Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
Brombeerkralle verlegen. »Ich ... ich habe geträumt, dass ich Blaustern im Wald treffe. Sie hat mir von einer neuen Prophezeiung erzählt und dass großes Unheil über den Wald kommt. Sie hat gesagt, dass ich auserwählt sei ...« Er verriet nichts über die Katzen aus den anderen Clans. Obwohl Rabenpfote außerhalb des Gesetzes der Krieger lebte, würde er ein heimliches Treffen mit den anderen nicht billigen, wie Brombeerkralle es gehabt hatte. »Warum ich?«, endete er verwirrt. »Warum nicht Feuerstern? Er würde wissen, was zu tun ist.«
Ernst betrachtete der Einzelläufer ihn eine ganze Weile. »Es hat früher auch einmal eine Prophezeiung gegeben, da ging es um Feuerstern«, miaute er schließlich. »Der SternenClan hatte vorausgesagt, dass Feuer den Clan retten würde, aber er hat nicht erklärt, wie genau. Feuerstern hat es nie verstanden, hat nie gewusst, dass die Prophezeiung ihn betraf, bis Blaustern es ihm kurz vor ihrem Tod gesagt hat.«
Brombeerkralle schaute Rabenpfote in die Augen und wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte von dieser Feuer-Prophezeiung gehört – jede Clan-Katze kannte sie als Teil der Geschichten, die über ihren Anführer erzählt wurden –, aber er hätte nie gedacht, dass Feuerstern damals ebenso verwirrt gewesen sein könnte, wie er selbst sich jetzt fühlte.
»Es gab einmal eine Zeit, in der Feuerstern auch ein junger Krieger war, genau wie du«, fuhr Rabenpfote fort, als könne er Brombeerkralles Gedanken lesen. »Er hat sich oft gefragt, ob er die richtigen Entscheidungen getroffen hat. Oh ja, jetzt ist er ein Held, er hat den Wald gerettet, aber am Anfang schien seine Aufgabe genauso undurchführbar zu sein wie deine – was immer die sein mag. Feuersterns Prophezeiung hat sich erfüllt«, fügte er hinzu. »Vielleicht bist du jetzt an der Reihe. Der SternenClan macht die Dinge nicht gern zu offensichtlich. Er schickt uns Prophezeiungen, aber er sagt uns nie, was genau wir tun sollen. Er erwartet, dass wir Mut und Treue beweisen, um das zu erreichen, was getan werden muss, so wie Feuerstern es gemacht hat.«
Brombeerkralle war überrascht, mit welcher Ehrerbietung Rabenpfote vom SternenClan sprach, obwohl er es als Einzelläufer vorzog, nicht in einem Clan zu leben. Als könnte der schwarze Kater seine Gedanken lesen, murmelte er: »Nur weil ich außerhalb des Waldes lebe, bedeutet das nicht, dass ich das Gesetz der Krieger ablehne. Für Katzen ist es ein edler Pfad, den das Gesetz vorgibt, und ich würde ihn so bereitwillig verteidigen wie jeder andere Krieger.«
Rabenpfote nickte Brombeerkralle freundlich zu, als Feuerstern mit Graustreif und Sandsturm zurückkam. Der junge Krieger murmelte ein Lebewohl und sah den vier Katzen nach, wie sie über die Lichtung trotteten und im Ginstertunnel verschwanden.
Sollten die Träume wahr sein – beide Träume –, dann lag vor ihm eine gewaltige Aufgabe. Er hatte keine Ahnung, wie er das Salzwasser finden sollte, außer dass er der untergehenden Sonne folgen müsste. Und er wusste nicht, wie weit entfernt das sein würde: weiter, als eine Waldkatze jemals gegangen war, so viel schien klar.
Rabenpfotes Worte klangen in seinen Ohren nach: Vielleicht bist du jetzt an der Reihe .
Hatten auch die anderen drei Katzen vom Wassernest der Sonne geträumt? Was wäre, wenn Rabenpfote recht hätte? , fragte sich Brombeerkralle. Was sollte ich dann tun?
7. Kapitel
Brombeerkralle trat vorsichtig aus dem Unterholz am Waldrand oberhalb des Flussufers und überprüfte die Luft nach Katzengerüchen. Die Spuren des DonnerClans waren alle schal, obwohl frischere FlussClan-Gerüche von der anderen Seite des Wassers herüberwehten. Er hoffte, dass keine Katze aus einem der beiden Clans ihn sah und glitt rasch die Böschung hinab zum Wasserrand.
Ein brauner Strom wirbelte an seinen Pfoten vorbei. Mehr Regen war während des Tages gefallen, wenngleich die Wolken sich jetzt auflösten und bleichen Sonnenschein durchließen. Der Wald dampfte und der Fluss war angeschwollen, überspülte fast die Trittsteine, und Brombeerkralle musste sich zusammenreißen, bevor er auf den ersten zu springen wagte.
Er war auf dem Weg zu Federschweif und Sturmpelz. Den ganzen Tag hatte er über den zweiten Traum nachgedacht und war immer mehr zu der Überzeugung gekommen, dass sie zum Wassernest der Sonne ziehen müssten, bevor sie erfahren konnten, was der SternenClan ihnen zu sagen hatte. Der Traum war ihm allzu wirklich erschienen, als dass er ihn
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