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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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gelegentlich vermischt mit einem Hauch von frischen Blättern.
    »Was siehst du?«, fragte er.
    »Es ist alles zusammengedrückt«, antwortete Mohnfrost mit verzweifelter Stimme. »Alle Stiele sind abgeknickt, schwarz und verfault.«
    Häherpfote bekam vor Angst ein flaues Gefühl im Magen. »Damit können wir den kranken Katzen nicht helfen.«
    »Ich weiß. Es muss während der Schlacht passiert sein.«
    Häherpfotes Schwanz peitschte hin und her. »Ich wette, der WindClan und der FlussClan haben das mit Absicht getan.«
    »Kann eine Katze so grausam sein?«, miaute Mohnfrost.
    Häherpfote bearbeitete mit den Krallen verzweifelt den Boden und betastete die geknickten Stiele mit den Pfoten. »Das müssen wir Feuerstern berichten. Damit dürfen sie nicht davonkommen!«
    »Nein – warte.« Häherpfote hatte ins Lager zurücksausen wollen, aber Mohnfrost hinderte ihn daran, indem sie ihm den Schwanz vor die Brust legte. »Hier haben überall Katzen gekämpft. Die Katzenminze ist vielleicht nur zertrampelt worden.«
    Häherpfote knurrte. Möglicherweise hatte sie recht, aber sein Verdacht war damit nicht ausgeräumt. Trotzdem war es jetzt wichtiger, sich nach frischer Katzenminze für Wurzeljunges und Millie umzusehen. Ihr Bericht an Feuerstern konnte warten.
    Eine sorgsame Prüfung der Luft half ihm, ein paar junge Triebe Katzenminze aufzuspüren, die aus der Erde lugten, aber sie waren sehr klein und wuchsen nur vereinzelt. Vorsichtig biss er alle Stil nacheinander ab.
    Mohnfrost huschte in der Nähe durch die raschelnden Blätter. »Ich räume die abgebrochenen Stile weg«, erklärte sie. »Dann können die neuen nachwachsen.«
    »Gute Idee«, miaute Häherpfote. »Ich helfe dir. Beiß auch alle frischen Triebe ab und leg sie zu meinen.«
    Er machte sich daran, die abgestorbenen Triebe und heruntergefallenen Blätter wegzukratzen, damit neue Pflanzen nachwachsen konnten. Er stellte sich dabei vor, wie die Sonne sie zu neuem Wachstum anregen würde. Aber wegen der bevorstehenden Blattleere würde so schnell nichts wachsen. Konnten sie bis zur Blattfrische auf neue Katzenminze warten?
    Doch mehr konnten sie jetzt nicht tun. Häherpfote und Mohnfrost teilten ihre Ernte auf, obwohl eine Katze allein mit Leichtigkeit hätte tragen können, was sie erbeutet hatten. Dann machten sie sich auf den Rückweg zum Lager.
    »Was ist passiert?« Blattsees Stimme, mit der sie Häherpfote gleich nach seinem Eintritt im Heilerbau begrüßte, klang scharf vor Sorge. »Was habt ihr so lange gemacht? Warum habt ihr nicht mehr mitgebracht?«
    Häherpfote ließ die Kräuter vor ihre Pfoten fallen. »Mehr war nicht da.«
    »Was?«
    Mohnfrost legte ihren Anteil dazu. Ruhig erklärte sie, was sie in der Nähe des Zweibeinernests vorgefunden hatten.
    »Wie furchtbar!«, rief Blattsee aus. »Ich kenne keine andere Stelle für Katzenminze in unserem Territorium.«
    »Dann musst du das alles Wurzeljunges geben.« Häherpfote erkannte die Katze, die da gesprochen hatte, kaum wieder, so rau war ihre Stimme. Dann entdeckte er Millies Geruch und nahm an, dass sie gekommen war, um bei ihrem Jungen zu sein. »Mir geht es schon viel besser, Blattsee, ganz bestimmt.« Ein Hustenanfall schüttelte sie.
    Häherpfote glaubte ihr nicht. Sie hörte sich noch elender an als bei seinem letzten Besuch, außerdem hatte Blattsee Angst um sie, das spürte er.
    »Ich gehe zu Feuerstern und erstatte Bericht«, sagte Mohnfrost leise und schlüpfte aus dem Bau.
    »Es geht dir nicht besser, Millie.« Blattsees Angst ließ sie schroff erscheinen. »Sieh dir doch bloß an, was du ausgehustet hast. Du hast Grünen Husten. Du wirst hierbleiben müssen, wo Häherpfote und ich nach dir sehen können.«
    »Aber was wird aus Hummeljunges und Blumenjunges?« Millie hatte die Stimme erhoben und jaulte laut, bis sie von einer neuen Hustenattacke unterbrochen wurde. »Minka kann nicht auch noch meine beiden Jungen säugen.«
    »Widerspruch dulde ich jetzt nicht«, erklärte Blattsee bestimmt. »Minka wird zurechtkommen müssen. Außerdem ist Wurzeljunges bereits krank. Willst du die anderen Jungen auch noch anstecken?«
    Bevor Millie etwas sagen konnte, waren Pfotenschritte vor dem Bau zu hören und Häherpfote erkannte Graustreif am Geruch. »Was ist hier los?«, wollte der Krieger wissen. »Millie, ich konnte dich vom anderen Ende des Lagers husten hören.«
    »Sie hat Grünen Husten«, erklärte ihm Blattsee. »Nein – bleib, wo du bist!« Sie schob sich an Häherpfote vorbei,

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