Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
versank. Ihre ersterbenden Strahlen zeichneten einen Pfad von Blut, der sich bis zu ihm erstreckte. Dann tauchte sein Kopf unter und erneut strömte ihm kaltes, salziges Wasser ins Maul.
Ich ertrinke! , klagte er schweigend und kämpfte um sein Leben. SternenClan, hilf mir!
Sein Kopf kam wieder an die Oberfläche, und eine starke Strömung wirbelte ihn herum, wobei seine Hinterbeine hilflos hinter ihm zappelten. Keuchend und nach Luft schnappend erblickte er plötzlich eine steile Wand aus glattem, sandfarbenem Fels. War er in die Schlucht gezogen worden? Nein, diese Klippen waren noch höher. An ihrem Fuß saugten die Wellen an einem dunklen Loch mit gezackten Felsen, das an ein aufgerissenes Maul mit Zähnen erinnerte. Brombeerkralles Entsetzen wuchs, als er erkannte, dass die strudelnden Wasser ihn direkt zwischen die steinernen Kiefer trugen.
»Nein! Nein!«, jaulte er. »Helft mir!«
Er trat und schlug in panischer Angst um sich, aber er wurde immer schwächer und sein durchgeweichtes Fell zog ihn hinab. Die Wogen trieben ihn weiter und krachten gegen die Felsen, und jetzt gähnte das schwarze Maul über ihm, spuckte salzigen Schaum aus, als wolle es ihn lebendig verschlingen ...
Dann öffneten sich seine Augen und über ihm waren Blätter, nicht steile Klippen, und er wurde getragen von moosgepolstertem Sand und versank nicht in grundlosem Wasser. Brombeerkralle schauderte vor Erleichterung, als er erkannte, dass er sich in seinem Nest im Bau der Krieger befand. Das Donnern der Wogen wurde zum Brausen des Windes in den Zweigen über ihm. Wasser war durch das dichte Blätterdach getropft und rann eisig in sein Nackenfell. Er wusste, dass endlich der Regen gekommen war. Seine Kehle fühlte sich wund an, als hätte er einen Fluss voll salzigen Wassers verschluckt, gleichzeitig war sein Maul ausgedörrt.
Unruhig setzte sich Brombeerkralle auf. Borkenpelz hob den Kopf und murmelte: »Was ist los mit dir? Kannst du uns nicht in Ruhe schlafen lassen?«
»Tut mir leid«, miaute Brombeerkralle. Er begann, das Moos aus seinem Fell zu kämmen, während sein Herz noch hämmerte, als wolle es aus seiner Brust herausbrechen. Er fühlte sich so schlapp und erschöpft, als hätte er in diesem fremdartigen Salzwasser wirklich um sein Leben gekämpft.
Das heller werdende Licht im Bau verriet ihm, dass die Sonne aufgegangen war. Er hievte sich auf die Pfoten, streckte den Kopf zwischen den Zweigen hinaus und hielt nach einer Pfütze Ausschau, in der er seinen Durst stillen könnte.
Eine frische Brise trieb die Wolken davon. Das Lager wurde von der aufsteigenden Sonne in hellgelbes Licht getaucht, das von den Pfützen auf dem Boden und von Wassertröpfchen, die an jedem Zweig und Farnwedel hingen, zurückgeworfen wurde. Der ganze Wald schien das Leben spendende Wasser zu trinken, die Bäume hoben ihre staubigen Blätter, um jeden funkelnden Tropfen aufzufangen.
»Dem SternenClan sei Dank!«, miaute Mausefell, als sie sich neben Brombeerkralle aus dem Bau drängte. »Ich hatte fast vergessen, wie Regen riecht.«
Brombeerkralle taumelte über die Lichtung zu einer Pfütze am Fuß des Hochsteins, senkte den Kopf und leckte gierig das Wasser auf, um den Geschmack von Salzwasser aus dem Maul zu waschen. Er hätte sich nie vorgestellt, dass Wasser so schmecken könnte. Wie die anderen Katzen leckte er gelegentlich Salz von der Oberfläche von Steinen oder schmeckte es im Blut von Beutetieren, aber bei der Erinnerung, wie er das salzgesättigte Wasser getrunken hatte, sträubte sich jedes Haar in seinem Fell.
Ein letzter Regenschwall kräuselte die Oberfläche der Wasserpfützen und wusch ihm das klebrige Gefühl von Salz aus dem Fell. Er hob den Kopf und genoss den scharfen, kalten Schauer. Da sah er Feuerstern aus seinem Bau unter dem Hochstein treten und mit einer Katze sprechen, die ihm gefolgt war. Es überraschte Brombeerkralle, dass diese zweite Katze Rabenpfote war.
»Zweibeiner tun andauernd merkwürdige Dinge«, sagte Feuerstern, als er in Hörweite kam. »Ich bin dir dankbar, dass du den ganzen Weg gekommen bist, um uns das zu berichten, aber ich glaube wirklich nicht, dass es irgendetwas mit uns zu tun hat.«
Rabenpfote zeigte eine besorgte Miene. »Ich weiß, Zweibeiner handeln oft ohne Vernunft, aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Es sind viel mehr von ihnen auf dem Donnerweg als sonst und sie gehen mit einem glänzenden, hellen Fell am Rand entlang. Und sie haben eine neue Art von Monstern –
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