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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Stimme.
    »Es war bloß ein toter Hirsch.« Taubenpfote wollte sich nicht anmerken lassen, wie sehr sie der Anblick erschreckt hatte. Sonst würde Tigerherz auch noch anfangen, sie wie ein hilfloses Junges zu behandeln. »Seht nur!«, miaute sie und deutete mit den Ohren nach vorn. »Der Wald lichtet sich!«
    Erfolgreich abgelenkt, sprang Tigerherz voraus, um besser sehen zu können. Der Rest der Patrouille beschleunigte ebenfalls die Schritte, kletterte wieder aus dem Bachbett und blieb in einer Reihe am Waldrand stehen. Taubenpfote sah eine Wiese vor sich, auf der schmutzigweiße Tiere Gras knabberten.
    »Was sind das denn für welche?«, miaute Blütenfell überrascht. »Die sehen aus wie Spinnweben!«
    »Ach, das sind bloß Schafe«, antwortete Hellschweif. »Beim WindClan sehen wir sie ständig.«
    »Mit ihren Pelzen kann man hervorragend Nester polstern«, fügte Grasbart hinzu.
    Hellschweif übernahm die Führung und schlich mit der Patrouille am Bachufer entlang über die Wiese. Taubenpfote fühlte sich unter dem freien Himmel nicht wohl und war dankbar für die erfahrenen WindClan-Katzen. Plötzlich hörte sie lautes Gebell hinter sich und Hundegeruch benebelte ihre Sinne. Sie wirbelte herum und sah einen Zweibeiner mit einem kleinen braun-weißen Hund auf den Fersen am Waldrand entlanglaufen.
    Der Hund hatte die Katzen gewittert und kam sofort angerannt, bellte dabei noch lauter als zuvor. Taubenpfote blickte sich panisch um, aber nur im Wald, den sie gerade verlassen hatten, gab es Bäume, auf die sie hätte klettern können.
    »Rennt weg!«, jaulte Pilzkralle.
    Mit donnernden Pfoten flitzte die Patrouille über das kurze Gras zum anderen Ende der Wiese. Taubenpfote riskierte einen schnellen Blick über ihre Schulter. »Der Hund holt auf!«, keuchte sie.
    Hellschweif blickte ebenfalls hinter sich und jaulte laut: »Lauft zu den Schafen!«
    »Was?« Tigerherz wirbelte herum und wäre dabei beinahe über seine eigenen Pfoten gestolpert. »Warum zu den Schafen?«
    »Zweibeiner lassen ihre Hunde nie zwischen die Schafe«, miaute Hellschweif atemlos. »Vielleicht sind Schafe gefährlich für Hunde. Egal wie, wenn wir es bis zu ihnen schaffen, sind wir gerettet.«
    Taubenpfote rannte auf die Herde zu, obwohl ihr fast das Herz stockte vor Angst. Es blieb ihr nichts anderes übrig, wenn sie nicht mit dem Hund allein unter freiem Himmel bleiben wollte. Zusammen mit der restlichen Patrouille tauchte sie zwischen den Beinen der seltsamen Tiere unter.
    Die Schafe hatten sich zusammengerottet und stießen schrille Schreie aus, weshalb Taubenpfote vermutete, dass sich die Schafe vor dem Hund fürchteten. Zwischen den klobigen grauen Körpern konnte sie einen Blick auf ihn werfen. Er hüpfte einige Schwanzlängen von den Schafen entfernt herum und bellte sich immer noch die Seele aus dem Leib. Die Schafe drehten sich in einer großen Gruppe über die Wiese. Die Katzen mussten sich mit ihnen bewegen und wichen dabei hektisch den dürren Beinen und spitzen Hufen aus. Umzingelt von warmen, speckigen Spinnwebpelzen, verlor Taubenpfote ihre Gefährten aus den Augen. Hilfe! Wo stecken sie bloß?
    Über dem Lärm der Schafe hörte sie die befehlende Stimme des Zweibeiners. Das Gebell verstummte. Sehen konnte Taubenpfote den Hund nicht mehr, hörte aber seine Pfoten über das Gras trappeln und sich dann zögernd zu seinem Zweibeiner zurückziehen.
    Allmählich kehrte unter den Schafen Ruhe ein, bis sie schließlich dicht bei einer Hecke am anderen Ende der Wiese stehen blieben. Taubenpfote schlängelte sich zum Rand der Herde durch und sah Tigerherz und Löwenglut wenige Schwanzlängen entfernt unter den Schafen hervorschlüpfen. Pilzkralle folgte ihnen ins Freie, hinter ihm Blütenfell und Kräuselschweif. Wenige Herzschläge später tauchten auch Hellschweif und Grasbart etwas weiter entfernt auf.
    »Wir müssen von der Wiese runter!«, rief Hellschweif. »Kriecht durch die Hecke!«
    Taubenpfote befolgte ihren Befehl, duckte sich unter Dornenzweigen, die ihr den Rücken zerkratzten, hindurch und schleifte mit dem Bauch über vertrocknete Blätter und Pflanzenreste am Boden. Hinter der Hecke gab es einen Grasstreifen und dann eine harte, schwarze Fläche, vor der sich die Patrouille versammelte und schwer atmend stehen blieb.
    Taubenpfote musterte ihre Begleiter mit großen Augen. Ihre Pelze waren zerzaust, übersät mit fettigen Schafspinnwebflocken und von einer säuerlich riechenden Wolke umgeben wie von einem

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