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Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter

Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter

Titel: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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glitt tiefer in die Kinderstube hinein zu Ampferschweif.
    Die junge Schildpattkatze lag zusammengerollt mit ihren vier Jungen am Bauch in einem gut gepolsterten Nest aus Moos und Farn. Farnpelz war bei ihr, und die beiden Katzen verzehrten gemeinsam die Frischbeute, die Sturmpelz ihnen gebracht hatte.
    »Hallo, Blattsee.« Ampferschweif blinzelte verschlafen. »Schon wieder Borretsch?«
    »Ganz genau.« Blattsee legte die Blätter an eine Stelle, die Ampferschweif gut erreichen konnte. »Du brauchst reichlich Milch, um deine vier Jungen zu säugen.«
    »Sie sind schlimmer als ausgehungerte Füchse«, schnurrte Farnpelz strahlend vor Stolz über seinen Nachwuchs. Blattsee war erleichtert, dass er sich inzwischen beruhigt hatte. Er schien sich von seinem Schock wegen des Angriffs erholt zu haben und konnte sich nun um seine Gefährtin und die Jungen kümmern.
    »Das sind hübsche, gesunde Junge«, miaute Blattsee. »Genau das, was der Clan braucht.«
    Während sie Ampferschweif betrachtete, die auf den Borretschblättern herumkaute, erinnerte sie sich an die Abenteuer, die sie im alten Wald zusammen erlebt hatten, als sie noch eine Schülerin gewesen war und Ampferschweif eine junge, sorglose Kriegerin. So nah würden sie sich nie wieder stehen. Ampferschweif war jetzt Mutter und Blattsee die Heilerin des DonnerClans. Ihr Ausflug mit Krähenfeder hatte ihr einen kurzen Einblick gewährt, wie es sein könnte, wenn sie ihren Pflichten den Rücken kehrte – aber ihr Herz hatte sie zu ihrem Clan zurückgebracht.
    »Du solltest jetzt noch ein bisschen schlafen«, miaute sie Ampferschweif zu. »Farnpelz, du sorgst dafür, dass sie nicht gestört wird.«
    Farnpelz leckte Ampferschweif liebevoll die Ohren. »Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Blattsee machte kehrt und trat in den hellen Sonnenschein hinaus, wo sie blinzelnd stehen blieb. Sie hatte sich von Krähenfeder getrennt, ihre Mentorin war tot, und ihre beste Freundin hatte einen Gefährten und Junge, um die sie sich kümmern musste. Sogar ihre Schwester Eichhornschweif, die früher alles mit Blattsee geteilt hatte, war wieder mit Brombeerkralle zusammen. Blattsee freute sich, dass ihre Schwester glücklich war, aber ihr fehlte das Gefühl, ihr näher zu sein als irgendeiner anderen Katze.
    Ach, SternenClan! , flüsterte sie. Ich habe alles für euch aufgegeben. Hoffentlich ist es das, was ihr wolltet.
    Für den Rest des Tages vergrub sie sich in ihren Pflichten. Bis die Sonne unterging, sammelten Lichtherz und Weißpfote unermüdlich Heilmittel, dann war der Vorrat an Kräutern und Beeren wieder aufgefüllt und Blattsee hatte die Wunden jeder Katze im Clan versorgt. Als ihre beiden Helferinnen sich für ihre dringend notwendige Ruhe in ihre Baue zurückzogen, blickte Blattsee sich auf der Lichtung um und stellte fest, dass die schrecklichen Narben des Überfalls allmählich verschwanden. Borkenpelz und seine Helfer hatten Dornenzweige für eine neue Barriere vor dem Eingang gesammelt, die bereits zur Hälfte fertig war, während Sandsturm und die übrigen Jäger mit reichlich Beute für den Frischbeutehaufen zurückgekehrt waren.
    Blattsee war erschöpft, wusste aber, dass sie trotzdem keinen Schlaf finden würde. Statt sich in ihren Bau zurückzuziehen, trottete sie über die Lichtung und an der teilweise errichteten Dornenbarriere vorbei. Ohne darüber nachzudenken, schlugen ihre Pfoten den Weg zum See ein, bis sie auf dem freien Gelände am Waldrand innehielt und über das im Sternenschein glitzernde Wasser blickte.
    Erinnerungen tauchten auf an die Nächte, in denen sie sich aus dem Lager geschlichen hatte, um sich mit Krähenfeder zu treffen. Damals hatte sie sich gefühlt, als würde sie auf schwerelosen Pfoten durch den Farn zu ihrem Treffpunkt rennen. Jetzt war alles anders. Trauer und Verlust lasteten schwer wie Stein auf ihr. Sie setzte sich auf einen trockenen Blätterhügel und ließ den Blick über den sternenhellen See schweifen.
    Wenige Herzschläge später bemerkte sie, wie sich die Sterne im Wasser bewegten. Zunächst glaubte sie, der Wind würde die Wasseroberfläche kräuseln, doch um sie herum regte sich kein Lüftchen. Ihr Fell kribbelte. Die Sterne des Silbervlieses leuchteten über ihr, wie sie es immer taten, kalt, weiß und reglos. Aber da gab es Flecken im See, die finster und leer aussahen, während an anderen Stellen die Spiegelbilder der Sterne funkelnd über die Oberfläche glitten, bis sie sich in zwei schmalen Pfaden vereint

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