miaute sie.
    Distelblatt wartete ungeduldig darauf, dass Blattsee Honigfarn half. Bestimmt wusste sie, was nun zu tun war. Doch die Heiler-Katze hatte keine Kräuter mitgebracht und tat nicht mehr, als neben der zitternden, getigerten Kriegerin zu sitzen.
    Blattsee sah auf. Ihr Blick schweifte über die Katzenschar und blieb dann auf Rußherz haften. In ihren Augen lag ein flehender Blick, so verzweifelt und hoffnungsvoll, dass Distelbatt unwillkürlich zusammenzuckte. Das verstehe ich nicht . Was will sie denn von Rußherz?
    »Helft mir!« Honigfarn fing an zu zucken und sich vor Schmerzen zu winden. »Mein Blut brennt! Es tut so weh!«
    Beerennase blickte Blattsee an. »Tu was!«, bettelte er. Dann wandte er sich an die anderen Katzen. »Tut doch etwas, einer von euch!«
    Blattsee schien ihn nicht zu hören. Sie löste den Blick von Rußherz und schaute hinab auf Honigfarn, die keuchend nach Luft rang.
    Ampferschweif fuhr die Krallen aus und starrte die Heiler-Katze ungläubig an. »Warum tust du nichts?«
    Blattsee neigte den Kopf. »Es tut mir leid«, flüsterte sie. »Ich kann nichts tun. Das Gift ist schon in ihrem Körper.«
    Ampferschweif hob den Kopf und stieß ein gepeinigtes Heulen aus, Farnpelz schlang den Schwanz um sie.
    Honigfarn zog die Beine an ihren Bauch und krümmte den Rücken vor Schmerz. Als der Krampf vorüber war, lag sie schlaff da, nur das schwache Heben ihrer Brust zeigte, dass sie noch atmete. Ihre Beine zuckten, ihre Augen wurden glasig.
    Schweigend wichen Distelblatt und die anderen Katzen zurück und machten Beerennase Platz, damit er Honigfarn auf ihrer Reise zum SternenClan begleiten konnte. Der sandfarbene Kater kauerte über ihr und strich mit der Pfote über ihr Fell. »Wir hätten wunderbare Junge zusammen gehabt«, murmelte er. »Genauso stark und schön wie du. Und eines Tages werde ich dich im SternenClan wiedersehen.«
    Honigfarns Mund bewegte sich, ein Krächzen drang aus ihrer Kehle, als wolle sie ihm antworten.
    »Du hast Wurzeljunges das Leben gerettet«, fuhr Beerennase fort und leckte der sterbenden Kätzin den Kopf. »Jede Katze im SternenClan wird dich ehren.«
    Honigfarn stieß einen langen Seufzer aus. Distelblatt schaute hilflos zu, wie die Glieder ihrer Freundin ganz still wurden und das Heben und Senken ihrer Brust nachließ. Schließlich starrten ihre blauen Augen blind und leer zum Himmel empor.
    Ein Schmerz, scharf wie ein Schlangenbiss, durchbohrte Distelblatt. Sie blickte in Rußherz’ entsetztes Gesicht und versuchte sich vorzustellen, wie sie sich fühlen würde, wenn sie einen ihrer Wurfgefährten verlöre.
    Nein! Distelblatt grub die Krallen in die Erde. Das darf nicht passieren!
    Blattsee ging auf Honigfarn zu, doch Farnpelz hielt sie zurück. Dann tappte er zu Beerennase und legte den Schwanz auf die Schulter des jungen Kriegers. »Sie ist gegangen«, sagte er zu ihm. »Sie jagt jetzt mit dem SternenClan.«
    Als wäre er Beerennases Vater, schob Farnpelz ihn sanft hoch und führte ihn weg, dabei nickte er Blattsee zu. Die Heiler-Katze kauerte sich neben Honigfarn und legte die Pfote auf ihre Brust, um nach ihrer Atmung zu spüren. Mit einem

Weitere Kostenlose Bücher