Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mondschein - Warriors, The New Prophecy, Moonrise
zu bewachen, da sie sich links und rechts davon niederließen. »Setzt euch«, sagte Fang zu den Waldkatzen. »Setzt euch, dann werden wir reden. Versucht aber nicht, abzuhauen, wenn ihr eure Ohren behalten wollt.«
Sturmpelz glaubte ihm sofort, dass er meinte, was er sagte. Vorsichtig ließ er sich nieder, seine Freunde taten es ihm nach, und sie machten es sich auf dem nackten Sandboden so bequem wie möglich. Es wurde immer heller und Sturmpelz konnte seine Umgebung nun besser erkennen: Die Decke der Höhle war dicht mit Wurzelgeflecht überzogen, ebenso die erdigen Wände, aus denen hier und da Wurzelenden und Steine herausragten. Er konnte keine Schlafpolster sehen, keinen Frischbeutehaufen und auch sonst keine Anzeichen, dass diese Katzen hier ständig lebten. Trotzdem hatte Fang gesagt, sie würden hier regelmäßig Unterschlupf suchen. Es musste ein hartes Leben sein, das sie führten.
»Mein Name ist Fang vom kreisenden Adler«, begann der riesige Tigerkater zu erzählen, wobei er mit einer Pfote auf die Narbe in seinem Gesicht deutete. »Ein Adler hat mir das angetan, als ich noch ein Junges war, und mir so den Namen gegeben, gleichzeitig aber auch ein Zeichen, niemals zu vergessen, dass ich einmal beinahe mein Leben verloren hätte.« Dann deutete er mit der Schwanzspitze erst auf den schwarzen Kater, anschließend auf die Kätzin und sagte: »Dies sind Berg wo sich Schnee fängt und Vogel der den Wind reitet.«
Sturmpelz’ Furcht legte sich ein wenig. Jetzt, da er wusste, wie die Fremden hießen, kamen sie ihm irgendwie nicht mehr so bedrohlich vor.
»Vor vielen Zeitwechseln«, fuhr Fang fort, »hat der Stamm der ewigen Jagd Steinsager ein Zeichen gesandt. Sie wählten sechs Katzen aus, die den Schutz der Höhle verlassen und in die Berge ziehen sollten, um Scharfzahn zu stellen und ihn zu töten. Wir sind drei dieser sechs Katzen.«
»Was ist den anderen zugestoßen?«, warf Krähenpfote ein.
»Scharfzahn ist ihnen zugestoßen«, fauchte Berg von seinem Platz neben dem Eingang. »Mich hätte er beinahe auch erwischt. Was glaubt ihr wohl, wie ich meinen Schwanz verloren habe?«
»Also, Moment mal«, miaute Bernsteinpelz. »Der Stamm hat euch ausgeschickt, um Scharfzahn zu töten?«
Fang senkte den Kopf. »Steinsager hat uns befohlen, nicht ohne Scharfzahns Pelz zurückzukehren.«
»Aber wie mäusehirnig ist das denn?«, platzte Eichhornpfote heraus. »Wie sollt ihr Scharfzahn zu sechst umbringen, wenn es der ganze Stamm nicht schafft?«
Der Tigerkater blickte auf, und Sturmpelz zuckte zusammen, als er die Bitterkeit in seinen Augen sah. »Ich weiß es nicht«, antwortete er. »Meinst du, wir hätten uns diese Frage nicht auch schon gestellt? Ich würde mein Rückenfell geben, um den Stamm zu retten, aber was sollen wir denn tun?«
Federschweif schnurrte besänftigend. »Könntet ihr nicht zu Steinsager gehen und ihm sagen, dass ihr alles versucht habt? Vielleicht würde er euch wieder aufnehmen.«
»Niemals!« Fang funkelte sie an. »Ich komme nicht angeschlichen, um zu bitten. Außerdem, wozu soll das gut sein? Wir alle gehorchen dem Willen des Stammes der ewigen Jagd.«
Sturmpelz blinzelte. Es gab Zeiten, in denen die Worte seiner eigenen Kriegerahnen hart und unverständlich gewirkt hatten, aber er konnte sich nicht erinnern, dass der SternenClan jemals Katzen in ein Leben in Einsamkeit verbannt hätte, das nur mit ihrem Tod enden konnte. Wäre ich mutig genug, so einem Befehl zu gehorchen? , fragte er sich.
»Mich wundert, dass wir nichts von euch gehört haben«, miaute Brombeerkralle. »Sie haben uns von Scharfzahn erzählt, aber euch hat keine Katze erwähnt.«
Fang schnaubte verächtlich. »Wahrscheinlich haben sie uns längst vergessen.«
»Oder sie schämen sich«, ergänzte Vogel grimmig.
»Habt ihr den Stamm erst vor Kurzem verlassen?«, fragte Fang. Als Brombeerkralle nickte, fuhr er mit sehnsüchtiger Stimme fort: »Da ist eine Katze … sie heißt Bach wo kleiner Fisch schwimmt. Habt ihr sie dort gesehen?«
Sturmpelz spitzte die Ohren. Einen Herzschlag lang überkam ihn wütende Eifersucht, als er die offensichtliche Zuneigung in der Stimme des struppigen Einzelläufers zu der Beutejägerin hörte.
»Ja, wir haben Bach kennengelernt«, antwortete Federschweif.
»Geht es ihr gut? Ist sie glücklich?«
»Es geht ihr gut«, antwortete ihm Bernsteinpelz. »Und sie ist so glücklich, wie das für sie alle möglich ist, solange ihnen Scharfzahn im Nacken sitzt.«
»Weil wir
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