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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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silberne Wasser hinter ihrem grauen Pelz schimmern sehen.
    »Geh nicht weg!«, flehte sie.
    Die graue Kätzin löste sich weiter auf, bis kaum mehr als ein Rauchwölkchen von ihr blieb, und verschwand schließlich ganz. Mit den letzten schwindenden Spuren glaubte Taubenpfote ihre Stimme noch einmal zu hören, die ihr leise ins Ohr flüsterte.
    Nach dem scharfsichtigen Häher und dem brüllenden Löwen wird auf den sanften Schwingen der Taube Frieden einkehren .
    Plötzlich erwachte Taubenpfote. Ihr Herz pochte wild und sie sprang mit einem Satz auf die Pfoten. Ich bin hier in meinem Bau! Ich habe also geträumt … Hinter den Farnwedeln vor dem Eingang dämmerte der Morgen, und auf der Lichtung hörte sie Katzen miteinander miauen, die sich für den neuen Tag bereit machten.
    Neben ihr zuckte Efeupfote mit einem Ohr und schlug die Augen auf. »Was ist denn los?«, brummelte sie verschlafen. »Warum hüpfst du so herum?«
    Hinter sich hörte Taubenpfote Hummelpfotes leicht gereizte Stimme. »Weißt du eigentlich, dass du mich gerade über und über mit Moos beworfen hast?«
    »Tut mir leid!«, antwortete Taubenpfote zerknirscht. Sie schlief nun bereits seit fast einem Mond im Bau der Schüler, hatte sich aber immer noch nicht daran gewöhnt, wie voll es dort war.
    Ihr Traum verflüchtigte sich bereits, und als sie ihn einzufangen versuchte, zerstreute er sich in alle Winde wie Blätter im Blattfall. Da war eine alte graue Katze … eine SternenClan-Kriegerin. Und der See war wieder voller Wasser. Sie merkte, dass ihre Beine schwer waren vor Müdigkeit und sich ihre Pfoten wund anfühlten, als ob sie wirklich mitten in der Nacht bis zum See und wieder zurück gewandert wäre. Das ist mäusehirnig! Es war nur ein Traum.
    Aber irgendetwas an dem Traum musste wichtig sein. Die SternenClan-Kriegerin hatte ihr eine Botschaft überbracht. Sie bohrte ihre Krallen tief in ihr Moosnest, versuchte, sich an die Worte zu erinnern, aber sie waren fort. Sie schnaubte kurz, leicht belustigt und verwundert zugleich. Für wen hältst du dich eigentlich? Für eine Heiler-Katze? Warum sollte dir eine SternenClan-Kriegerin eine Botschaft überbringen?
    Mit einem ausgiebigen Gähnen verbannte sie den Traum aus ihrem Gedächtnis und schlüpfte durch die Farnwedel auf die Lichtung. Mit der aufgehenden Sonne wurde der Himmel heller, die Morgenpatrouillen waren schon unterwegs, und Taubenpfote verfolgte ein paar Herzschläge lang die Spur von Farnpelz und Ampferschweif, die am Bachlauf bei der Grenze zum SchattenClan nach Beute suchten. Mit gespitzten Ohren hörte sie Ampferschweif ein Eichhörnchen töten, das auf einen Baum zu entkommen versucht hatte, dann Farnpelz, der zu ihr tappte, sie mit der Nase am Ohr berührte und flüsterte: »Großartiger Fang.«
    Das geht mich nichts an. Taubenpfote blendete Ampferschweifs liebevolles Schnurren aus und wandte sich stattdessen einigen Drosseln zu, die in den Ästen des toten Baums lauthals miteinander stritten. Ihre Sinne schweiften weiter über das Territorium hinaus, trafen auf einen Schmerzensschrei bei der Morgenpatrouille an der WindClan-Grenze und hörten dann Beerennases Stimme: »Ich bin auf eine Distel getreten!«
    Taubenpfote schnurrte belustigt, während sie den cremefarbenen Krieger vor sich sah, wie er empört auf drei Beinen herumhoppelnd den Dorn mit den Zähnen herauszuziehen versuchte. So, wie sie Beerennase kannte, war die Distel schuld.
    »Heiliger SternenClan!« Borkenpelz klang wütend und entnervt. »Kannst du dich nicht mal hinsetzen und dir helfen lassen? Rosenblatt, zieh ihm den Dorn raus, sonst kommen wir heute gar nicht mehr weiter.«
    »Ein ganz gewöhnlicher Tag beim DonnerClan«, flüsterte Taubenpfote vor sich hin.
    Und was ist mit deinem Traum? Eine Stimme schien aus ihrer Erinnerung mit ihr zu sprechen.
    »Was soll damit sein?«, brummelte Taubenpfote und schob die Erinnerung energisch beiseite.
    Sie schlüpfte wieder in den Bau zurück und knuffte Efeupfote energisch in die Seite. »Wach auf, Faulpelz! Lass uns Rußherz und Löwenglut suchen und fragen, ob sie mit uns jagen gehen.«
    Mit stolzgeschwellter Brust trug Taubenpfote ihre Beute – eine Maus und eine Amsel – zum Frischbeutehaufen, um sie vor den Augen der dort versammelten Krieger fallen zu lassen.
    »Gut gemacht«, miaute Graustreif, der von einer Wühlmaus aufsah, die er sich mit seiner Gefährtin Millie teilte. »Aus dir wird einmal eine der besten Jägerinnen des Clans.«
    »Dabei ist sie noch

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