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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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tötet? Eine Katze wie Tigerstern?
    Er wünschte sich, er hätte nie von der Prophezeiung gehört und wäre nichts weiter als eine gewöhnliche Katze, mit gewöhnlichen Kampftechniken und nicht besser als alle seine Clan-Gefährten.
    Aber die Worte der Prophezeiung waren gesprochen, und Löwenglut wusste, dass er dem Schicksal, das ihm und seinen Wurfgefährten vorherbestimmt war, nicht entkommen würde.

4. KAPITEL
    Häherpfote ließ von den Mohnsamen ab, die er gerade zählte, als er Blattsee durch den Brombeervorhang in den Bau schlüpfen hörte. Außer ihrem Geruch fing er den von Wurzeljunges auf und hörte das kleine Junge, das zwischen den Zähnen der Heilerin baumelte, schwach husten.
    »Geht es Wurzeljunges schlechter?«, fragte er besorgt.
    Blattsee legte die Kleine in einem Farnnest ab und Häherpfote hörte Wurzeljunges in den Wedeln rascheln.
    »Genau das, was ich befürchtet habe, ist eingetroffen«, miaute Blattsee. »Wurzeljunges hat sich bei Millie angesteckt. Und Millie geht es nicht besser. Ich würde sie auch gern hier unterbringen, glaube aber nicht, dass Minka neben ihren eigenen Jungen auch noch Hummeljunges und Blumenjunges säugen kann. Außerdem haben wir hier nicht genug Platz für alle.«
    Wie die Wellen am Seeufer rollte die Angst seiner Mentorin auf Häherpfote zu. »Warum machst du dir so große Sorgen? Es ist doch bloß Weißer Husten.«
    Blattsee seufzte. »Es könnte leicht Grüner Husten daraus werden, vor allem bei der bevorstehenden Kälte.« Mit gesenkter Stimme, damit Wurzeljunges sie nicht hören konnte, fuhr sie fort: »Wir haben einige Junge im Clan und Mausefell ist sehr empfindlich. Am Ende verlieren wir noch Katzen.«
    Sie schlüpfte zu Häherpfote in die Lagerhöhle. »Unsere Katzenminze geht zur Neige«, flüsterte sie. »Es reicht gerade noch für Wurzeljunges und eine Dosis für Millie, aber mehr nicht.«
    »Ich mache mich auf den Weg und hole Nachschub«, bot Häherpfote ohne zu zögern an.
    »Das wäre eine große Hilfe«, miaute Blattsee. »Aber nimm noch eine Katze mit – und zwar nicht, weil ich glaube, du würdest allein nicht zurechtkommen«, ergänzte sie, weil sie zu wissen schien, dass er aufbrausen würde. »Zu zweit könnt ihr doppelt so viel tragen.«
    »Gut. Soll ich Millie erst die restliche Katzenminze bringen?«
    »Nein, das mache ich schon. Je eher du gehst, desto schneller bist du mit neuem Vorrat zurück.«
    Als Häherpfote auf die Lichtung trat, war Mohnfrost die erste Katze, die er ausfindig machte, und zwar beim Frischbeutehaufen. Er eilte zu ihr.
    »Hast du zu tun?«
    Mohnfrost schluckte einen Bissen Wühlmaus hinunter. »Nicht viel«, antwortete sie. »Lichtherz hat mich gebeten, beim Auswechseln der ganzen Moospolster im Kriegerbau zu helfen – das ist harte Arbeit, weil wir nur zwei Schüler haben. Aber ehrlich gesagt hätte ich nichts gegen eine Ausrede, es nicht tun zu müssen.« Sie verschlang den Rest ihrer Beute und erhob sich. »Wie kann ich dir helfen?«
    Häherpfote erzählte ihr von Wurzeljunges und von der fehlenden Katzenminze.
    »Die arme Kleine«, miaute Mohnfrost mitfühlend. »Natürlich komme ich mit. Gehen wir!«
    Sie sprang über die Lichtung zum Tunnel, Häherpfote konnte ihr gerade noch folgen. Erst beim Verlassen des Tunnels hatte er sie eingeholt, und so machten sie sich gemeinsam auf den Weg zum verlassenen Zweibeinernest. Häherpfote kribbelten die Pfoten, als er an das Gefecht dachte. Zwar war der Gestank nach Blut und Angst verflogen, aber die Schreie der kämpfenden Katzen hallten nach wie vor in seinem Kopf. Er führte Mohnfrost in einiger Entfernung an den Tunneln vorbei, die sich die WindClan-Katzen für ihr Eindringen ins DonnerClan-Territorium zunutze gemacht hatten, und wollte sich gar nicht vorstellen, was passieren könnte, wenn es noch einen Eingang in die unterirdischen Höhlen geben sollte, wo er Stein zum ersten Mal begegnet war.
    Als sie sich dem verlassenen Zweibeinernest näherten, schnupperte er nach Katzenminze, aber statt des scharfen, reinen Dufts der Kräuter entdeckte er nur einen modrigen Geruch.
    »O nein!« Mohnfrost blieb wie angewurzelt stehen.
    »Was ist los?«
    »Die Katzenminze. Ach, Häherpfote, da ist fast alles weg!«
    »Weg? Das kann nicht sein!«
    Mohnfrost rannte weiter und Häherpfote folgte ihr. Er spürte weiches, dichtes Gras unter den Pfoten, dann aufgewühlte Erde, wo die Zweibeiner einst Pflanzen angebaut hatten. Der modrige Geruch war jetzt überall um ihn herum,

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