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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Häherpfote sah sich um und konnte nicht entscheiden, ob es Abenddämmerung oder früher Morgen war. Anfangs glaubte er sich allein, bis sich auf einem Felsbrocken etwas bewegte und er den kahlen, deformierten Körper und die blicklosen Augen von Stein entdeckte.
    »Du bist hier!«, rief Häherpfote überrascht. »Hast du mir etwas zu sagen?«
    Stein schüttelte den Kopf. »Ich habe jemanden mitgebracht, der dich kennenlernen will.«
    Eine schwarze Gestalt ragte hinter Stein auf und trat langsam vor. Häherpfote klammerte sich mit den Krallen fester, sein Nackenfell begann sich zu sträuben. Er blickte in die leuchtenden Beerenaugen einer Dächsin.
    »Mitternacht?«, miaute er, wütend, weil er nicht verhindern konnte, dass seine Stimme zitterte. »Bist du die Dächsin, die dem DonnerClan geholfen hat?«
    Das riesige Tier neigte den Kopf, der helle Streifen auf ihrem Kopf schimmerte im Zwielicht. »Keine Angst, Kleiner. Sprechen mit mir du willst?«
    »Ja. Ich … ich wollte fragen, warum du mir in der Nacht erschienen bist, als wir beim SchattenClan waren. Das warst du doch, oder?«
    Mitternacht nickte. »Ich bin hingegangen den Weg, um erfahren, was Sol den Clans sagt.«
    »Du kennst Sol?« Häherpfote war überrascht.
    »Bei meinem Nest am Meer er kam vorbei. Er hört von Katzen am See und viele Fragen er hat gestellt.«
    »Und du hast sie ihm beantwortet ?« Wusste Sol deshalb so viel über die Clans? »Warum? Blattsee hat mir gesagt, du wärst uns wohlgesinnt!«, protestierte Häherpfote.
    Mitternacht hob die mächtigen Schultern. »Gibt mehr als einen Weg, Freund zu sein. Stimmt, ich gebe Sol Wissen. Aber Wissen nicht immer gibt Macht.«
    »Sol hat sich damit reichlich Macht verschafft«, miaute Häherpfote bitter. »Einen Clan hat er bereits davon überzeugt, sich vom SternenClan abzuwenden.«
    »Ist vielleicht Aufgabe für SternenClan, SchattenClan zum Glauben zurückführen.«
    Häherpfote blinzelte. Er glaubte, Stein habe ihm zu verstehen gegeben, dass die Macht des SternenClans für diese Aufgabe nicht ausreichte. »Und wie soll er das machen?«
    Mitternachts Augen glänzten schwarz. »Wenn Glaube stark genug, er kann alles erreichen«, versicherte sie ihm.
    »Das ist keine Antwort!«, rief Häherpfote enttäuscht. »Warum hast du mit Sol geredet und nicht mit mir?«
    Er bekam keine Antwort. Mitternachts stämmiger Körper verblasste, verschmolz mit den Schatten. Ihr weißer Streifen leuchtete noch einen Herzschlag länger, dann war sie weg.
    Häherpfote blickte wild um sich. Stein war ebenfalls verschwunden und er blieb allein auf dem Berggipfel zurück. Er wäre gern aufgewacht, blinzelte und wollte seine Augen für die Finsternis öffnen, aber es nützte nichts. Haben sie mich hier zurückgelassen? Allmählich geriet er in Panik.
    Dann entdeckte er zwei weitere Katzen, die sich ihm auf dem offenen Gelände näherten, Wind zauste ihr Fell. Die erste war muskulös, getigert und hatte ein zerfetztes Ohr. Ein kleiner, grau-weißer Kater folgte ihr, an dessen Nase ein Tropfen glänzte. Der Sternenglanz um ihre Pfoten war sehr schwach, beide wirkten nervös, warfen rasche Blicke in die Schatten und schienen jederzeit damit zu rechnen, von Feinden angegriffen zu werden.
    Der Tigerkater blieb vor Häherpfote stehen und neigte den Kopf. »Sei gegrüßt, Häherpfote«, miaute er. »Mein Name ist Fetzenstern. Ich war einst Anführer des SchattenClans. Und dies ist Triefnase, unsere ehemalige Heiler-Katze.«
    Häherpfote starrte die beiden an. Blattsee hatte ihm von Triefnase erzählt, und es sah ganz so aus, als ob er seinen Schnupfen selbst beim SternenClan nicht kurieren konnte. »Warum seid ihr zu mir gekommen?«
    »Um unserem Clan zu helfen«, antwortete Fetzenstern mit tonloser, tieftrauriger Stimme. »Wenn ihnen keine Katze hilft, wird Sol meinen Clan auseinanderreißen. Meine Katzen werden sich in alle Winde zerstreuen und wie Streuner leben! All ihre Würde und ihr Stolz sind dann verloren!«
    »Ich habe in Träumen mit Kleinwolke gesprochen«, fügte Triefnase hinzu, wobei seine Schwanzspitze auf den Schultern seines Anführers ruhte. »Er hält an seinem Glauben fest, aber nur wenige Katzen wollen auf ihn hören, und jetzt hat ihm Schwarzstern sogar verboten, den SternenClan zu erwähnen. Er darf das Lager nicht verlassen, um sich am Mondsee mit uns die Zunge zu geben.«
    »Aber … was soll ich dagegen tun?«, fragte Häherpfote verwundert. »Ich kann doch nicht zum SchattenClan gehen und mit

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