Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
gefahren?«
»Es ist etwas passiert. Ich habe einen zweiten Traum gehabt.« Schnell erzählte er ihr davon.
Bernsteinpelz setzte sich auf die Wurzel und hörte zu. »Also denkt Rabenpfote, dass es ein wirklicher Ort ist«, überlegte sie, als er fertig war. »Und du glaubst, der SternenClan will, dass wir dorthin gehen. Er verlangt nicht gerade wenig, oder?«
Brombeerkralle ließ die Ohren hängen. »Du meinst, du willst nicht mitkommen?«
Seine Schwester zuckte irritiert mit dem Schwanz. »Habe ich das gesagt? Natürlich komme ich mit. Aber das heißt nicht, dass es mir gefallen muss. Und was ist mit Sturmpelz? Warum muss er bei dieser Sache mitmachen? Der SternenClan hat ihn nicht auserwählt.«
Brombeerkralle seufzte. »Ich weiß. Aber versuch mal, ihn zurückzuhalten. Außerdem ist er ein guter Krieger und wir könnten noch froh sein über seine Unterstützung. Wir wissen nicht, was uns da draußen erwartet. Und noch etwas«, fügte er hinzu. »Er und Federschweif machen alles gemeinsam. Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass ihr Vater zu einem anderen Clan gehört.«
»Das kann ich verstehen.« Ihr Ton war trocken, und jetzt erst verstand ihr Bruder, wie viel Mitgefühl sie für die beiden FlussClan-Katzen haben musste. Ihr eigener Vater war tot und sowohl ihr Bruder wie auch ihre Mutter Goldblüte waren im DonnerClan geblieben. Seine Schwester fühlte sich bestimmt noch als Fremdling in dem Clan, den sie erwählt hatte. Aber Brombeerkralle erkannte auch den Stolz, der sie daran hinderte, ihre Einsamkeit auszusprechen, ebenso ihre Entschlossenheit, eine treue SchattenClan-Kriegerin zu sein. Nicht zum ersten Mal durchströmte ihn Bedauern bei dem Gedanken, welch ein Verlust sie für den DonnerClan war.
»Du wirst deinem Clan gut dienen, wenn du mit auf diese Reise kommst«, sagte er.
»Das stimmt«, sagte sie nachdenklich und fuhr dann eifrig fort: »Der SternenClan muss uns auserwählt haben, weil er glaubt, dass wir die richtigen Katzen sind. Wir müssen etwas zu geben haben, das keine andere Katzen geben kann.« Sie sprang von der Wurzel und landete weich neben Brombeerkralle. »Der SchattenClan hat viele starke Krieger, um die Patrouillen aufrechtzuerhalten. Sie können eine Weile ohne mich auskommen. Wann brechen wir auf?«
Ihr Bruder knurrte liebevoll. »Nicht sofort! Ich habe den anderen gesagt, in der Nacht vor dem Halbmond. Wir treffen uns am Baumgeviert.«
Bernsteinpelz’ Schwanz peitschte vor Begeisterung. »Ich bin bereit. Und jetzt«, fügte sie hinzu, »gehen wir lieber zur Grenze. Selbst einem vom SternenClan Auserwählten kann wegen Grenzüberschreitung das Fell über die Ohren gezogen werden.«
8. Kapitel
» Die beste Stelle im Wald für Kerbel ist bei den Schlangenfelsen«, erklärte Rußpelz. »Aber da können wir im Augenblick nicht hin wegen dieses elenden Dachses.«
»Er ist also noch da?«, fragte Blattpfote. Sie und die Heilerin waren unterwegs, um Kräuter zu sammeln. Die Sonne leuchtete von einem wieder klaren Himmel und der Regen hatte die Waldpflanzen neu belebt. Blattpfote genoss die herrliche Kühle an ihren Pfoten, als sie ihrer Mentorin auf dem schmalen Pfad folgte.
»Das hat die Morgenpatrouille wenigstens gesagt«, antwortete Rußpelz. »Halte die Augen auf nach ... ah!«
Sie bog ab in den Farn und einen sandigen Hang hinauf, wo mehrere Büschel eines stark riechenden Krautes wuchsen. Die Blüten waren verblüht, Blattpfote erkannte jedoch die fedrigen Blätter, und als sie näher kam, roch sie den süßlichen Duft von Kerbel.
»Sag mir, wofür wir ihn benutzen«, forderte Rußpelz sie auf und begann, unten einen der Stängel anzunagen.
Blattpfote kniff die Augen zusammen und versuchte, sich zu erinnern. »Den Saft der Blätter für entzündete Wunden«, miaute sie. »Und wenn man die Wurzel kaut, hilft das gegen Bauchschmerzen.«
»Sehr gut«, schnurrte Rußpelz. »Jetzt kannst du ein paar Wurzeln ausgraben, aber nicht zu viele, sonst gibt es in den kommenden Blattwechseln keine mehr.«
Sie biss weiterhin Stängel ab, während Blattpfote gehorsam den Boden aufkratzte, um die Wurzeln freizulegen. Der Kerbelgeruch war überall um sie herum und machte sie ein wenig schwindlig, aber nach ein paar Augenblicken roch sie auch noch etwas anderes – etwas, das sie an den scharfen Gestank des Donnerwegs erinnerte, obwohl es nicht ganz dasselbe war.
Sie blickte auf und sah weiter unten auf dem Hang einen dünnen Rauchfaden, der von einem Haufen toten Farns
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