Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
»Dass es drei tote Krieger sind, kann ich mir denken, aber ich weiß nicht, wer sie sein könnten!«
Tüpfelblatt schüttelte den Kopf. »Die Sterne sind ein Zeichen, mein Liebes. Aber jetzt ist es noch zu früh für dich, ihre Bedeutung zu entdecken.«
Blattsee wollte protestieren, aber dann ermahnte sie sich, dass die Krieger des SternenClans klüger waren als sie und ihr sicher rechtzeitig sagen würden, was sie wissen musste.
Sie schluckte ihre Enttäuschung hinunter und miaute: »Wenigstens hast du Mottenflügels Geheimnis mit mir geteilt, wegen des Mottenflügelzeichens. Ich danke dir.«
»Ich fand, dass du es jetzt wissen solltest«, antwortete Tüpfelblatt. »Du bist ihr eine gute Freundin und sie wird deine Unterstützung brauchen.«
»Ich habe ihr noch nichts davon gesagt«, miaute Blattsee. »Findest du, dass ich es tun sollte?«
Tüpfelblatt leckte ihr liebevoll das Ohr. »Nur wenn du es willst – oder wenn Mottenflügel selbst davon anfängt. Du solltest sie aber darin bestätigen, dass sie eine gute Heiler-Katze ist und ihr die Anerkennung ihrer Clan-Gefährten zusteht.«
»Das fällt mir leicht«, miaute Blattsee. »Mottenflügel ist eine großartige Heiler-Katze. Keine Katze könnte mehr für ihren Clan tun als sie. Sie verabscheut die Lügen, zu denen sie von Habichtfrost gezwungen wird.«
Tüpfelblatt nickte und ein Schatten zog über ihre schönen Augen.
»Habichtfrosts Schicksal liegt in den Pfoten des SternenClans«, sagte sie leise. »Damit hast du nichts zu tun.«
Sie erhob sich und Blattsee folgte ihr um den Teich herum bis zu der schlafenden Schülerin.
»Der SternenClan dankt dir«, fuhr Tüpfelblatt fort, »für die Hilfe, die du Maulbeerpfote gewährst. Auch sie wird dich brauchen, genau wie Mottenflügel, damit sie eine gute Heiler-Katze werden kann. Ich weiß, dass du über deinen Teil ihrer Ausbildung nicht sprechen wirst – du hast bereits bewiesen, dass du schweigen kannst.«
»Vielen Dank, Tüpfelblatt«, miaute Blattsee und freute sich über das Vertrauen, das der SternenClan in sie setzte. Zögernd fuhr sie fort: »Wenn ich doch nur Rußpelz sehen könnte. Sie kommt nie zu mir und dabei fehlt sie mir so sehr! Bist du sicher, dass sie mir nicht böse ist?«
Tüpfelblatt legte Blattsee tröstend die Schnauze auf den Kopf, und sie fühlte sich wieder wie ein kleines Junges, beschützt und geborgen bei ihrer Mutter in der Kinderstube.
»Ganz sicher. Du musst dir wegen Rußpelz wirklich keine Sorgen machen, Liebes. Sie ist dir viel näher, als du denkst. Möchtest du, dass ich es dir zeige?«
Blattsee blinzelte. »Ach, Tüpfelblatt, wenn du das tun könntest!«
Tüpfelblatt beugte sich über die funkelnde Wasseroberfläche, um zu trinken, und bedeutete Blattsee mit einem Ohrenzucken, es ihr nachzutun. Blattsee erschauderte vor Ehrfurcht von den Ohren bis zur Schwanzspitze. Sie senkte den Kopf und leckte ein paar Tropfen auf. Diesmal war das Wasser nicht so eisig wie in ihren Träumen am Mondsee, sondern angenehm kühl und schmeckte ein wenig nach Heilkräutern. Es schien ihr durch den ganzen Körper zu strömen und ihr Kraft und Mut zu geben.
»Nun komm«, befahl Tüpfelblatt.
Blattsee folgte der anderen Katze in ihren Pfotenschritten über die Lichtung und zwischen die Bäume. Als plötzlich die Dornenbarriere mit dem Eingang zum DonnerClan-Lager vor ihr auftauchte, merkte sie, dass sie sich wieder in dem ihr vertrauten Wald befand.
»Warum hast du mich hierhergeführt?«, fragte sie.
Tüpfelblatt antwortete nicht. Sie betrat den Dornentunnel und lief weiter über die Lichtung bis zur Kinderstube. Beim Eingang lagen aneinandergekuschelt und in tiefem Schlaf Minka und ihre Jungen. Blattsee ging vorsichtig um sie herum.
Die ehemalige Heiler-Katze führte sie in die hinterste Ecke der Kinderstube, wo Ampferschweif ruhte. Ihre vier Jungen hatten die Schnauzen tief im Bauchfell ihrer Mutter geborgen. Drei Junge schliefen, aber Rußjunges hob den Kopf und öffnete blinzelnd ihre blauen Augen. Sie sah Blattsee so eindringlich an, dass diese den Blick nicht abwenden konnte.
»Verstehst du jetzt?«, schnurrte Tüpfelblatt.
»Das … das kann doch nicht sein«, flüsterte Blattsee. »Warum … wie?«
»Es ist wahr«, versicherte ihr Tüpfelblatt. »Geht es dir mit diesem Wissen besser?«
»Oh ja!«, hauchte Blattsee. »Vielen Dank, Tüpfelblatt.«
»Aber jetzt müssen wir zurück«, miaute Tüpfelblatt, »und Maulbeerpfote endlich zur Heiler-Katze
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