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Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten

Titel: Warrior Cats - Die Macht der Drei 05 - Lange Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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Die drei Schüler ließen von ihrer Jagd ab und beobachteten ihn. Distelblatt wartete ungeduldig, bis Löwenglut mehrere Bäume umrundet, ausgiebig an ihren Stämmen geschnuppert hatte und anschließend zurückgewatet war.
    »Ich glaube, das wäre zu schaffen«, berichtete er. »Ich habe die Wurzeln unter meinen Pfoten gespürt, also müssten wir sie eigentlich ausgraben können.«
    »Aber wozu?« Distelblatt konnte sich gerade noch beherrschen, nicht wie ein ungeduldiges Junges loszujaulen.
    Häherpfotes blicklose Augen leuchteten. »Wir werden es so aussehen lassen, als ob das Territorium um den SchattenClan herum zusammenfällt.«
    Distelblatts Herz schlug schneller. Niemand außer Häherpfote wäre je auf den Gedanken gekommen, als Botschaft vom SternenClan Bäume auszugraben. Aber wenn das klappte, müsste es Schwarzfuß doch überzeugen, dass es falsch war, weiterhin auf Sol zu hören.
    Unter Häherpfotes Anleitung wählten Distelblatt und Löwenglut zwei schlanke Bäume, die ziemlich dicht beieinander wuchsen.
    »Ich will, dass sie immer noch aufrecht stehen, aber so, als würden sie gleich umfallen. Und wenn ich den Befehl gebe, sollen sie aufeinander zustürzen, und zwar so, dass ihre Zweige sich miteinander verschlingen«, erklärte Häherpfote. »Los jetzt, fangt an zu graben.«
    Distelblatt watete in den Sumpf, zuckte zusammen, als kalter Schlamm und Wasser ihren Pelz durchweichten. Lichtpfote half ihr beim Ausgraben eines Baumes, während Löwenglut und Tigerpfote sich den zweiten vornahmen.
    Wie Löwenglut gesagt hatte, ertastete auch Distelblatt die Wurzeln des Baumes schnell mit den Pfoten. Energisch riss sie daran, um sie aus dem Schlamm zu befreien. Zunächst befürchtete sie, sie könnte sie nicht von der Stelle bewegen.
    »Es ist aussichtslos«, keuchte Lichtpfote. Sie stand bis zum Bauch im zähen Schlamm, der ihr auf den Kopf und die Schultern spritzte. »Das schaffen wir nie.«
    »Doch, wir schaffen es«, knurrte Distelblatt und zerrte noch heftiger. »Wir müssen einfach!«
    Sie taumelte, als die Wurzel, an der sie sich festgekrallt hatte, nachgab, und wäre beinahe im Schlamm versunken. Jetzt brannte ihr Pelz vor Eifer, und schon wühlte sie nach einer neuen Wurzel, die sie dann mit den Krallen packte.
    Wenige Fuchslängen entfernt kämpfte Löwenglut mit dem zweiten Baum. Tigerpfote arbeitete an seiner Seite, nur Flammenpfote war mit besorgtem Blick zurückgetreten.
    »Was ist denn mit dir los?«, fragte Tigerpfote, der sich den Schlamm von den Ohren schnippte. »Komm her und hilf uns!«
    »Ich weiß immer noch nicht …«, miaute Flammenpfote zweifelnd. »Ich bin mir nicht sicher, ob es richtig ist, dass wir ein Zeichen vom SternenClan fälschen.«
    Lichtpfote warf einen Blick über ihre Schulter. »Das hatten wir doch schon«, fauchte sie erschöpft. »Wir waren uns einig, dass wir alles versuchen müssen. Die Sache könnte klappen und dann können wir zu unserem Clan zurück.«
    Flammenpfote zögerte, dann holte er tief Luft. »Also gut.« Er stürzte sich in den Schlamm neben Löwenglut und seinen Bruder.
    Distelblatt konnte die nächste Wurzel trotz aller Mühe nicht von der Stelle bewegen, ihre Verzweiflung wuchs. Plötzlich atmete sie tief ein, tauchte mit dem Kopf in den Sumpf und grub ihre Zähne in die hartnäckige Ranke. Schlamm lief ihr ins Maul, als sie daran nagte. Ihre Brust schmerzte, die Luft ging ihr aus, aber schließlich teilten sich die bitteren Stränge doch. Distelblatt tauchte hustend und Schlamm spuckend wieder auf. Ihr Fell war verklebt und ein fauliger Geschmack haftete an ihrer Zunge, aber das störte sie nicht. Triumph wärmte sie von den Ohren bis zur Schwanzspitze. Koste es, was es wolle, wir werden den SchattenClan retten!
    »Ich glaube, wir haben es geschafft!«, rief Lichtpfote aus. »Der Stamm wackelt schon.«
    Distelblatt versetzte dem Baum versuchsweise einen Stoß. Der Stamm neigte sich zur Seite und von unten aus dem Schlamm ertönte ein schmatzendes Geräusch.
    »Stopp!«, befahl Häherpfote, patschte zu Distelblatt, streckte eine Pfote vor und betastete ihren Baumstamm. Distelblatt sah den Baum wieder wanken.
    »Das reicht«, miaute Häherpfote. »Ihr könnt jetzt aufhören.«
    »Dem SternenClan sei Dank!«, seufzte Lichtpfote.
    Häherpfote watete zu Löwenglut zurück, während Distelblatt und Lichtpfote den nächstgelegenen trockenen Flecken ansteuerten, wo sie an Land kriechen und sich den Schmutz wenigstens teilweise aus den Pelzen schütteln

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